Ehemalige Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung mit Eintrag ins Goldene Buch geehrt.
Am 3. Oktober feierte die Stadt Finsterwalde das 25-jährige Jubiläum der Deutschen Einheit gemeinsam mit Gästen aus den Partnerstädten Montataire, Eppelborn, Finspång und Salaspils. Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Festakt im Stadtverordnetensitzungssaal, in dessen Rahmen die ehemaligen Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Günter Haferland, Andreas Holfeld und Uwe Schüler mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Finsterwalde geehrt wurden. In dem Eintrag heißt es: „Die drei Geehrten haben die Entwicklung unserer Stadt verantwortungsbewusst begleitet. Sie erlangten über die Parteigrenzen hinaus die Wertschätzung und den Respekt der Stadtverordneten. Die Wahrung des Ansehens und der Souveränität der Stadtverordnetenversammlung war ihnen höchstes Ziel.“ Karin Horst, gegenwärtig stellvertretende Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, erinnert in ihren einführenden Worten daran, dass man an diesem Tag nicht nur an 25 Jahre Deutsche Einheit, sondern auch an 25 Jahre kommunale Selbstverwaltung, an eines der höchsten verfassungsrechtlichen Güter, denkt. Bürgermeister Jörg Gampe vergegenwärtigte in seiner Rede die Ereignisse der Wendezeit in Finsterwalde, die mit friedlichen Kundgebungen begannen und schließlich mit freien Kommunalwahlen am 6. Mai 1990 endeten. Insbesondere erinnerte er an die Verdienste der Kirchen und die bedeutsame Arbeit des Runden Tisches.
Bei allen Rückschlägen und auch Fehlern die begangen wurden, überwiege das Positive. Er sagte: „Jeder von uns hat seine ganz eigenen Erinnerungen an diese bewegende Zeit und jeder von uns urteilt selbst über erfüllte oder unerfüllte Erwartungen. Ich persönlich empfinde nach wie vor große Freude darüber, dass wir Deutsche in einem vereinten Land leben können und ich bin dankbar, dass die gesellschaftliche Neuordnung in unserem Land friedlich vonstattenging. Mit der errungenen Freiheit umzugehen und mit ihr zu leben, haben wir gelernt.“
Am Vormittag des 3. Oktober begleitete Dr. Rainer Ernst, Leiter des Sänger- und Kaufmannsmuseum in Finsterwalde, die Gäste der Stadt Finsterwalde bei einem Stadtrundgang zu besonderen Orten der Wendegeschichte. Sehr eindrücklich schilderte er zum Beispiel die Situation am 8. November 1989, als vor dem Gebäude der Staatssicherheit 15 000 Demonstranten vorbeizogen und ein Meer von Kerzen hinterließen. „Niemand wusste, ob diese Demonstration friedlich verlaufen wird oder die Situation vor dem Stasigebäude möglicherweise eskaliert. Im Inneren warteten die Stasioffiziere mit Gewehren im Anschlag auf Befehle. Es ist ein großes Glück, dass alles friedlich verlief“, sagt er. Des Weiteren ist am Vormittag eine Fotoausstellung „Meine Wende – meine Einheit“ im Finsterwalder Rathaus eröffnet worden. Sie zeigt fotografische Impressionen aus der Wendezeit. Am ersten Tag ist die Ausstellung auf großes Interesse der Finsterwalderinnen und Finsterwalder gestoßen.
Dr. Rainer Ernst vom Museumsverbund Elbe-Elster führt die Gäste vom 3. Oktober zu bedeutenden Stationen der Wendegeschichte, hier vor dem ehemaligen Gebäude der Staatssicherheit.
Quelle & Fotos: Stadtverwaltung Finsterwalde