Nur noch wenige Tage ist im Museum Schloss Doberlug die Sonderausstellung „Landschaft mit Unterholz“ des Berliner Malers Ulrich Baehr zu sehen, bevor sie am 31. März ihre Türen schließt. Damit endet die kleine Doberluger Werkschau für einen der wichtigsten Vertreter der Kritischen Realisten, der im vorigen Jahr seinen 80. Geburtstag feierte. Die Ausstellung stimmte zudem auf das Jubiläum des märkischen Wanderers Theodor Fontane in diesem Jahr ein. Am Sonntag, dem 31. März, um 14.00 Uhr, wird Ulrich Baehr selber durch die Ausstellung führen und seine Arbeiten persönlich vorstellen.
Ulrich Baehr steht für die Aufbruchsstimmung einer jungen 1968er-Generation. 1964 war er Gründungsmitglied der legendären Galerie Großgörschen 35 in West-Berlin. Seine Historienbilder (1965 – 1968) und die „Deutschen Torsi“ (Anfang der 1970er Jahre) gehören zum Kanon der zeitgenössischen Kunstgeschichte. Nach einer Gastprofessur an der Hochschule der Künste Berlin hatte Ulrich Baehr bis 2006 eine Professur für Malerei und Kunst im öffentlichen Raum in Hannover inne. 2010 erhielt er den Deutschen Kritikerpreis.
Vor einigen Jahren erwarb Ulrich Baehr ein altes Pfarrhaus zwischen Rheinsberg und Gransee, wo er sich mit großer Intensität der Malerei seiner Umgebung, der märkischen Landschaft, zuwandte. Baehr entwickelte in den seit 2006 entstandenen Bilderzyklen eine eigene Version von dieser Landschaft. Jedoch erst durch seine Einschreibung militärischer Hinterlassenschaften aus einstigen DDR-Truppenübungsplätzen in diese menschenleere Idylle verschiebt sich der romantische, oft poetische Blick auf diese Malerei (mit Unterholz) und gibt eine weitere Realitätsebene frei.
Eintritt 6,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahlen wird um Voranmeldung unter Tel. 035322/6888520 oder per E-Mail an [email protected] gebeten.
pm/red