Für Patienten mit einem Hämorrhoidenleiden steht jetzt im Elbe-Elster Klinikum eine sanftere Operationsmethode zur Verfügung. Der Trend zu weniger belastenden Eingriffen in allen Bereichen der Medizin ist ungebrochen. Aus diesem Grund werden verstärkt minimal-invasive Behandlungsmethoden, bei denen besonders organschonend und ohne offene Wunden vorgegangen wird, angewendet. Das Behandlungsspektrum von Hämorrhoiden in Herzberg wurde nun auch durch eine weniger invasive Operationsmethode komplettiert. „Der Vorteil für die Patienten ist dabei groß: Die Patienten haben weniger Schmerzen, da nicht mehr geschnitten wird, der Eingriff dauert nur etwa 30 Minuten und es ist in der Regel nur ein Krankenhausaufenthalt von einem Tag nötig“, erläutert Chefarzt Privatdozent Dr. Roland Zippel.
Das Hämorrhoidenleiden gilt als eine der häufigsten Erkrankungen in der westlichen Welt und gehört bis heute zu den gesellschaftlichen Tabuthemen. „Meist wird erst ein Arzt aufgesucht, wenn die Beschwerden für den Patienten nicht mehr akzeptabel sind“, weiß der erfahrene Fachmann zu berichten. „Zu groß war bisher die Angst vor einem operativen Eingriff, der mit Schmerzen und einem langen Genesungsverlauf sowie Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit verbunden war“, so Chefarzt Zippel. „Mit der neuen minimal-invasiven Behandlungsmethode wollen wir unseren Patienten genau diese Ängste nehmen und ihnen ihre gewohnte Lebensqualität schnell zurückgeben“, macht Dr. Zippel den Betroffenen Mut.
Je nach Stadium der Hämorrhoidenerkrankung werden in Herzberg verschiedene Behandlungsvarianten angewendet. Bei weniger ausgeprägten Befunden steht nach wie vor die Gummibandligatur im Vordergrund, die ambulant und ohne Narkose die Arbeitsfähigkeit nicht beeinträchtigt. Bei ausgeprägten Befunden oder Therapieversagen sind operative Methoden notwendig. Bei der neuen OP-Methode werden die Blutgefäße gezielt unterbunden und gleichzeitig die vorgefallenen Hämorrhoidalknoten in den Mastdarm zurückverlagert. Dies ist schmerzarm und weist eine hohe Erfolgsquote auf. Deshalb kommen die Klammernahttechnik und die klassischen Operationsmethoden nur noch sehr selten zur Anwendung.
Spezielle Sprechstunden für Patienten mit Hämorrhoidalleiden und anderen Erkrankungen des Mastdarmes werden sowohl in der Abteilung für Innere Medizin durch Prof. Roland Reinehr und in der Abteilung für Chirurgie durch Privatdozenten Dr. Roland Zippel angeboten. Neben Prof. Reinehr, der schon seit vier Jahren in Herzberg sehr erfolgreich tätig ist, wechselte PD Dr. Roland Zippel im Herbst des vergangenen Jahres vom Elblandklinikum Riesa ins Elbe-Elster Klinikum nach Herzberg. Er bringt einen reichhaltigen Erfahrungsschatz auf den Gebieten der minimal-invasiven Chirurgie und speziellen Tumor- sowie Gefäßchirurgie mit.
Foto: Privatdozent Dr. Roland Zippel, Chefarzt der Abteilung für Chirurgie im Krankenhaus Herzberg (Foto: Elbe-Elster Klinikum GmbH)