Verhandlungen werden am 5. November 2014 fortgesetzt – der Arbeitgeber will bis zum 20. Oktober der ver.di-Tarifkommission ein Tarifangebot vorgelegen
Am 30. September 2014 gab es zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Seniorenzentrum Albert-Schweitzer gGmbH den offiziellen Auftakt der Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft ver.di hatte Ende Januar 2014 die Gesellschaft, die 3 Pflegeheime im Landkreis Elbe-Elster mit 360 Pflegeplätzen und 230 Beschäftigten und einen ambulanten Pflegedienst mit rund 50 Beschäftigten betreibt, zu Tarifverhandlungen aufgefordert und eine 10%ige Entgelterhöhung gefordert.
Die Arbeitgeberseite hatte zum Verhandlungsauftakt noch kein Tarifangebot vorgelegt aber gegenüber der Gewerkschaft ver.di die Unterbreitung eines schriftlichen Tarifangebotes auf Basis des zurzeit nachwirkenden Tarifvertrages zuzüglich. einer Tariferhöhung angekündigt. Das Tarifangebot soll bis zum 20. Oktober 2014 vorliegen. Die Tarifverhandlungen werden am 5. November 2014 fortgesetzt.
Die Seniorenzentrum Albert-Schweitzer gGmbHgehört zu 100% dem Landkreis Elbe.-Elster. Der Aufsichtsrat und der Landrat als Gesellschafter hatten mit Entscheidung vom 18. September 2014 der Aufnahme von Tarifverhandlungen zugestimmt. Die Gewerkschaft ver.di hatte schon Ende Januar 2014 die Gesellschaft zur Aufnahme von Tarifverhandlungen aufgefordert. Nachdem ein langfristig vereinbarter Verhandlungstermin Ende August 2014 kurzfristig von der Arbeitgeberseite abgesagt wurde, gab es im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung am 18. September 2014 drei verschiedene Protestaktionen, an denen sich insgesamt rund 160 Beteiligten.
Die ver.di-Tarifkommission begründet die Tarifforderung von 10% mit der Preisentwicklung seit dem Jahr 2008. Im Januar 2008 gab es für die Beschäftigten die letzte Tariferhöhung. In den Jahren 2008 bis 2013 haben sich nach Angaben des statistischen Bundesamtes die Verbraucherpreise um 10% erhöht.
Eine Pflegefachkraft (Altenpflegerin bzw. Krankenschwester jeweils mit staatlicher Anerkennung) verdient seit dem Jahr 2008 im Jahr incl. einer Wechselschichtzulage, Zeitzuschläge für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit und Weihnachtsgeld zwischen 26.400 EUR brutto (Berufsanfänger) bis 34.000 EUR brutto (nach 15jähriger Berufserfahrung) pro Jahr bei Vollbeschäftigung (40 Stunden pro Woche).
Eine Pflegehilfskraft verdient seit dem Jahr 2008 im Jahr incl. einer Wechselschichtzulage, Zeitzuschläge für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit und Weihnachtsgeld zwischen 22.900 EUR brutto (Berufsanfänger) bis 29.400 EUR brutto (nach 15jähriger Berufserfahrung) pro Jahr bei Vollbeschäftigung (40 Stunden pro Woche).
Quelle: ver.di-Bezirk Cottbus