Die Folgen der wenigen Niederschläge aus den vergangenen Jahren zeigen sich derzeit auf den Gewässern im Landkreis Dahme-Spreewald. Laut dem Landkreis wird wieder ein verstärktes Algenwachstum beobachtet. Besonders betroffen sind die Grabensysteme und Gewässer, vor allem im Bereich von Flussauen. Eine Gesundheitsgefährdung besteht laut der Unteren Wasserbehörde nicht, die Gewässergüte könnte sich allerdings zeitweise verschlechtern.
Der Landkreis Dahme-Spreewald teilte dazu mit:
Wie in fast jedem Frühjahr ist wieder ein verstärktes Algenwachstum auf unseren Gewässern zu verzeichnen. Insbesondere sind die Grabensysteme und Gewässer, besonders im Bereich von Flussauen, durch hohe Nährstoffgehalte gekennzeichnet. Allerdings hat in diesem Frühjahr wahrscheinlich auch infolge der vergangenen drei warmen und zum Teil recht trockenen Jahren eine besonders hohe Nährstoffanreicherung durch geringe Durchflüsse stattgefunden.
Folgen des Niederschlagsdefizit der vergangenen Jahre
Durch die Jahre 2018, 2019 und 2020 ergab sich ein Niederschlagsdefizit in unserer Region von rund 380 mm. Das hat zur Folge, dass in den Gewässern der Abfluss deutlich vermindert ist und sozusagen das Gewässer „eindickt“, was sich wiederum im Algenwachstum widerspiegelt. Es bildete sich sehr viel Schwimmschlamm, welcher sich bei Windstille eben unschön über das gesamte Gewässer verteilt. Das behindert den Lösungseintrag von Sauerstoff aus der Luft und erhöht gleichzeitig den Nährstoffgehalt in offenen Wasserkörpern.
Es sind langsam fließende, nährstoffreiche Gewässer, in denen sich Algen durch stärkeren Lichteinfall und steigende Wassertemperaturen deutlich vermehren. Während im Frühjahr Kieselalgen das Wasser gelblich-braun färben und braune Schaumblasen bilden, entwickeln sich im Sommer manchmal auch massenhaft Grünalgen und blaugrüne Algen. Hauptsächlich im Frühjahr bilden die Algen dann nach starker Belichtung auftreibenden Schwimmschlamm in Form von braunen Fladen und Teppichen, welche im Gewässer treiben und sich mitunter an Hindernissen wie z.B. Stauanlagen und Durchlässen aufstauen. Diese auftreibenden Algen- und Bakterienmassen, vermischt mit Blütenstaub und Blütenresten in den Gewässern, werden umgangssprachlich oft als „Quaddeln“ bezeichnet. In den letzten Tagen konnte man diesen Effekt im Nottekanal in Königs Wusterhausen deutlich sehen.
Keine Gesundheitsgefahr
Diese „Fladen und Teppiche“ stellen im Allgemeinen keine Gesundheitsgefährdung dar, sind aber optisch unschön und können die Gewässergüte zeitweise verschlechtern. Im Normalfall setzen sich diese Schwimmstoffe nach wenigen Wochen wieder ab und sinken zu Boden. Die Untere Wasserbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald weist darauf hin, dass es sich in aller Regel nicht um Einleitungen von Abwasser oder Verbringen von anderen Stoffen, sondern um ein Zeichen des hohen Angebotes von Nährstoffen bei oft geringen Durchflüssen in Gewässern handelt.
Red. / Presseinfo
Bild: LDS