Das Referenzlabor zur Genomsequenzierung am CTK Cottbus ist jetzt voll einsatzfähig. Das gab das Cottbuser Krankenhaus heute bekannt. Das bedeutet, dass etwa fünf bis zehn Prozent aller positiven Corona-Testungen in Brandenburg ab sofort auch auf mögliche Mutationen überprüft werden können. Insgesamt 529.000 Euro hat das Land Brandenburg für das Referenzlabor zur Verfügung gestellt. Investiert wurde vor allem in neue Technik, mehr Personal und Nachweisreagenzien.
Das CTK Cottbus teilte dazu mit:
Welche zirkulierenden Coronavirus-Mutationen sind derzeit in Brandenburg unterwegs? Ab sofort wird das BB Referenzlabor am Carl-Thiem-Klinikum zur Genomsequenzierung in größerem Maßstab Proben zusätzlich auf mögliche Mutationen untersuchen und so frühzeitig entdecken. „Nach einer intensiven Zeit der Einrichtung und Beschaffung sind wir jetzt voll einsatzfähig und konnten die Laborkapazitäten für unsere Mikrobiologie entsprechend erweitern. Ab sofort können 5 (-10) Prozent aller positiven Corona-Testungen im Land Brandenburg auch auf mögliche Mutationen überprüft werden“, bestätigt PD Dr. med. Heidrun Peltroche, die Chefärztin der Mikrobiologie und Krankenhaushygiene am CTK.
„Man muss sich den genetischen Code des SARS-CoV-02-Virus wie ein Buch mit 30.000 Buchstaben vorstellen. Ganz einfach gesagt, schauen wir, ob Buchstaben abweichen. Wenn ja, haben wir eine Mutation entdeckt“, so Peltroche.
Investitionen in Technik, Personal und Nachweisreagenzien
Insgesamt 529.000 Euro hat das Land Brandenburg für das Referenzlabor zur Genomsequenzierung zur Verfügung gestellt. Insgesamt drei Räume stehen jetzt am CTK für die PCR-Diagnostik – und damit auch für die Diagnostik der Mutationen – zur Verfügung. Unter anderem ist jetzt ein leistungsfähigeres Sequenzierungsgerät im Einsatz, dass mehr Genome auf einmal erkennt. Auch die für die Sequenzierung notwendigen Reagenzien sind angeschafft worden.
„Die Genomsequenzierung ist für uns alle auch eine Überlebensstrategie in der Pandemie. Wir wollen damit die dritte Welle, die durch die Mutanten ausgelöst werden könnte, frühzeitig erkennen und verhindern bzw. eindämmen. Denn nur durch die umfangreiche Genomsequenzierung, verbunden mit der Analyse verschiedener weiterer Daten, können zielgerichtete Maßnahmen ergriffen werden“, hofft PD Dr. med. Peltroche. Die Genomsequenzierung findet in enger Kooperation mit der TH Wildau und dem BiomesLabor statt. Für den Austausch der sehr umfassenden Bioinformatikdaten musste u.a. auch in virtuelle Datenspeicher investiert werden.
Zudem fließt ein Teil der Fördergelder für die Genomsequenzierung auch in neues Personal– Dr. Marie Friedrich wird ab März das Team der Mikrobiologie am Cottbuser CTK verstärken. Die 35-Jährige hat in Potsdam und Berlin Biowissenschaften und Toxikologie studiert und anschließend an der Charité geforscht und promoviert. „Ich finde das Corona-Thema extrem spannend. Es reizt mich ganz besonders, in der Forschung und Diagnostik an aktuellen Themen zu arbeiten – und was könnte aktueller sein als Corona?“, so die gebürtige Cottbuserin, die jetzt mit ihrer Familie nach Jahren in Potsdam, Berlin und Bayern in die Heimat zurückgekehrt ist.
„Ich freue mich auf den Forschergeist, der im Referenzlabor gelebt werden wird. Es ist ein hoch interessanter Arbeitsort, der eine Mischung aus Corona-Routinediagnostik und der Forschungsarbeit an den Mutationen bietet. Insofern ist das CTK ein absoluter Glücksfall für mich. Ich bin auch auf die Entwicklung zum Universitätsklinikum gespannt und die Möglichkeiten, die sich dann in der Cottbuser Mikrobiologie bieten“, freut sich Marie Friedrich auf ihren Start am CTK.
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Red. / Presseinfo
Bild: CTK Cottbus