Das Coronavirus sorgt für leere Supermarktregale und geschlossene Geschäfte. Das merken auch die Albert-Schweitzer-Tafeln in Südbrandenburg. Sieben von ihnen gibt es in Cottbus, Welzow, Spremberg, Lübben, Luckau, Golßen und Drebkau. Weniger übrig gebliebene Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs landen in den Auslagen für bedürftige Menschen, aber es werden durch Kurzarbeit und Kündigungen immer mehr. Am 19.03.2020 hat Niederlausitz aktuell bei Kai Noack, dem Geschäftsführer der Albert-Schweitzer-Tafeln in Südbrandenburg nachgefragt und er richtete einen Appell an die Menschen, die Tafeln gerade jetzt weiter zu unterstützen. Geschaut – getan! Sie ließen ihn und die Hilfsbedürftigen nicht im Stich. Gastronomen, die schließen mussten, Unternehmen und Privatpersonen kamen vorbei und brachten Lebensmittel- und Geldspenden.
Private Initativen und Unternehmen helfen
So lernte er auch Lisa Müller kennen. Die junge Cottbuserin rief über die Gruppe “Nachbarschaftshilfe in Cottbus und Spree-Neiße” auf, Spenden zum Cottbuser Postparkplatz zu bringen, damit sie sie gebündelt bei den Tafeln abgeben kann. “Die junge Frau ist seit ein paar Tagen jeden Tag da”, sagt Kai Noack im heutigen Videointerview (im Titel). Gestern war sie nach einer Geldspende durch “Der Grieche in Sielow” und einer Privatspende einer Mitarbeiterin des Staatstheaters Cottbus einkaufen und kam heute erneut mit gefülltem Kofferraum nach Sachsendorf. Weitere Spendenangebote, die über Instagram und Facebook direkt an Niederlausitz aktuell und an den Youtubekanal für Berufsorientierung “BennyJob” gesendet wurden, sammelte die Redaktion gestern ein und übergab sie heute ebenfalls. Weitere Spendenanfragen erreichten unser Team bereits, daher soll es in der kommenden Woche eine weitere Übergabe geben (Spendenangebote können an kontakt@niederlausitz-aktuell.de gerichtet werden, wir sammeln sie ein und übergeben sie der Tafel)
Auch Anja Schilde, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit und des Jobcenters in Cottbus, sah das Interview und trommelte danach im eigenen Haus. Mitarbeiter, die noch präsent vor Ort sind, gaben innerhalb weniger Tage vielerlei Dinge des täglichen Bedarfs, Schokolade für Kinder und Lebensmittel ab. Heute übergab sie es der Tafel in Cottbus-Sachsendorf. “Wir wollen dranbleiben, Kollegen die zuhause im Home-Office sind, unterstützten mit Geldspenden, viele andere brachten spontan Dinge von zu Hause mit, wenn sie nicht mehr dazu gekommen waren, einzukaufen.” Sie hofft auch, dass weitere Cottbuser und Lausitzer Unternehmen aktiviert werden, die Tafeln in der Region zu unterstützen.
“Jeder gibt das, was er kann. Das ist unser Motto. Es geht nicht nur um Großspenden, wenn jeder etwas Kleines gibt und dadurch viel zusammen kommt, ist uns auch sehr geholfen”, betont Kai Noack und hofft, dass die momentane Spendenwelle anhält, denn den großen Schwung an Bedürftigen erwartet er noch, wenn die Bestimmungen wieder gelockert werden und jeder erst einmal zusehen muss, ob es seine Arbeit noch gibt.
Da insbesondere Tüten fehlen, die aufgrund der Hygienebestimmungen derzeit nicht von den Hilfsbedürftigen mitgebracht werden dürfen, übergab auch die Cottbuser Messegesellschaft CMT heute mehrere hundert “Cottbus Tüten” an die Tafel. Cottbuser Gastronomen, die schließen mussten, übergaben ihre Lagerbestände bereits Anfang der Woche. -> Zum Bericht
Interessierte Spender können sich direkt bei der Tafel melden:
Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V.
Bergstrasse 18
03130 Spremberg
Tel. +49 3563 3488-500
Fax +49 3563 3488-521
info@asf-brandenburg.de
www.asf-brandenburg.de
Cottbuser Tafel: Dostojewskistraße 8A, 03050 Cottbus
Kontaktdaten gibt es zudem auf der Internetseite des Familienwerks
Weiterhin können Interessierte bei Facebook in der Gruppe Nachbarschaftshilfe Cottbus und Spree-Neiße vorbeischauen oder uns eine E-Mail an kontakt@niederlausitz-aktuell.de schicken. Wir vermitteln gern den Kontakt.
Coronavirus in der Lausitz. Aktuelle Lage und Entscheidungen
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