Anlässlich des Gedenkens am 75. Jahrestags der Bombardierung von Cottbus fand gestern im Hauptbahnhof Cottbus ein Konzert des Staatstheaters Cottbus statt. Am 15.02.1945 bombardierten alliierte Streitkräfte die Gegend um den Bahnhof. Etwa 1.000 Menschen starben, 13.000 wurden obdachlos. Den ganzen Tag über erinnerten Initiativen, Gewerkschaften, Parteien und Privatpersonen mit verschiedenen Aktionen an die Opfer von Krieg und Zerstörung sowie an die Gründe des zweiten Weltkrieges. Los ging es bereits am Vormittag mit einem stillen Gedenken in der Lutherkirche, am Nachmittag folgten vier Sternmärsche zum Stadthallenvorplatz, um 21 Uhr startete das Konzert im Hauptbahnhof.
Das Konzert ist im Titelvideo zu sehen.
Im Gedenken an die Opfer der Bombardierung der Stadt Cottbus durch die Alliierten Streitkräfte am 15. Februar 1945 erklang im öffentlichen Raum der Bahnhofshalle am Samstag, 15. Februar 2020, 21.00 Uhr, Musik aus drei Jahrhunderten, die Hörende und Musizierende in Trauer und Besinnung vereinte, die zugleich aber auch den Funken der Hoffnung eines ewigen Lebens beschwört. Der Eintritt war frei, die Bahnhofshalle war auf beiden Ebenen sehr gut gefüllt.
Die Kammerchöre der Singakademie Cottbus e.V., der BTU Cottbus-Senftenberg und des Konservatoriums Cottbus vereinten sich unter der Leitung von Christian Möbius mit dem Philharmonischen Orchester des Staatstheaters Cottbus zu einem Klangkörper von beeindruckender Ausdruckskraft. Das Gemeinschaftskonzert stand symbolisch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Hier und Jetzt, für einen lebendigen, zugewandten Dialog, der ein „Nie wieder!“ von Krieg, Hass und Gewalt in sich trägt.
Wolfgang Glemser war als Solist in Mozarts berühmtem d-Moll-Klavierkonzert zu erleben, das hin- und hergerissen ist zwischen schroffer, mitreißender Dramatik und einen innig lyrischen Gestus des Verzeihens. Es folgte das „Lux aeterna“ des amerikanischen Komponisten Morten Lauridsen, dem verschiedene liturgische Texte mit Bezug auf das „ewige Licht“ zugrunde liegen. In Mendelssohns Choralkantate „Verleih uns Frieden ewiglich“ auf einen Text Martin Luthers, die das Programm beschloß, mischren sich schließlich Trauer und Hoffnung – ein nachdenklicher, doch versöhnlicher Ausklang.
Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der BTU Cottbus-Senftenberg und dem Konservatorium Cottbus sowie freundlich unterstützt durch die DB Station & Service AG Bahnmanagement Cottbus statt.
Foto: Marlies Kross