Mit großen Augen haben am Montagnachmittag Kinder wie Erwachsene gleichermaßen die Baustelle in der Ewald-Haase-Straße verfolgt. Eine Mutter äußerte die Vermutung: „Hier wird wohl eine Absprungschanze für die Rentiere des Weihnachtsmannes gebaut.“ Das dort umliegende Eis schien ihr recht zu geben. „Leider muss ich die Kinder enttäuschen“, so Marter Eger, Technischer Geschäftsführer der LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG. „Wir sanieren hier ‚nur‘ den Mischwasserkanal.“
Die dabei eingesetzte Technik war allerdings imposant. Über einen rund 5 Meter hohen Turm zog die von der LWG beauftragte Spezialfirma den mit Harz getränktem Nadelfilzschlauch zunächst in die Höhe, führte ihn dann in den alten Kanal ein und füllte ihn anschließend mit heißem Wasser. „Der Schlauch schmiegt sich dadurch wie eine neue Haut an die Innenseite des rund 100 Jahre alten Kanals und das heiße Wasser härtet dann das Harz aus. So ist der Kanal dann wieder dicht“, erläutert der Fachmann. Der Vorteil: Für dieses Schlauchlining-Verfahren muss die Straße nicht aufgerissen werden. Das spart Zeit und Geld. Dennoch kostet die Sanierung des Mischwasserkanals in der Ewald-Haase-Straße und den umliegenden Bereichen der LWG alles in allem rund 350.000 Euro.
Bis Ende nächster Woche wird die Maßnahme beendet und die Straße wieder beidseitig für den Verkehr freigegeben.
Bild: Damit das Harz erst im Kanal aushärtet, muss der Schlauch vorher unbedingt mit Eis gekühlt werden (Foto: LWG)