Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) Haltestellencheck am frisch umgestalteten Cottbuser Bahnhof zeigt: Insgesamt schneidet die neue Bus- und Straßenbahnhaltestelle gut ab, aber ein klares Informationssystem für vom Bahnhof kommende Fahrgäste fehlt. Der VCD machte darauf mit einem großen, selbstgebastelten Wegweiser am Bahnhof aufmerksam. Weiterhin testeten sie die Haltestelle Stadtpromenade.
Bei ihrem Haltestellencheck hat die Kreisgruppe Cottbus des ökologischen Verkehrsclub VCD Haltestellen und die Fußwege dorthin überprüft. Der neu gestaltete Cottbuser Bahnhofsvorplatz mit der Straßenbahn- und Bushaltestelle schnitt im Test insgesamt gut ab und erreichte 73 von 100 möglichen Punkten. Nachholbedarf besteht noch im Bereich „Orientierung und Informationen“. Ein zeitgemäßes Informationssystem für die Reisenden fehlt. Mit einem selbstgebastelten Wegweiser machte der VCD heute darauf aufmerksam, dass es keine Anzeigetafeln gibt, die die ankommenden Passagiere zum öffentlichen Nahverkehr leiten. Gerade für die neuen Fahrgäste, die durch den modernisierten Cottbuser Bahnhof angelockt werden sollen, muss es aus Sicht des VCD aber ausreichende Information und eine gute Wegeleitung geben. Diese ist vor allem für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, wichtig.
Dieter Schuster, Sprecher der VCD Kreisgruppe Cottbus meint: „Dass die Haltestelle der Busse und Straßenbahnen nun am Ostausgang des Bahnhofs liegt, wissen nur diejenigen Cottbuser, die regelmäßig Bahn fahren. Alle anderen gehen, aus dem Tunnel kommend, geradeaus und sind verwirrt, weil sie die Haltestellen dort nicht finden. Alte Anzeigen weisen jedoch noch dorthin. Bei einem neugestalteten Bahnhof müssen Basis-Informationen wie die Wegeleitung unbedingt mitgedacht werden. Wer sich entschließt, nach längerer Pause mal wieder Tram und Zug zu fahren, soll ein positives Erlebnis haben. Da muss man sich sofort und einfach orientieren können.“
Exemplarisch getestet wurde außerdem die Haltestelle „Stadtpromenade“ und die Fußwege dorthin. Sie erhielt ebenfalls die Gesamtnote „gut“. Was negativ auffiel: Es gibt keine Hinweisschilder aus dem Blechen-Carré zur Haltestelle. Außerdem ist der Weg zwischen Haltestelle und Kaufhaus nicht zwischen Rad- und Fußverkehr aufgeteilt. Angenehme Wege sehen anders aus. Denn nur wenn Fußwege zur Haltestelle sicher, komfortabel und barrierefrei sind und das Umsteigen leicht und bequem ist, nehmen mehr Menschen den Bus oder die Bahn. Laut einer Befragung des Umweltbundesamtes sind 69 Prozent der Autofahrer bereit, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, wenn das Angebot ausgeweitet wird, sich der Weg zur Haltestelle verkürzt und Umstiege angenehmer werden (UBA 2016: Umweltbewusstsein in Deutschland).