Sowohl Studierende der Universität Potsdam als auch der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) lernen im Seminar die grundlegenden Techniken dafür, wie das Kuratieren – die Zusammenstellung einer Filmauswahl – für eine Sektion vonstattengeht. Sie schreiben Sichtungsberichte sowie später Katalogtexte für die gewählten Beiträge und erhalten darüber hinaus Einblicke in die Öffentlichkeitsarbeit des FFC. Während der 29. Festivalausgabe werden die Studierenden an den Filmgesprächen teilnehmen und Filmschaffende interviewen. Das über zwei Semester laufende Seminar baut auf einer seit mehreren Jahren erfolgreichen Kooperation zwischen dem FFC und der Uni Potsdam auf.
Irine Beridze und Christiane Schäfer, Akademische Mitarbeiterinnen am Lehrstuhl für Ostslavische Literaturen und Kulturen, leiten das Kurationsseminar. Bernd Buder begleitet die Entstehung der Filmsektion inhaltlich und steht im intensiven Austausch mit den Studierenden. Sein Eindruck: „Die Seminarteilnehmenden haben schon wunderbare filmische Entdeckungen gemacht und leisten mit ihrem ausgeprägten Interesse und Engagement weit mehr, als es mitunter vielleicht üblich ist.“ Der Programmdirektor des FFC nahm am Seminar bereits mehrfach persönlich teil und gab Einblicke in das Kuratieren von Filmen sowie den Aufbau und die Organisation des FilmFestival Cottbus.
„Die Studierenden haben unter anderem gelernt, wie man Filme sichtet und in das Gesamtkonzept einer Filmreihe sowie eines Festivals einarbeitet“, erläutert Irine Beridze den bisherigen Ablauf des Seminars. Die Filmreihe unter dem Arbeitstitel „Migration im osteuropäischen Film“ widme sich dabei einem hochaktuellen und (ost-) europaübergreifenden Thema.
„Im Gespräch mit Bernd Buder und auch mit Andreas Stein, Geschäftsführer des FFC-Veranstalters pool production, wurde nachvollziehbar, wie viel Arbeit über das gesamte Jahr hinweg im Festival steckt. Und dass es viele Anknüpfungspunkte zwischen uns – der Wissenschaft und der Kultur – gibt“, ergänzt Christiane Schäfer. „Das Seminar als unser gemeinsames Pilotprojekt verbindet beide Felder auf produktive Art und Weise. Das stärkt die Vernetzung in Brandenburg als Wissenschafts- und Kulturstandort und macht es darüber hinaus möglich, die Slavistik bzw. Osteuropawissenschaften als sogenannte Kleine Fächer sichtbarer zu machen.“
Unterstützung für die erhöhte Sichtbarkeit und den Erhalt der Kleinen Fächer kommt dabei vor allem von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). „Wir haben uns im Januar 2019 im Rahmen der aktuellen HRK-Initiative ‚Kleine Fächer-Wochen an deutschen Hochschulen‘ mit dem Projektseminar erfolgreich für eine Förderung beworben“, erklärt Irine Beridze. Bis 2021 ermöglicht das Bundesministerium für Bildung und Forschung über 40 exzellenten NachwuchswissenschaftlerInnen aus den Kleinen Fächern an innovativen Projekten zu forschen. Christiane Schäfer betont: „Wir freuen uns über den Zuspruch durch die HRK und schätzen es, auf diesem Wege die Kooperation mit dem FilmFestival Cottbus vertiefen zu können.“
pm/red