Die letzte Runde war die schnellste: Nach vier 400-Meter-Rennen an den vier Tagen der U20-Europameisterschaften in Boras (Schweden) war Marie Scheppan (LC Cottbus) sichtlich geschafft und gleichzeitig glücklich. Denn mit „fliegenden“ 52,9 Sekunden im Finale über 4×400 Meter hatte die 18-Jährige als Schlussläuferin der deutschen Staffel noch einmal ihr Können aufblitzen lassen. Am Ende reichte es für den deutschen „Vierer“ in 3:37,69 Minuten zu Platz sechs. Zur Silber- (Weißrussland) und Bronzemedaille (Polen) fehlte lediglich eine knappe halbe Sekunde, während die Britinnen ganz vorn in 3:33,02 Minuten souverän zum EM-Titel liefen.
Das Staffel-Finale war für Marie Scheppan ein versöhnlicher Abschluss einer schwierigen U20-EM. Denn den erhofften Einzug ins Einzel-Finale verpasste die 18-Jährige als Elfte knapp. Doch im Team war sie fast zwei Sekunden schneller als im Einzel-Halbfinale. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal eine solche Leistung abliefern kann. Aber in der Staffel kämpft man natürlich bis zum Schluss“, sagte die Cottbuserin, die zusammen mit Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund), Laura Kaufmann (LG Ohra-Energie) und Emilia Grahle (Dresdner SC) das deutsche Quartett bildete.
„Leider hatte Emilia bei Positionskämpfen Pech. Ihr wurde zweimal in die Hacken getreten“, sagte Marie Scheppan. Ohne diese Probleme wäre sogar eine Medaille in Reichweite gekommen. Denn auf der Schlussrunde war lediglich die britische Top-Läuferin Amber Anning schneller als die Cottbuserin. Für die heißt es nun, sich schnell zu regenerieren. Denn bereits am kommenden Wochenende stehen die Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm auf dem Programm. Das Ziel von Marie Scheppan: ihre aufsteigende Form unter Beweis stellen und im Donaustadion ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden.
pm/red
Foto: Peters