Endlich mal umgekehrt! Mit zwei Blitztoren von Rangelov und Mamba leitet Energie Cottbus den ersten Pflichtspielsieg 2019 ein. Neuzugang Daniel Bohl macht in der 26. Minute bereits das 3:0 und damit den Sack zu. Preußen Münster spielt ab der 67. Minute zu zehnt und reist ohne Punkte zurück nach Westfalen.
Den Sieg erzwingen, das ist die Ansage für Energie Cottbus nach dem 0:0 bei Großaspach, wo die Einstellung schon wieder zu erkennen war, aber vorn alles dicht war. Das positive daran, hinten auch. Zumindest dieses Erfolgserlebnis blieb dem FCE und ein Auswärtspunkt. Auf dem Papier ist die heutige Partie deutlich schwerer anzusehen. Preußen Münster hat noch Ambitionen auf die Aufstiegsränge und kommt mit dem Ex-Cottbuser Martin Kobylanski im Gepäck ins Stadion der Freundschaft. Pele Wollitz nahm im Vergleich zum Auswärtsuntentschieden nur zwei Änderungen vor, Lukas Hemmerich machte Platz für Lasse Schlüter auf der linken Seite und vorn gesellte sich Dimitar Rangelov als Kapitän neben Streli Mamba. In Großaspach vermisste man in der ein oder anderen Situation einen zweiten Stürmer. Hinten hütet Kevin Rauhut wieder den Kasten, obwohl Stammkeeper Avdo Spahic einsatzbereit wäre. Der Keeper ist unter der Woche zum Trainer gegangen und hat ihm angeboten, nach dem 0:0 auf der Ersatzbank Platz zu nehmen. Eine starke Teamgeste des jungen Cottbusers.
Mit dem Willen und Treffsicherheit zum Sieg und sie legten auch gleich ordentlich los. Marcelo holte in der dritten Minute am gegnerischen Strafraum den ersten Freistoß raus. Ganz im Sinne eines Kapitäns legte sich Rangelov die Kugel zurecht und schlenzte ihn über die Mauer. Leonhardt war mit dem Kopf noch dran und fälschte den Ball unhaltbar ins lange Eck! 1:0 für Energie! In der Folge griffen sie weiter mit schnellen Vorstößen und Kombinationen an und spielten Preußen Münster schwindelig. So auch in der achten Minute. Gjasula führt einen Freistoß schnell aus, Schlüter auf dem Flügel flankt in die Mitte, verlängert auf Marcelo der rechts lauert und den Ball zurück in die Gefahrenzone bringt. Dort wartet Streli Mamba und macht das 2:0 ganz im Stile eines Torjägers. Nach den vielen Unkenrufen einiger Fans, gerade nach den vergebenen Chancen im Großaspachspiel eine richtige Befreiung für den Stürmer, der für den FCE trotz der zwischenzeitlichen Flaute in dieser Saison schon sein achtes Tor schießt. Pele Wollitz hatte ihm sein Vertrauen ausgesprochen und scheint es zurück zu zahlen. Münster ist beeindruckt und wütend zugleich, Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus führt nach einer Viertelstunde bereits ein Gespräch mit Gästetrainer Marco Antwerpen.
Ausgerechnet Matin Kobylanski versetzt der Feierlaune der Cottbuser Fans einen kurzen Dämpfer. Nach 19 Minuten setzt er einen Freistoß aus 20 Metern an den rechten Außenpfosten, Rauhut hätte keine Chance gehabt. So blieb es aber beim 2:0 und sieben Minuten erreichte die Feierlaune das nächste Level, Daniel Bohl setzt sich durch, dringt in den Strafraum ein und zieht flach ins lange Eck ab. Niehues muss zum dritten Mal hinter sich greifen. Für den FCE-Neuzugang sein erstes Tor, nachdem er in den letzten Spielen bereits durch seinen Kampfeswillen auf sich aufmerksam machte.
Auch danach lassen die Hausherren nicht locker. Fabio Viteritti hätte in der 39. Minute noch erhöhen können, sein Schuss von der Strafraumgrenze wird aber geblockt. So geht es in die Pause, auf den Rängen mit nur 5.248 Zuschauern herrschte ausgelassene Stimmung, auf dem Platz auch. Dementsprechend sah Wollitz auch keinen Grund zum Wechseln.
Wenn die Westfalen im Osten noch einmal etwas Sonne sehen wollen, mussten sie sich strecken. Das probierten sie auch, aber die Cottbuser Defensive tat heute ihr übriges und alle machten mit, was das Frustlevel der Gäste weiter steigen ließ. Die Folge war eine gelbrote Karte für Sandrino Braun, nachdem Rangelov mit all seiner Erfahrung ihm ein wiederholtes Foul abgerungen hatte. Die Messen waren nun gesungen. Wollitz nutzte das, sein Team schaltete zwei Gänge runter und Felix Geisler kam in der 69. Minute für Fabio Viteritti, vier Minuten später folgte unter Applaus Dimitar Rangelov für Luke Hemmerich. Marcelo wollte in der 76. Minute noch einen draufsetzen, scheiterte aber am Gästekeeper. Er durfte in der 82. Minute für Fabian Holthaus vom Platz.
Energie revanchierte sich für die 3:0 Hinspielniederlage in Münster, spielte das zweite Mal in Folge hinten zu 0 und entging einem Negativrekord. Hätten Sie heute erneut verloren, wären sie das erste Team gewesen, das sechs aufeinanderfolgende Heimspiel verloren hätte. So bleibt die Freude über drei Punkte, Stürmer die wieder treffen und eine Defensive die dicht macht. Wieviel Konstanz darin ist, können die Spieler bereits am Mittwoch beim Halleschen FC unter Beweis stellen. Der Tabellendritte empfängt in der englischen Woche den FCE ehe am Sonntag der Karlsruher SC als Tabellenzweiter ins Stadion der Freundschaft kommt. Für Energie geht es knallhart weiter, am 20.03. steht das Nachholspiel gegen Unterhaching (derzeit 6.) an.
Fotos: Christiane Weiland