Nach vier gescheiterten Verhandlungsrunden und dem Aussetzen des dreitägigen Warnstreiks in dieser Woche am Carl-Thiem-Klinikum zeigt sich die Gewerkschaft Verdi nun kompromissbereit, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Die Gewerkschaft ist demnach bereit, das vorgelegte Angebot seitens der Thiem-Service GmbH zu akzeptieren, wenn alle befristeten Arbeitsverträge entfristet werden und das Weihnachtsgeld zusätzlich in das Tabellenentgelt eingerechnet wird. Zuletzt hatte der Arbeitgeber insgesamt 8,5 Prozent mehr Vergütung sowie einen zusätzlichen Urlaubstag angeboten (wie berichtet).
Dazu teilte Verdi mit:
Nach insgesamt sieben Streiktagen hatte die städtische Thiem-Service GmbH, Tochtergesellschaft vom städtischen Carl-Thiem-Klinikum, in der vierten Verhandlungsrunde am 15. Februar 2019 eine Entgelterhöhung von 4,5% ab Januar 2019 und weiteren 4,0% ab Januar 2020 sowie einen zusätzlichen Urlaubstag ab Januar 2019 angeboten.
Das Tarifangebot bedeutet für die 120 Serviceassistentinnen eine Erhöhung des Stundenlohnes von 0,43 EUR bis 0,45 EUR für das Jahr 2019. Damit würde bei den Serviceassistentinnen der Stundenlohn auf 10,06 EUR und ab 4jähriger Beschäftigung auf 10,38 EUR steigen. Der Stundelohn würde aber weiterhin unter 10,50 EUR liegen. Die Arbeitgeberseite hatte angekündigt, einseitig das im November zustehende tarifliche Weihnachtsgeld (Jahressonderzahlung) anteilig monatlich im Voraus zu zahlen, damit der ab April 2019 gültige Vergabemindestlohn von 10,50 EUR pro Stunde erfüllt wird.
Weiter heißt es: Nach von ver.di angekündigten Warnstreiks für die drei Tage vom 20. Februar bis zum 22. Februar hatte die Geschäftsführung der Thiem-Service GmbH kurzfristig zu einer Teamberatung am 19. Februar nachmittags eingeladen und angekündigt, dass bei weiteren Streiks die rund 40 bis 50 (!!) befristeten Arbeitsverhältnisse nicht verlängert werden. Die Streikversammlung und die ver.di-Tarifkommission hat daraufhin am 20. Februar 2019 die für den 21. und 22. Februar geplanten Streiks ausgesetzt. Am 21. Februar 2019 hat die ver.di-Tarifkommission entschieden, dass Arbeitgeberangebot anzunehmen, wenn sich die Thiem-Service GmbH gleichzeitig verpflichtet, die 40 bis 50 befristeten Arbeitsverhältnisse der Thiem-Service GmbH in unbefristete Arbeitsverhältnisse umzuwandeln sowie alle Neueinstellungen ab sofort unbefristet erfolgen. Ausgenommen wären Sachgrundbefristungen für Vertretungsfälle bei Mutterschutz, Beschäftigungsverbot, Elternzeit oder Erkrankung.
red/ (Pressemitteilung)
Bild: Verdi