Deutliche Worte zu aktuellen Geschehnissen, klare Forderungen im Zuge des Strukturwandels und hoffnungsvolle Visionen haben die Rede von Oberbürgermeister Holger Kelch beim diesjährigen Neujahrsempfang am Mittwochabend bestimmt. Ebenfalls hat er den vielen Engagierten und Ehrenamtlern in der Stadt gedankt. Für Kelch beginnt nun die zweite Hälfte seiner insgesamt achtjährigen Amtszeit, in der er Cottbus in eine digitale und maritime Zukunft führen will.
Wir haben mit ihm am Rande der Veranstaltung über die Silvesternacht, Digitalisierung, den Strukturwandel, die aktuellen Bauprojekte sowie seine Visionen zum Cottbuser Ostsee und die anstehenden Wahlen gesprochen. Zu sehen im Titelvideo.
Gleich zu Beginn seiner Rede ging Holger Kelch auf die Tat in der Silvesternacht, die viel diskutierte Stellungnahme der Stadt und das darauffolgende Echo ein. Er räumte ein, dass die Stellungnahme der Stadt unglücklich und hart formuliert wurde. Allerdings wies er Auffasungen deutlich zurück, “deshalb einzelne Mitarbeiter des Rathauses oder gleich die ganze Belegschaft als Rassisten zu verunglimpfen und sie auch nur in die Nähe von Neonazis zu rücken!”. Gegen dieses Bild kämpft Kelch entschlossen an. Das wird auch in unserem Interview deutlich.
In einer längeren Aufzählung von aktuellen Bauprojekten machte Kelch zudem deutlich, dass sich in Cottbus viel bewegt: Vom gesamten Bahnhofsumfeld mit neuem ÖPNV-Zentrum, über Sanierungsarbeiten in Schulen und Kitas, der neue Platz an der Oberkirche bis zu Erneuerungen von Gehwegen in Sandow. Dass allerdings weitere neue Projekte, vor allem aber Arbeitsplätze entstehen müssen, machte das Stadtoberhaupt in seiner wiederholten Forderung klar, dass im Zuge des Strukturwandels endlich Taten und die finanzielle Ausstattung seitens des Bundes für bessere Rahmenbedingungen in der Lausitz erfolgen müssen.
Impulse und Ideen aus der Stadt zum Beispiel gibt es laut Kelch genug. So stehen vor allem die Digitalisierung und der künftige Cottbuser Ostsee im Fokus neuer Visionen, die der Oberbürgermeister auch präsentierte. So durften die Besucher des Empfangs am Abend von einer digitalen Verwaltung und modernste Technik in allen Schulen träumen, genauso wie von einem neuen und CO2-neutralen Stadtteil rund um das Hafenquartier am Cottbuser Ostsee. Kelch zitierte Ideen von einem Energiecampus als Wissenschaftszentrum mitten im neuen Quartier, vom Ausbau vorhandener Gewässerwege hin zum See und zur Spree, vom Seewasser als Energiespeicher, von Wasserstoffbussen auf den Straßen, von energieerzeugenden Geh- und Radwegen, von energetischer Stadtentwicklung entlang der Seeachse und einer Ökostrom-Bahn, die die Cottbuser und Besucher der Stadt zum See bringt.
In diesem Jahr soll die Flutung des Sees beginnen und die Kaimauer des künftigen Stadthafens fertig werden. Cottbus soll als „digitale Stadt“ wachsen und an seinen Visionen arbeiten können, um Wirtschaft anzusiedeln, für Familien noch attraktiver zu werden und junge Leute in der Region zu halten. Holger Kelch bedankte sich an dem Abend aber auch bei allen engagierten und vor allem ehrenamtlichen Cottbusern, die sich seit langer Zeit und fortwährend für ihre Heimat einsetzen. Stellvertretend durften sich sieben von ihnen in die Ehrenchronik der Stadt eintragen: Peter Albert von der Cottbuser Bürgerstiftung Cottbus, Unternehmer und Ex FCE Präsident Michael Wahlich, die Malermeister Roland und Jürgen Gehrmann sowie Dr. Carola Wiesner vom Stadtsportbund, der engagierte Unternehmer Dieter Merz, und Eggert Lubitz vom Flugplatzmuseum. Einen besonderen Dank in Form von Standig Ovations gab es an dem Abend für die vielen freiwilligen sowie beruflichen Einsatz- und Feuerwehrkräfte der Stadt.
Die Stadtspitze will auch weiterhin mit den Bürgern im Gespräch bleiben, um Probleme aufgreifen und gegebenenfalls anpacken zu können. Dazu setzt das Rathaus auf die Bürgerdialoge, die mittlerweile ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt sind. Kelch wünscht sich Zusammenhalt und ein faires Miteinander in der Stadt und so endet seine Rede mit den Worten: ” Lassen Sie uns laut aber fair streiten und vor allem zügig, zielgerichtet und konsequent arbeiten für diese, unsere schöne Stadt”.
Von “Miss Brandenburg” bis zum CTK-Chef. Weitere Gesprächspartner im Videointerview
Am Rande der Veranstaltung haben wir den ein oder anderen weiteren Gesprächspartner getroffen. Einige Neuigkeiten und Statements gibt es unter anderem von Cottbusverkehr-Geschäftsführer Ralf Thalmann, Wissenschaftsministerin Martina Münch, CTK-Geschäftsführer Dr. med. Götz Brodermann, Sänger Alexander Knappe, “Miss Brandenburg” Marie-Charlott Köhler, Ronny Schröter vom Kindermusical sowie dem Cottbuser Postkutscher, Peter Albert von der Cottbuser Bürgerstiftung und Denis Kettlitz vom Förderverein der Cottbuser Parkeisenbahn sowie des Fördervereins für den Cottbuser Ostsee. Zu sehen in er folgenden Playlist:
Die Bühne heizte Sänger Alexander Knappe ein, sportlich wurde es zudem mit den Trampolinspringern vom SC Cottbus, den Bikekünstlern vom Cottbus Wheel e.V. und unterhaltsam mit dem 12-jährigen Nachwuchskaberettisten Fabian Loeschke vom Ensemble “Pfiffikus”. Präsentiert wurde an dem Abend außerdem der neue Cottbusfilm, der per Croudfounding von den Projektträgern Ron Petras, Markus Krautzig und Sebastian Thiele ermöglicht wurde.
red