In dieser Woche hat der Film „Der junge Karl Marx“ Premiere in den deutschen Kinos. Im altehrwürdigen Cottbuser Weltspiegel findet aus diesem Anlass eine Sondervorstellung statt.
Nicht weniger als die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts überwinden zu wollen, haben sich die zwei Geistesgrößen Karl Marx und Friedrich Engels zum Ziel gesetzt. Der Historienfilm erzählt die Entstehungsgeschichte einer weltbekannten Idee, als Porträt einer engen Freundschaft. Es gelingt ein intimer und präziser Blick in die deutsche Geistesgeschichte, die durch zwei brillante und gewitzte Köpfe seit der Renaissance nicht mehr so grundlegend erschüttert wurde.
Im Weltspiegel stellt Regisseur Raoul Peck sein Werk in einer Sondervorstellung persönlich vor:
Samstag, 4. März 2017, 18:00 Uhr, Filmtheater Weltspiegel, 03046 Cottbus, Rudolf-Breitscheid-Straße 78
Im Anschluss an die Filmvorführung führt der Landtagsabgeordnete Matthias Loehr (DIE LINKE) ein Gespräch mit dem Regisseur und gibt dem Publikum die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen. Der Eintritt kostet 8,00 EUR. Vorbestellungen sind auf www.weltspiegel-cottbus.de oder telefonisch unter 0355 / 4949497 möglich.
Zum Film:
Paris, 1844, am Vorabend der industriellen Revolution: der 26-jährige Karl Marx (August Diehl) lebt mit seiner Frau Jenny (Vicky Krieps) im französischen Exil. Als Marx dort dem jungen Friedrich Engels (Stefan Konarske) vorgestellt wird, hat der notorisch bankrotte Familienvater für den gestriegelten Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers nur Verachtung übrig. Doch Engels hat gerade über die Verelendung des englischen Proletariats geschrieben, er liebt Mary Burns, eine Baumwollspinnerin und Rebellin der englischen Arbeiterbewegung. Engels weiß, wovon er spricht. Er ist das letzte Puzzlestück, das Marx zu einer rückhaltlosen Beschreibung der Krise noch fehlt. Marx und Engels haben denselben Humor und ein gemeinsames Ziel, sie können sich hervorragend miteinander betrinken, und sie respektieren und inspirieren sich als Kampfgefährten. Zusammen mit Jenny Marx erarbeiten sie Schriften, welche die Revolution entzünden sollen.
Die sozialen und politischen Krisen brodeln, doch die Intellektuellen in Deutschland und Frankreich reagieren nur mit ausflüchtender Rhetorik. Marx und Engels wollen nicht mehr nur Theorie, sondern Wirklichkeit, sie wollen den Massen ein neues Weltbild geben. Doch dafür müssen sie die Arbeiterbewegung hinter sich bringen – nicht so leicht, denn mit ihrer jugendlichen Anmaßung stoßen Marx und Engels so manchen gestandenen Revolutionär vor den Kopf. Trotz Zensur, Polizeirazzien und internen Machtkämpfen lassen sie nicht nach in ihren Versuchen, eine neue Vision von menschlicher Gemeinschaft zu formulieren.