Do it yourself, recyceln, upcyceln – das sind nicht nur Modeworte in einer Zeit, in der immer mehr Menschen Wert auf Ökologie sowie Nachhaltigkeit legen und in der die Lust aufs Selbermachen wächst. Vielmehr stehen diese Begriffe für die große Leidenschaft, sich unkonventionelle Gedanken zu machen, sie umzusetzen und die kreativen Ergebnisse mit Gleichgesinnten zu teilen. Anders ist es nicht zu erklären, wenn Designer, Kunsthandwerker und Künstler dafür auch weite Wege und Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen.
Karolina Gawlik zum Beispiel lebt in Kraków. Sie ist ständig auf der Suche nach interessanten Stoffen und näht daraus Gürteltaschen und leichte Stadtrucksäcke. Mal unifarben mit kleiner Zierborte, mal mit einem dezenten Print, mal fröhlich-bunt mit Pünktchen, Blüten oder Fantasiemuster. Wenn Karolinas Nähmaschine nicht rattert, packt sie Kisten und bereitet sich auf die nächste reichlich 1 000-Kilometer-Tour vor – sie war bei fast jedem „handgemacht“-Kreativmarkt mit dabei. Oder Oriol Simon Carre. Der charmante Spanier vertritt ein angesagtes Label für hippen Schmuck und Fashion. Und die wohl längste Anreise legte bisher ein Holzdesigner aus der Ukraine zurück.
So international der „handgemacht“-Kreativmarkt mit seinen Ausstellern ist, so bunt und ausgefallen sind auch die Stände: Da werden Gürtel aus Fahrradschläuchen neben Lampen aus Kaffeekannen und Tassen präsentiert oder Schmuckstücke aus altem Besteck neben Schalen aus geschmolzenen Schallplatten. Auch Besucher, die schon einmal über einen Kreativmarkt geschlendert sind, finden bei der nächsten Veranstaltung wieder etwas Interessantes, denn es sind stets neue Aussteller mit dabei, die ihr Können unter Beweis stellen, ihre Produkte zeigen, vorführen und verkaufen.
Zu den „Neulingen“ am 2. und 3. Oktober zählt beispielsweise der Cottbusser Kai Ackermann mit seinem Label „Pratera“. Er hat sich dem Medium Papier verschrieben und kreiert mit seinem Team fantasievolle 3-D-Origami-Dekorationen. „Ich habe mal für eine Silberhochzeit etwas wirklich Außergewöhnliches gesucht, mit dem nicht jeder Gratulant vor den Jubilaren steht“, blickt er zurück. Bei seinen Recherchen im Internet stieß er dann irgendwann auf die asiatische Faltkunst, fand die Idee faszinierend und beschloss letztendlich, sich selbst darin auszuprobieren. „Seit reichlich drei Jahren fertigen wir nun verschiedenste Figuren im 3-D-Origami-Style, wobei jedes Teil reine Handarbeit und ein Unikat ist und etwa 85 Prozent der Designs von uns selbst entwickelt wurden“, so Kai Ackermann. Zum Kreativmarkt bringt er nicht nur die bei den Kunden beliebtesten Accessoires wie Schalen, Vasen und Schlüsselanhänger mit, sondern macht auch alle Neugierigen in einer Mitmach-Aktion mit dieser Falttechnik vertraut. „Und für leidenschaftliche Bastler haben wir Anleitungen zum Selbermachen im Gepäck.“
Ebenfalls zum ersten Mal in Cottbus vertreten und in Sachen Papier unterwegs, ist das junge Berliner Label „I like Paper“, das mit Illustratoren und Designern einzigartige Kollektionen, z.B. aus einem synthetisch hergestellten, reißfesten und wasserabweisenden Papier, entwirft: Pappuhren, Geldbörsen, Smartphone-Hüllen, Kreditkartenetuis und vieles mehr.Nun steht der 4. „handgemacht“-Kreativmarkt mit seinem Exklusivpartner DaWanda bevor: Am 2. und 3. Oktober laden wieder über 100 Designer, Kunsthandwerker und Künstler alle Individualisten und Liebhaber schöner, ausgefallener Dinge zum Stöbern und Kaufen in die Messe Cottbus ein. Damit der Markt keine reine Verkaufsveranstaltung wird, bieten zahlreiche Aussteller DIY-Aktionen und Schauvorführungen an. Mit Bastelangeboten für die kleinen Besucher, Chill-Ecken für Männer und verschiedenen süßen wie herzhaften Leckereien wird dieses Event ein Erlebnis für die ganze Familie. Was: „handgemacht“-Kreativmarkt
Wo: Messe Cottbus, Vorparkstraße 3, 03042 Cottbus
Wann: 02. – 03. Oktober 2016
Öffnungszeiten: Sonntag, 11.00 – 18.00 Uhr
Montag, 10.00 – 17.00 Uhr
Eintritt: 5,00 €, Kinder bis 12 Jahre frei