Am 31. Mai weilte eine achtköpfige Delegation aus Georgien in Cottbus. Sie bestand aus Vertretern des Parlamentes der Autonomen Republik Adscharien, der ansässigen Handelskammer, der Staatlichen Universität Batumi und der Arbeitsagentur der Autonomen Republik Adscharien. Das Ziel der hochrangigen Vertreter war es, Möglichkeiten einer gemeinsamen Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft auszuloten.
Beim offiziellen Empfang in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus wurde den georgischen Delegationsmitgliedern die Potentiale und die Stärken des Wirtschafts- und Innovationsstandortes Südbrandenburg vorgestellt. In vertiefenden Gesprächen wurden gemeinsame Schnittmengen und Potentiale einer wirtschaftlichen Verflechtung zwischen Südbrandenburg und Georgien diskutiert. Am Nachmittag machte die Delegation in der BTU Cottbus-Senftenberg halt. Hier fanden weitere Gespräche zum Austausch über das Leistungsprofil der Universität statt.
„Georgien ist für unsere Unternehmen noch ein weitgehend unvertraut. Zwar bestehen einige wenige Importbeziehungen, Lieferungen von Waren oder Dienstleistungen aus Brandenburg nach Georgien bestehen jedoch so gut wie keine.“ so Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus. Gründe dafür sind zum Teil in den für Brandenburger Unternehmen noch maßgeblich unerschlossenen Märkten innerhalb Eurasiens und dem Kaukasus zu sehen. Auf der anderen Seite bestanden vor allem im Zuge des Kaukasuskrieges 2008 hohe humanitäre Risiken, die für eine intensive Marktbearbeitung nicht förderlich waren. Noch heute bestehen ungelöste politische Konflikte. „Dabei hat vor allem Adscharien als zweitwichtigster Wirtschaftsstandort Georgiens viel zu bieten“, meint Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus.
Die Wirtschaft der im Südwesten Georgiens und am Schwarzen Meer gelegenen autonomen Republik Adscharien hat kräftig angezogen und birgt eine Reihe von Geschäftschancen für Brandenburger Unternehmen. In den kommenden Jahren sind vor allem im Großraum Batumi Investitionen im Milliardenbereich geplant. „Südbrandenburger Unternehmen aus den Bereichen Bauwirtschaft, Energiewirtschaft, landwirtschaftliche Technik und Technologien, Umwelttechnologien und vor allem Wasser- und Abwassertechnik könnten durchaus von dieser positiven Entwicklung profitieren“, so Dr. Krüger weiter. Durch die ausgezeichnete Lage Adschariens am Schwarzen Meer entwickelt sich die Region zunehmend zu einem wichtigen Transitknotenpunkt zwischen Europa und Asien. „Für Unternehmen aus den Bereichen Verkehr und Logistik durchaus ein interessanter Ansatzpunkt, sich mit der Region stärker auseinanderzusetzen“, betont Dr. Krüger.
Quelle & Fotos: Industrie- und Handelskammer Cottbus