Mit dem Thema Bauchfellkrebs hat bei der gestrigen Sonntagsvorlesung ein sehr spezielles Thema auf dem Programm gestanden. Dennoch hatten die Besucher zum Teil umfangreiches Vorwissen zum Thema mitgebracht, was bei der abschließenden Fragerunde deutlich wurde.
Sie erfuhren vom Leitenden Oberarzt der Chirurgischen Klinik am CTK, Prof. Dr. med. Björn Brücher, dass Bauchfellkrebs noch vor nicht allzu langer Zeit ein Todesurteil mit einer maximal verbleibenden Lebenserwartung von vier bis zwölf Monaten und geringer Lebensqualität war. Neue Erkenntnisse machen den Patienten jetzt aber Hoffnung: Eine Art aufgeheizte Chemotherapie ist in Frankreich bereits Standard-Behandlungsmethode. Sie erhöht die Überlebensrate immens.
Bauchfellkrebs entsteht, wenn im Körper bereits ein Tumor vorhanden ist, dessen Zellen sich ablösen und woanders anlagern oder ihren Weg über Lymphe und Blutgefäße in den Bauchraum finden.
Immer wichtiger wird laut Prof. Brücher auch die Psycho-Onkologie. Die Patienten sollen mit ihrer Angst vor dem Tod, dem Gefühl der Ohnmacht, ihrem Schmerz und ihrer Wut nicht allein gelassen werden. Und so müsse auch die lebenslange Nachbeobachtung nach einer Operation eher als vertrauensvolles Miteinander angelegt sein – und nicht, um dem Patienten zusätzlich Angst zu machen.
Mit einem Blick auf die aktuelle Forschung wagte Prof. Brücher auch einen Blick in die Zukunft und auf Therapien und Methoden, die sehr bald möglich sein werden. Viele Fragen und angeregte Diskussionen im Anschluss rundeten die Veranstaltung ab.