Gut verstaut im Koffer bewahrt Emma Hinze ihre vier Goldmedaillen auf. Am Morgen erst aus Athen zurückgekehrt ist sie ein wenig erschöpft, die Freude über den Triumph ist dennoch unübersehbar. Ganz glauben kann man es ihr nicht, wenn sie sagt: “Ich bin ohne Erwartungen zur Europameisterschaft gefahren. Ich wollte einfach nur fahren und mein Ding machen.” Vielleicht ist das auch ihr Geheimnis, ohne Druck zum Erfolg! Und was für einer. Einzelsprint, Teamsprint, Keirin und Zeitfahren waren die Disziplinen in denen sie angetreten ist, viermal “musste” sie nach der Ziellinie noch auf die oberste Stufe beim Treppchen.
Wer ihr nun einen guten Urlaub wünscht liegt weit daneben. Nach der Junioren-EM in Griechenland ist vor der WM in Kasachstan. “In vier Wochen geht es nach Astana.” sagt sie. Dort warten weitere Kaliber, “die Chinesinnen und Australierinnen sind stark und schnell”, schneller als Emma Hinze? “Sie sind schnell, alles weitere werde ich sehen.” lacht sie augenzwinkernd. Die Konkurrenz wird auf jedenfall genau beobachtet haben, was Emma in Athen abgeliefert hat und dürte gewarnt sein.
Emma Hinze ist gebürtige Hildesheimerin, doch zog es sie in diesem Jahr nach Cottbus zum RSC, weil sie hier bessere Trainingsbedingungen vorfindet. “Der Olympiastützpunkt in Brandenburg gilt als Talentschmiede der deutschen Bahnasse, speziell im Sprintbereich.” berichtet der Bund Deutscher Radfahrer. “Sie und Grabosch könnten eine neue Aera nach Vogel/Welte einläuten.” Pauline Grobasch holte mit Hinze die Teamsprintgoldmedaille und wurde im Sprint und Zeitfahren jeweils zweite hinter Emma Hinze.