Merklich gelöst und entschlossen, hat die LHC-Oberliga-Sieben am Samstagabend den Weg zurück zu alter Stärke fortgesetzt und gegen den TSV Rudow einen 35 zu 25-Heimsieg gefeiert. Im Duell gegen den stark absiegsgefährdeten Tabellenelften, lag über die gesamte Spielzeit keine Überraschung in der Luft.
Bei besserer Deckungsarbeit hätte sich der LHC bereits frühzeitig einen hohen Vorsprung erarbeiten können. So aber dauerte es zwanzig Minuten, bis die Cottbuser im Schlußspurt, das zwischenzeitliche 11 zu 10, in eine beruhigende 17 zu 11 Halbzeitführung verwandelten.
Dem erneut etwas zu fahrlässigen Umgang mit eigenen Torchancen, gingen einfache Tore der Gäste einher. Mehr aus dem Stand als aus der Bewegung, kam der TSV Rudow meist mit Rückraumwürfen durch die Mitte zum Erfolg. Der gute Tony Mudrick von Beginn an und mit zunehmender Spieldauer seine konzentriert arbeitende Deckung, ließen nichts weiter zu.
Die gut 300 Zuschauer in der Lausitzarena kamen danach in den Genuss von 20 Minuten bester Cottbuser-Handballsahne. Rechtsaußen Johannes Trupp war mit sieben Treffern der erfolgreichste Torschütze seines Teams und überzeugte an diesem Abend gerade auch mit seinem abgezockt wirkendem Abwehrverhalten. Vielleicht auch angetrieben von den letzten Negativerlebnissen, erhöhte die LHC-Sieben bis Mitte der zweiten Hälfte stetig das Spieltempo – beim 28 zu 15 war der sprichwörtliche Drops für die Berliner-Gäste gelutscht.
Mit Don Pablo Mulemba und Max Berthold kamen danach erstmals zwei Nachwuchsspieler gemeinsam auf Mitte und Halb zum Einsatz. Während Mulemba, Toptorschütze in der Verbandsliga und mit einem mächtigen Armzug ausgestattet, die Nerven bei seinen Würfen noch versagten, knüpfte Berthold durchaus an seine bislang starke Oberligasaison an. Während der junge Forster in der Abwehr bereits zum Stamm gezählt werden muss, steigert er sich zunehmend auch im Angriff.
Bedingt durch hohen Wuchs, könnte Berthold zur gesuchten Waffe im Cottbuser Rückraum werden, und den quirligen Eins-gegen-Eins-Spielern Meier, Takev und Schulze den Rücken freihalten. Geholt von Meier und Mulemba, bezwang Berthold von zehn Metern den gegenerischen Torwart und brachte nicht nur den einstigen Cottbuser Rückraumriesen Bernhard Woithe zum Zungeschnalzen. Auch Trainer Fürstenberg lobte:” Das sieht in der Bundesliga auch nicht anders aus.”
Die Zielsetzung für den LHC in den verbleibenden zwei Saisonspielen daheim gegen Warnemünde und beim HSV Insel Usedom ist klar. Mit zwei Siegen will man sich wenigstens als Tabellenzweiter und sehr, sehr ordentlich von den Fans verabschieden. Auch wenn die dann wohl verpasste Meisterschaft weniger ist, als man sich nach 16 Siegen am Stück erhofft hatte, sind das Auftreten der Mannschaft und die Spielweise in dieser Oberligasaison sehr erfreulich.
Der Cottbuser-Strohhalm im Aufstiegskampf heißt Bad Doberan. Dort müsste der Spitzenreiter aus Ahlbeck zunächst verlieren, dann könnten die Cottbuser mit einem Sieg ihrerseits im Ostseebad den Sprung auf Platz-Eins noch schaffen.
Quelle: LHC Cottbus
Foto: Archivbild Steffen Beyer