Zum zweiten Heimspiel der noch jungen Saison empfingen die Wackeraner auf dem Sportplatz an der Zahsower Straße mit Luckenwaldes Oberliga-Nord-Reserveteam eine Mannschaft, die hier laut Co-Trainer Hardy Mlynikowski erklärtermaßen mindestens einen Punkt erkämpfen und auf alle Fälle ihren vorderen Tabellenpatz halten wollte.
Für den Gastgeber waren die personellen Voraussetzungen trotz der sechs Neuzugänge aus Laubsdorf nicht unbedingt die besten. Denn ausgerechnet der Ex-Blau-Gelbe Steven Specht, der als Impulsgeber für das Mittelfeld vorgesehen ist, wird wohl nach seiner Verletzung letzte Woche beim Pokal-Aus länger ausfallen, als ursprünglich angenommen. Zudem fehlen u.a. mit Rene Handreck, Martin Handreg und Carsten Käthner nach wie vor einige Langzeitverletzte.
Gleich nach dem Anpfiff des umsichtig und ruhig agierenden Ortrander Schiedsrichters Christian Gorczak und seiner Assistenten Thomas Baumann und Benjamin Buttenstedt bliesen die Gäste zur Attacke und besaßen bereits nach 180 Sekunden ihre erste gute Tormöglichkeit. Stefan Demuth schob das Leder sowohl an Wackers neuer Nummer 1 Andre Thoms aber auch knapp am langen Pfosten vorbei. Doch auch die Schützlinge von Trainer Tino Kandlbinder waren auf Offensive eingestellt, indem sie schon im Mittelfeld gegnerische Ballverluste erzwangen. In der 8. Minute setzte sich Randy Gottwald auf der rechten Seite energisch durch, bediente den gut aufgelegten Gregor Holz, der zur 1:0-Führung einschoss. Innerhalb der ersten halben Stunde blieb Holz weiter sehr schussfreudig, doch entweder verfehlte er das Gehäuse knapp oder Luckenwaldes Torwart David Bölter – ein ehemaliger Leistungsschwimmer – reagierte glänzend. Gleiches Lob gilt für den Neu-Wackeraner Andre Thoms, der übrigens aus Luckenwalde stammt. Er lenkte in dieser chancenreichen Spielphase einen gefährlichen Schuss des Oberliga-Akteurs Manuel Wuller über den Querbalken.
Im Vergleich zum Vorjahr fällt auf, dass das Spielsystem der Ströbitzer in der Abwehr noch sicherer und im Mittelfeld variabler geworden ist. Die Angreifer werden entweder mit langen Bällen in Szene gesetzt oder es wird situationsbedingt wechselweise über die Außenbahnen angegriffen. Die offiziell angegeben 106 Zuschauer sparten insbesondere während der zweiten Halbzeit vermutlich für diese Spielweise nicht mit Applaus, auch wenn sie bis zur 78. Minute warten mussten, bevor Maikel Krüger (Bild oben) nach Flanke von Kapitän Philipp Knapczyk per Kopf aus Nahdistanz das 2:0 erzielte. Trainer Kandlbinder: „Bis zu diesem Zeitpunkt war es kein leichtes Match, diesen Vorsprung mussten wir uns schwer erkämpfen. Aber von da an stand für mich der Sieg fest“. Der in der 71. Minute eingewechselte Robert Becker schraubte dann mit seinen beiden sehenswerten Treffern (88. und 90.) das Resultat auf den umjubelten 4:0-Endstand einer insgesamt fairen Begegnung. Dafür spricht, dass der Schiri lediglich vier Mal Gelb zeigen musste – bei Wacker für Mirko Treuger (61. Min.) und bei Luckenwalde für Stefan Dorst (43.), Anzor Musaev (59.) und Manuel Wuller (63.). Mit diesem Heimsieg rückte Wacker auf den zweiten Tabellenplatz vor, während die Luckenwalder jetzt auf Platz 11 unter 16 Mannschaften der Landesliga-Südstaffel sind.
Landesliga Süd: SV Wacker 09 Ströbitz – FSV 63 Luckenwalde II 4:0 (1:0)
Wacker-Aufgebot: Thoms, Schrobback (80.Platzeck), Gottwald, Krüger, Uhlig ( 71. Becker), Knapczyk, Nuhs, Holz, Kammer, Semke, Treuger. Weitere Ersatzspieler: Choschzick (TW), Kowal, Schönfeld.
Text und Fotos: Rudolf Neuland