15 Jahre NIEDERLAUSITZaktuell – Erlebnisse zweier Reporterinnen der ersten Stunde
Simone Noack – seit 2009 mit der Kamera dabei:
Du fotografierst doch so gern! Willst du nicht zu Niederlausitz-aktuell kommen? So ähnlich war der Wortlaut meiner Fotofreundin Margit Jahn anno 2009 und schon wurde mein Hobby auf eine neue Ebene gehoben. Schnell war der Kontakt zu Helmut Fleischhauer, dem „Vater“ der Online-Zeitung, hergestellt und wir fütterten die Website mit kurzen Artikeln und umfangreichen Bilderstrecken. Die Zeitung „von Bürgern für Bürger“ nahm Fahrt auf und auch die Anzahl der Leser/innen stieg stetig.
In den vielen Jahren gab es unzählige Beiträge von den „Wandergurken“, die Spalte der Kolumne füllte uns die „Sonne“ und fast 100 freiwillige Reporter berichteten von Veranstaltungen aus unserer Region.
Der Tag meines ersten Fotoauftrages war gekommen: Am 29. August 2009 fand im Forster Radstadion die Europameisterschaft im Steherrennen statt. Eine Sportart, die ich so erstmals erleben durfte.
2010 wurde es in selbiger Location erneut spannend beim 5. Reit- und Springturnier. Ganz nah dran an den edlen Turnierpferden und als Bonus gab es ein Händeschütteln mit Dietmar Woidke, damals noch der Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt- und Verbraucherschutz im Land Brandenburg.
Wochentags im IT-Bereich einer großen Behörde tätig – in der Freizeit dann die kleine Karla Kolumna, welche gern bei Oldtimertreffen Benzingeruch in der Nase hat oder auch mit der schussbereiten Kamera Theateraufführungen genießt. So war es 2014 ein unglaubliches Erlebnis, das Philharmonische Orchester des Staatstheaters Cottbus bei seinen Proben in Palma de Mallorca im dortigen Teatre Principal fotografisch zu begleiten.
Für unsere Fotos und Beiträge bekommen wir kein Honorar, fahren mit dem eigenen Fahrzeug und nutzen unsere hochwertige Kameraausrüstung – aber das dabei Erlebte ist unbezahlbar! Ob leuchtende Kinderaugen beim Volker Rosin Konzert im Gladhouse, der traditionelle Bikergottesdienst in Forst, eine gemeinsame Zigarettenpause mit Sebastian Krumbiegel von den Prinzen im Kontor 47, viele Samstage bei „Guten Morgen Cottbus“, völlig verdreckte Objektive beim Holi-Festival, so summieren sich in den zurückliegenden Jahren als Reporterin viele eindrucksvolle Momente, welche ich nicht missen möchte.
Margit Jahn: 15 Jahre Niederlausitz.aktuell – wie schnell doch die Zeit vergeht
Es war an einem warmen Tag im Sommer, im Jahr 2009 als ich das erste Mal mit Helmut Fleischhauer zusammentraf. Damals war es, auf der Rennbahn zum traditionellen Forster Steherrennen, wo sich noch viele Jahre später unsere Wege kreuzen sollten. Als Fotografen waren wir beide mit Helmut auf der Forster Rennbahn unterwegs, als er mich in einer Rennpause ansprach, und fragte, ob ich mir vorstellen kann, ein paar meiner Bilder an seine neu gegründete Zeitung zu schicken. Er selbst wollte nach Hause fahren und eine kleine Pause einlegen. Er erklärte mir kurz vom Inhalt seiner Zeitung -und das Konzept der Online Zeitung – „von Bürgern-für Bürger“ zu gestalten – gefiel mir.
Von da an begann das Abenteuer, kleine Artikel zu schreiben und diese gut zu bebildern. Helmut war von Beginn an ein guter Kritiker und geduldiger Lehrer und so formten sich die Artikel mit der Zeit immer harmonischer und sicherer ins Gefüge.
Steherrennen- und Dernyrennen – das waren unsere gemeinsamen Lieblinge, aber auch die Folklorelawine wurde bester Bestandteil im Berichten, das große Chorsingen im Forster Rosengarten, Rosengartenevents, Konzerte im KomFor, das jährlich stattfindende Schlittenhunderennen in Spremberg. Dies und vieles weitere schufen auch viele Kontakte zu Künstlern und Musikern. Mein persönlicher Höhepunkt seit 2011 war und ist das vor den Toren von Görlitz stattfindende 3-tägige Folklorum. Das ist mein musikalisches und gleichzeitig fotografisches Mekka. Bei vielen Events gehören Simone und ich inzwischen wie selbstverständlich dazu.
Und auch das Wort „aktuell“ war bei ihm Programm – spätestens am Abend des gleichen Tages wurden die Artikel online geschalten, manchmal mit dem Verweis, dass am nächsten Tag die Bilderstrecke noch aufgefüllt wird, wenn es dann doch mal zu spät wurde. Ich wüsste auch von keinem Tag, an dem er nicht des späten Abends bis in die Nacht noch vor dem Rechner saß, wir uns anriefen, und er seine Zeitung mit wunderbaren Tageserlebnissen fütterte. Es war sein Baby was er da für die Lausitz und insbesondere für Forst entwickelte, welches er mit Liebe und Sorgfalt hegte und pflegte.
Die Bilderstrecke war von Beginn an Herzstück bei den Artikeln, schließlich sagen Bilder mehr als tausend Worte, und genau das wurde in den laufenden Jahren immer mehr ausgebaut. Da konnten wir uns als Fotografen mit Simone auch so richtig ins Zeug legen und uns austoben.
Helmut hatte seine Visionen und baute kontinuierlich eine immer größer wachsende Online Leserschar auf. Es waren von Beginn an sehr unterschiedliche und vielfältige Themen, über die so ziemlich jedermann berichten konnte. So bekamen auch ganz kleine Begebenheiten eine große Bühne, die immer interessant zu lesen waren.
15 Jahre wird die Online-Zeitung „Niederlausitz-Aktuell“ nun heute und inzwischen an die nächste Generation übergeben.
Wir wollen als Schreiberlinge der ersten Stunde mit diesem kleinen Rückblick in die Geschichte unsere herzlichsten Glückwünsche übermitteln.
Danke Helmut für dieses Abenteuer, in welches du uns damals hineingezogen hast. Dank dir konnten wir unsere Fähigkeiten beim Berichten Stück für Stück verfeinern und haben ein ordentliches handwerkliches Rüstzeug im journalistischen Bereich erlernt. Dies immer mit vollster Leidenschaft und mit hundertprozentigem Einsatz.
Fotos & Text: Margit Jahn und Simone Noack