Die kulturelle Vielfalt Osteuropas wird vor allem durch das Neben- und Miteinander unterschiedlicher Sprachen, Religionen und Ethnien geprägt. Der diesjährige Fokus unter dem Titel „Osteuropa der Regionen“ nähert sich dieser Vielfalt durch einen Blick auf grenzübergreifende, oft historisch geprägte, kulturelle Schnittstellen. Dazu zählen u. a. die das russischsprachige Donezbecken in der Ukraine sowie die polnisch-deutsche Grenzregion Pomerania. Jenseits politisch definierter nationalstaatlicher Grenzen geht es um das Aufspüren regionaler Eigenheiten und gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die insgesamt
15 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, die von Kurator Bernd Buder zusammen gestellt wurden, geben anschauliche und vielfältige Antworten darauf. Region, so wird man feststellen, steht im aktuellen osteuropäischen Film für vieles: Von soziokultureller Standortbestimmung bis hin zur Widerspiegelung gesellschaftlicher Schieflagen.
Die Auswirkungen großer Weltgeschichte auf die Lebenswelten spezifischer Regionen, davon berichten Filme wie die Dokumentation FLUCHT AUF DER ELBE (2011) von Holger und Uwe Rada sowie der Kurzspielfilm NACHMIETER (2010) von Marc Metzger. Schildern die Rada-Brüder die abenteuerliche Flucht des ehemaligen Finanzministers der Tschechoslowakei, Ladislav Feierabend, unter der Mithilfe ihres Onkels, zeigt Metzger das brüchige Gefüge zwischen Deutschen und Polen in Stettin kurz nach Kriegsende.
Gleich drei Produktionen beschäftigen sich mit dem russischsprachigen Osten der Ukraine und dort speziell mit dem Leben im Donezbecken. Dass nicht mehr viel übrig ist vom Glanz der ehemaligen industriellen Vorzeigeregion zeigen Marianna Kaat in ihrer Dokumentation GRUBE NR. 8 (2010) ebenso wie Jakob Preuss mit THE OTHER CHELSEA (2010). Kaat begleitet drei Jugendliche beim Überlebenskampf in einem Gebiet, in dem sich alles um das illegale Schürfen von Kohle dreht und der Staat sich längst der Verantwortung gezogen hat.
Jakob Preuss hingegen entwirft ein unterhaltsames und pointiertes Porträt der politischen Landschaft indem er einige Fans des Profi-Fußballklubs Schachtar Donezk begleitet. Die einen spielen mit, die anderen schauen vom Spielfeldrand nur zu. Fußballträume hat auch der 10-jährige Dima im Spielfilm ROCK`N`BALL (2011) von Dmitry Prikhodko. Um sich im lokalen Fußballklub einschreiben zu können, braucht er einen Vater. Aussichtsreicher Kandidat ist der im Donezbecken gestrandete polnische Musiker Timon. Alle drei Produktionen bieten vielfältige Einblicke in eine als pro-russische geltende Region, auf die
die Welt 2012 durch die Austragung der UEFA-Fußball-Europameisterschaften in der Ukraine und Polen blicken wird. Dass Region für viele immer auch ein Synonym für Provinz ist, damit setzt sich der polnische Regisseur Andrzej Barański in seinem Debütfilm VERMÄCHTNIS (2011) auseinander. Mit viel Sarkasmus inszeniert er die Geschichte des jungen Jurastudenten Zbyszek, der sich zu Höherem berufen fühlt. Er will raus aus der dörflichen Enge und einer Gemeinschaft voll kirchlicher Doppelmoral und stumpfen Nationalismus. Doch ist Zbyszek viel zu sehr damit verwurzelt, als dass eine Flucht wirklich möglich erscheint.
Von der Provinz geht es mit mazedonischen Altrockern in Vladimir Blaževski PUNK IS NOT DEAD (2011) und zwei Vätern im rumänisch-serbischen WENN DAS SAMENKORN NICHT STIRBT (2010, Siniša Dragin) auf Erkundungstour durch Kulturräume jenseits nationaler und topographischer Grenzen. Geprägt durch historische Wechsel sowie
ethnische Konflikte fahren die Protagonisten durch Städte und Landschaften, die Heimat suggerieren, mit all ihren widersprüchlichen Seiten.
Einige ausgewählte Produktionen aus Weißrussland beschäftigen sich mit dem Leben am Rande der Gesellschaft. In den Dokumentarfilmen WALZER (2007) und MARIA (2007) nimmt sich der ukrainische Regisseur Victor Asliuk eindringlich den Bevölkerungsrückgang und der Überalterung in abgelegenen Dörfern seines Landes an. Der unabhängige weißrussische Filmemacher Uładzimir Kołas begleitet in WEISSES SEGEL AUF DEM PRYPJAT (2009) drei Maler auf einer Bootsreise durch die radioaktive verseuchte Zone um Tschernobyl und schafft so eine politische und ökologische Reflektion über den Status Quo seines Landes. Kołas Film entstand in Zusammenarbeit mit dem polnischen Produzenten Midosław Dembiński. Ein Beispiel dafür, wie die oppositionelle Filmszene Weißrusslands logistische Unterstützung aus dem teilweise sprachverwandten Polen erfährt.
Die kulturelle Vielfalt Osteuropas wird vor allem durch das Neben- und Miteinander unterschiedlicher Sprachen, Religionen und Ethnien geprägt. Der diesjährige Fokus unter dem Titel „Osteuropa der Regionen“ nähert sich dieser Vielfalt durch einen Blick auf grenzübergreifende, oft historisch geprägte, kulturelle Schnittstellen. Dazu zählen u. a. die das russischsprachige Donezbecken in der Ukraine sowie die polnisch-deutsche Grenzregion Pomerania. Jenseits politisch definierter nationalstaatlicher Grenzen geht es um das Aufspüren regionaler Eigenheiten und gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die insgesamt
15 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, die von Kurator Bernd Buder zusammen gestellt wurden, geben anschauliche und vielfältige Antworten darauf. Region, so wird man feststellen, steht im aktuellen osteuropäischen Film für vieles: Von soziokultureller Standortbestimmung bis hin zur Widerspiegelung gesellschaftlicher Schieflagen.
Die Auswirkungen großer Weltgeschichte auf die Lebenswelten spezifischer Regionen, davon berichten Filme wie die Dokumentation FLUCHT AUF DER ELBE (2011) von Holger und Uwe Rada sowie der Kurzspielfilm NACHMIETER (2010) von Marc Metzger. Schildern die Rada-Brüder die abenteuerliche Flucht des ehemaligen Finanzministers der Tschechoslowakei, Ladislav Feierabend, unter der Mithilfe ihres Onkels, zeigt Metzger das brüchige Gefüge zwischen Deutschen und Polen in Stettin kurz nach Kriegsende.
Gleich drei Produktionen beschäftigen sich mit dem russischsprachigen Osten der Ukraine und dort speziell mit dem Leben im Donezbecken. Dass nicht mehr viel übrig ist vom Glanz der ehemaligen industriellen Vorzeigeregion zeigen Marianna Kaat in ihrer Dokumentation GRUBE NR. 8 (2010) ebenso wie Jakob Preuss mit THE OTHER CHELSEA (2010). Kaat begleitet drei Jugendliche beim Überlebenskampf in einem Gebiet, in dem sich alles um das illegale Schürfen von Kohle dreht und der Staat sich längst der Verantwortung gezogen hat.
Jakob Preuss hingegen entwirft ein unterhaltsames und pointiertes Porträt der politischen Landschaft indem er einige Fans des Profi-Fußballklubs Schachtar Donezk begleitet. Die einen spielen mit, die anderen schauen vom Spielfeldrand nur zu. Fußballträume hat auch der 10-jährige Dima im Spielfilm ROCK`N`BALL (2011) von Dmitry Prikhodko. Um sich im lokalen Fußballklub einschreiben zu können, braucht er einen Vater. Aussichtsreicher Kandidat ist der im Donezbecken gestrandete polnische Musiker Timon. Alle drei Produktionen bieten vielfältige Einblicke in eine als pro-russische geltende Region, auf die
die Welt 2012 durch die Austragung der UEFA-Fußball-Europameisterschaften in der Ukraine und Polen blicken wird. Dass Region für viele immer auch ein Synonym für Provinz ist, damit setzt sich der polnische Regisseur Andrzej Barański in seinem Debütfilm VERMÄCHTNIS (2011) auseinander. Mit viel Sarkasmus inszeniert er die Geschichte des jungen Jurastudenten Zbyszek, der sich zu Höherem berufen fühlt. Er will raus aus der dörflichen Enge und einer Gemeinschaft voll kirchlicher Doppelmoral und stumpfen Nationalismus. Doch ist Zbyszek viel zu sehr damit verwurzelt, als dass eine Flucht wirklich möglich erscheint.
Von der Provinz geht es mit mazedonischen Altrockern in Vladimir Blaževski PUNK IS NOT DEAD (2011) und zwei Vätern im rumänisch-serbischen WENN DAS SAMENKORN NICHT STIRBT (2010, Siniša Dragin) auf Erkundungstour durch Kulturräume jenseits nationaler und topographischer Grenzen. Geprägt durch historische Wechsel sowie
ethnische Konflikte fahren die Protagonisten durch Städte und Landschaften, die Heimat suggerieren, mit all ihren widersprüchlichen Seiten.
Einige ausgewählte Produktionen aus Weißrussland beschäftigen sich mit dem Leben am Rande der Gesellschaft. In den Dokumentarfilmen WALZER (2007) und MARIA (2007) nimmt sich der ukrainische Regisseur Victor Asliuk eindringlich den Bevölkerungsrückgang und der Überalterung in abgelegenen Dörfern seines Landes an. Der unabhängige weißrussische Filmemacher Uładzimir Kołas begleitet in WEISSES SEGEL AUF DEM PRYPJAT (2009) drei Maler auf einer Bootsreise durch die radioaktive verseuchte Zone um Tschernobyl und schafft so eine politische und ökologische Reflektion über den Status Quo seines Landes. Kołas Film entstand in Zusammenarbeit mit dem polnischen Produzenten Midosław Dembiński. Ein Beispiel dafür, wie die oppositionelle Filmszene Weißrusslands logistische Unterstützung aus dem teilweise sprachverwandten Polen erfährt.
Die kulturelle Vielfalt Osteuropas wird vor allem durch das Neben- und Miteinander unterschiedlicher Sprachen, Religionen und Ethnien geprägt. Der diesjährige Fokus unter dem Titel „Osteuropa der Regionen“ nähert sich dieser Vielfalt durch einen Blick auf grenzübergreifende, oft historisch geprägte, kulturelle Schnittstellen. Dazu zählen u. a. die das russischsprachige Donezbecken in der Ukraine sowie die polnisch-deutsche Grenzregion Pomerania. Jenseits politisch definierter nationalstaatlicher Grenzen geht es um das Aufspüren regionaler Eigenheiten und gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die insgesamt
15 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, die von Kurator Bernd Buder zusammen gestellt wurden, geben anschauliche und vielfältige Antworten darauf. Region, so wird man feststellen, steht im aktuellen osteuropäischen Film für vieles: Von soziokultureller Standortbestimmung bis hin zur Widerspiegelung gesellschaftlicher Schieflagen.
Die Auswirkungen großer Weltgeschichte auf die Lebenswelten spezifischer Regionen, davon berichten Filme wie die Dokumentation FLUCHT AUF DER ELBE (2011) von Holger und Uwe Rada sowie der Kurzspielfilm NACHMIETER (2010) von Marc Metzger. Schildern die Rada-Brüder die abenteuerliche Flucht des ehemaligen Finanzministers der Tschechoslowakei, Ladislav Feierabend, unter der Mithilfe ihres Onkels, zeigt Metzger das brüchige Gefüge zwischen Deutschen und Polen in Stettin kurz nach Kriegsende.
Gleich drei Produktionen beschäftigen sich mit dem russischsprachigen Osten der Ukraine und dort speziell mit dem Leben im Donezbecken. Dass nicht mehr viel übrig ist vom Glanz der ehemaligen industriellen Vorzeigeregion zeigen Marianna Kaat in ihrer Dokumentation GRUBE NR. 8 (2010) ebenso wie Jakob Preuss mit THE OTHER CHELSEA (2010). Kaat begleitet drei Jugendliche beim Überlebenskampf in einem Gebiet, in dem sich alles um das illegale Schürfen von Kohle dreht und der Staat sich längst der Verantwortung gezogen hat.
Jakob Preuss hingegen entwirft ein unterhaltsames und pointiertes Porträt der politischen Landschaft indem er einige Fans des Profi-Fußballklubs Schachtar Donezk begleitet. Die einen spielen mit, die anderen schauen vom Spielfeldrand nur zu. Fußballträume hat auch der 10-jährige Dima im Spielfilm ROCK`N`BALL (2011) von Dmitry Prikhodko. Um sich im lokalen Fußballklub einschreiben zu können, braucht er einen Vater. Aussichtsreicher Kandidat ist der im Donezbecken gestrandete polnische Musiker Timon. Alle drei Produktionen bieten vielfältige Einblicke in eine als pro-russische geltende Region, auf die
die Welt 2012 durch die Austragung der UEFA-Fußball-Europameisterschaften in der Ukraine und Polen blicken wird. Dass Region für viele immer auch ein Synonym für Provinz ist, damit setzt sich der polnische Regisseur Andrzej Barański in seinem Debütfilm VERMÄCHTNIS (2011) auseinander. Mit viel Sarkasmus inszeniert er die Geschichte des jungen Jurastudenten Zbyszek, der sich zu Höherem berufen fühlt. Er will raus aus der dörflichen Enge und einer Gemeinschaft voll kirchlicher Doppelmoral und stumpfen Nationalismus. Doch ist Zbyszek viel zu sehr damit verwurzelt, als dass eine Flucht wirklich möglich erscheint.
Von der Provinz geht es mit mazedonischen Altrockern in Vladimir Blaževski PUNK IS NOT DEAD (2011) und zwei Vätern im rumänisch-serbischen WENN DAS SAMENKORN NICHT STIRBT (2010, Siniša Dragin) auf Erkundungstour durch Kulturräume jenseits nationaler und topographischer Grenzen. Geprägt durch historische Wechsel sowie
ethnische Konflikte fahren die Protagonisten durch Städte und Landschaften, die Heimat suggerieren, mit all ihren widersprüchlichen Seiten.
Einige ausgewählte Produktionen aus Weißrussland beschäftigen sich mit dem Leben am Rande der Gesellschaft. In den Dokumentarfilmen WALZER (2007) und MARIA (2007) nimmt sich der ukrainische Regisseur Victor Asliuk eindringlich den Bevölkerungsrückgang und der Überalterung in abgelegenen Dörfern seines Landes an. Der unabhängige weißrussische Filmemacher Uładzimir Kołas begleitet in WEISSES SEGEL AUF DEM PRYPJAT (2009) drei Maler auf einer Bootsreise durch die radioaktive verseuchte Zone um Tschernobyl und schafft so eine politische und ökologische Reflektion über den Status Quo seines Landes. Kołas Film entstand in Zusammenarbeit mit dem polnischen Produzenten Midosław Dembiński. Ein Beispiel dafür, wie die oppositionelle Filmszene Weißrusslands logistische Unterstützung aus dem teilweise sprachverwandten Polen erfährt.
Die kulturelle Vielfalt Osteuropas wird vor allem durch das Neben- und Miteinander unterschiedlicher Sprachen, Religionen und Ethnien geprägt. Der diesjährige Fokus unter dem Titel „Osteuropa der Regionen“ nähert sich dieser Vielfalt durch einen Blick auf grenzübergreifende, oft historisch geprägte, kulturelle Schnittstellen. Dazu zählen u. a. die das russischsprachige Donezbecken in der Ukraine sowie die polnisch-deutsche Grenzregion Pomerania. Jenseits politisch definierter nationalstaatlicher Grenzen geht es um das Aufspüren regionaler Eigenheiten und gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die insgesamt
15 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, die von Kurator Bernd Buder zusammen gestellt wurden, geben anschauliche und vielfältige Antworten darauf. Region, so wird man feststellen, steht im aktuellen osteuropäischen Film für vieles: Von soziokultureller Standortbestimmung bis hin zur Widerspiegelung gesellschaftlicher Schieflagen.
Die Auswirkungen großer Weltgeschichte auf die Lebenswelten spezifischer Regionen, davon berichten Filme wie die Dokumentation FLUCHT AUF DER ELBE (2011) von Holger und Uwe Rada sowie der Kurzspielfilm NACHMIETER (2010) von Marc Metzger. Schildern die Rada-Brüder die abenteuerliche Flucht des ehemaligen Finanzministers der Tschechoslowakei, Ladislav Feierabend, unter der Mithilfe ihres Onkels, zeigt Metzger das brüchige Gefüge zwischen Deutschen und Polen in Stettin kurz nach Kriegsende.
Gleich drei Produktionen beschäftigen sich mit dem russischsprachigen Osten der Ukraine und dort speziell mit dem Leben im Donezbecken. Dass nicht mehr viel übrig ist vom Glanz der ehemaligen industriellen Vorzeigeregion zeigen Marianna Kaat in ihrer Dokumentation GRUBE NR. 8 (2010) ebenso wie Jakob Preuss mit THE OTHER CHELSEA (2010). Kaat begleitet drei Jugendliche beim Überlebenskampf in einem Gebiet, in dem sich alles um das illegale Schürfen von Kohle dreht und der Staat sich längst der Verantwortung gezogen hat.
Jakob Preuss hingegen entwirft ein unterhaltsames und pointiertes Porträt der politischen Landschaft indem er einige Fans des Profi-Fußballklubs Schachtar Donezk begleitet. Die einen spielen mit, die anderen schauen vom Spielfeldrand nur zu. Fußballträume hat auch der 10-jährige Dima im Spielfilm ROCK`N`BALL (2011) von Dmitry Prikhodko. Um sich im lokalen Fußballklub einschreiben zu können, braucht er einen Vater. Aussichtsreicher Kandidat ist der im Donezbecken gestrandete polnische Musiker Timon. Alle drei Produktionen bieten vielfältige Einblicke in eine als pro-russische geltende Region, auf die
die Welt 2012 durch die Austragung der UEFA-Fußball-Europameisterschaften in der Ukraine und Polen blicken wird. Dass Region für viele immer auch ein Synonym für Provinz ist, damit setzt sich der polnische Regisseur Andrzej Barański in seinem Debütfilm VERMÄCHTNIS (2011) auseinander. Mit viel Sarkasmus inszeniert er die Geschichte des jungen Jurastudenten Zbyszek, der sich zu Höherem berufen fühlt. Er will raus aus der dörflichen Enge und einer Gemeinschaft voll kirchlicher Doppelmoral und stumpfen Nationalismus. Doch ist Zbyszek viel zu sehr damit verwurzelt, als dass eine Flucht wirklich möglich erscheint.
Von der Provinz geht es mit mazedonischen Altrockern in Vladimir Blaževski PUNK IS NOT DEAD (2011) und zwei Vätern im rumänisch-serbischen WENN DAS SAMENKORN NICHT STIRBT (2010, Siniša Dragin) auf Erkundungstour durch Kulturräume jenseits nationaler und topographischer Grenzen. Geprägt durch historische Wechsel sowie
ethnische Konflikte fahren die Protagonisten durch Städte und Landschaften, die Heimat suggerieren, mit all ihren widersprüchlichen Seiten.
Einige ausgewählte Produktionen aus Weißrussland beschäftigen sich mit dem Leben am Rande der Gesellschaft. In den Dokumentarfilmen WALZER (2007) und MARIA (2007) nimmt sich der ukrainische Regisseur Victor Asliuk eindringlich den Bevölkerungsrückgang und der Überalterung in abgelegenen Dörfern seines Landes an. Der unabhängige weißrussische Filmemacher Uładzimir Kołas begleitet in WEISSES SEGEL AUF DEM PRYPJAT (2009) drei Maler auf einer Bootsreise durch die radioaktive verseuchte Zone um Tschernobyl und schafft so eine politische und ökologische Reflektion über den Status Quo seines Landes. Kołas Film entstand in Zusammenarbeit mit dem polnischen Produzenten Midosław Dembiński. Ein Beispiel dafür, wie die oppositionelle Filmszene Weißrusslands logistische Unterstützung aus dem teilweise sprachverwandten Polen erfährt.