Cottbus rannte gegen die klug stehenden Bochumer 90 Minuten an und war überlegen, aber konnte nie den entscheidenden Pass setzen. Einmal rettete Aluminium die Bochumer, bevor sie durch einen naiven Abwehrfehler der Gäste ihre Chance zum Tor des Abends nutzten.
Montagsspiel heißt Spitzenspiel! An 27.Spieltag reist der Tabellensechste Cottbus zum Dritten Bochum. Man könnte es auch das Discountduell nennen, Bochums Netto gegen Energies Penny. Wenn der FCE die Aufstiegshoffnungen waren will, musste heute ein Sieg her. Die Konkurrenz tat alles um die Spannung für dieses Spiel hochzuhalten. Aue und Fürth spielten unentschieden. Ebenso die Hertha aus Berlin. Mit einem Sieg konnten die Lausitzer auf Platz vier vorrücken, mit nur noch einem Punkt Rückstand auf den VfL Bochum.
Personell änderte Wollitz nichts am siegreichen Team vom letzten Heimspiel gegen Osnabrück. Jula ist immer noch verletzt, so kommt wieder der Ein-Mann-Sturm Petersen mit der starken Gesamtoffensivabteilung dahinter zum Einsatz, ebenso wie der torgefährlichste Abwehrspieler des deutschen Profifußballs, Uwe Hünemeier neben Brzenska, Bittroff und Ziebig. Laut Aussage des Trainers wollten sie auch nicht lange taktieren, sondern direkt auf Sieg spielen. Wie dies sein Team in den 90 Minuten umsetzen würde, stand auf einem anderen Blatt.
Beide Mannschaften versuchten gleich zu Beginn den Weg nach vorn zu finden und Cottbus erarbeitete sich die erste Ecke. Bereits 24 Tore haben sie nach Standards erzielt, ein Wert den sie allerdings bei diesem Versuch nicht beweisen konnten, die Ecke brachte nichts ein. Einen Vorteil konnte sich kein Team erarbeiten, sie spielten auf gleichem Niveau und viel ereignete sich zwischen den Strafräumen. Die Gäste spielten einfach los und zeigten phasenweise wieder ihre Unbekümmertheit, frei nach dem Motto „alles kann, nichts muss“. Zählbares sprang dabei nicht raus und Bochum wartete ab, um sich selbst in Stellung zu bringen. Genau davor warnte Wollitz vor dem Spiel, als er diese Stärke der Hausherren hervorhob. Viele Torchancen ergaben sich auch bis zur Pause nicht, Cottbus war präsenter und willensstärker nach vorn, doch der letzte Ball kam nie an. Im Gegenzug hatte Bochums Tese drei Minuten vor der Pause eine Riesenchance, als ein langer Ball mustergültig auf ihn kam und er den Cottbuser Abwehrspielern davonsprintete. Ziebig konnte in letzter Sekunde dazwischen gehen und zur Ecke klären. Die brachte den Bochumern nichts ein. So ging es kurz danach auch in die Halbzeitpause.
Da blieb auf beiden Seiten noch Luft nach oben. Der Revierclub stand hinten souverän und ließ die engagierten Cottbuser Bemühungen ab dem Sechzehner scheitern, fand aber selbst kein Mittel weit über die Mittellinie nach vorn zu stoßen.
An den Aufstellungen tat sich in der zweiten Hälfte nichts, beide Trainer vertrauten vorerst weiter den 22 Spielern auf dem Platz. Erster Höhepunkt war eine Lehrbuchschwalbe von Stürmer Chong Tese, was Schiedsrichter Sippel sofort mit einer gelben Karte für ihn honorierte. Cottbus spielte da weiter wo sie in Halbzeit eins aufgehört haben. Schnell nach vorn, nur das Problem war das gleiche, der entscheidende Pass kam nicht an. In der 52. Minute wären sie fast belohnt worden, als Adlung angespielt wurde und direkt in den Strafraum eindrang. Sein Schuss knallte gegen den linken Pfosten und von da aus zurück ins Feld, ohne das ein Lausitzer nachsetzen konnte. In den kommenden .. Minuten blieben die Gäste optisch überlegen ohne weitere zwingende Chancen zu erarbeiten. Die rechte Angriffsseite mit Shao fand fast gar nicht statt, wenn etwas passierte dann über Adlung und Reimerink auf links. Dann passierte es eigentlich aus dem Nichts. In der 69. Spielminute bekamen die Cottbuser Abwehrspieler Bochums Korkmaz nicht unter Kontrolle, der den Ball vor dem Strafraum quer auf Frederico spielte. Dieser schoss mit einem Schlenzer auf das Gästetor und ließ Kirschbaum ohne Chance. 1:0 für die Bochumer. Fast im direkten Gegenzug hatte Petersen die Möglichkeit auszugleichen, aber bekam den Ball nicht mehr ganz Richtung Tor. Kurz darauf bereitete Wollitz einen Dreifachwechsel vor um das Team umzubauen. Soma, Sörensen und Kronaveter kamen für Ziebig, Adlung und Roger. Eigentlich hätte Shao mit raus gemusst, aber er sollte nun in der Mitte walten, während Sörensen die zweite Spitze neben Petersen stellte. 15 Minuten blieben noch um zumindest den Ausgleich zu erzielen. Soma fügte sich auch gleich gut ins Team ein und belebte das Offensivspiel weiter. Hünemeier war nun wieder als dritter Stürmer mit vorn dabei und hatte in der 83. Minute das Tor auf dem Fuß, aber der Ball flog über das Tor. Bei einem schneller Konter der Hausherren hatten die Cottbuser im Anschluss Glück, das Sippel beim Foul von Bittroff an Dedic nicht auf Notbremse und Elfmeter entschied. Der FCE mühte sich weiter vor das Bochumer Tor zu kommen, aber die spielten die letzten Minuten nun runter.
Es war das eingetreten, wovor Wollitz vor dem Spiel gewarnt hatte. Bochum wartete das Spiel ab, ließ Cottbus machen und schlug spät aber entscheidend zu. Das Cottbuser Spiel war über die gesamte Zeit fußballerisch überlegen und engagierter. Bochum bleibt in 2011 ungeschlagen und setzt seinen Aufwärtstrend fort. Cottbus angedachter Big Point bleibt aus und sie fallen sieben Punkte hinter Rang drei zurück. Das Discounterderby gewinnt Netto mit einer sehr effektiven Vorstellung.
Nächstes Wochenende ist Länderspielpause, Zeit genug also um die Niederlage zu verdauen und bei der nächsten Heimaufgabe gegen Ingolstadt wieder das zu machen, was sie am besten können. Tore schießen.
Text: Benjamin Andriske
Cottbus rannte gegen die klug stehenden Bochumer 90 Minuten an und war überlegen, aber konnte nie den entscheidenden Pass setzen. Einmal rettete Aluminium die Bochumer, bevor sie durch einen naiven Abwehrfehler der Gäste ihre Chance zum Tor des Abends nutzten.
Montagsspiel heißt Spitzenspiel! An 27.Spieltag reist der Tabellensechste Cottbus zum Dritten Bochum. Man könnte es auch das Discountduell nennen, Bochums Netto gegen Energies Penny. Wenn der FCE die Aufstiegshoffnungen waren will, musste heute ein Sieg her. Die Konkurrenz tat alles um die Spannung für dieses Spiel hochzuhalten. Aue und Fürth spielten unentschieden. Ebenso die Hertha aus Berlin. Mit einem Sieg konnten die Lausitzer auf Platz vier vorrücken, mit nur noch einem Punkt Rückstand auf den VfL Bochum.
Personell änderte Wollitz nichts am siegreichen Team vom letzten Heimspiel gegen Osnabrück. Jula ist immer noch verletzt, so kommt wieder der Ein-Mann-Sturm Petersen mit der starken Gesamtoffensivabteilung dahinter zum Einsatz, ebenso wie der torgefährlichste Abwehrspieler des deutschen Profifußballs, Uwe Hünemeier neben Brzenska, Bittroff und Ziebig. Laut Aussage des Trainers wollten sie auch nicht lange taktieren, sondern direkt auf Sieg spielen. Wie dies sein Team in den 90 Minuten umsetzen würde, stand auf einem anderen Blatt.
Beide Mannschaften versuchten gleich zu Beginn den Weg nach vorn zu finden und Cottbus erarbeitete sich die erste Ecke. Bereits 24 Tore haben sie nach Standards erzielt, ein Wert den sie allerdings bei diesem Versuch nicht beweisen konnten, die Ecke brachte nichts ein. Einen Vorteil konnte sich kein Team erarbeiten, sie spielten auf gleichem Niveau und viel ereignete sich zwischen den Strafräumen. Die Gäste spielten einfach los und zeigten phasenweise wieder ihre Unbekümmertheit, frei nach dem Motto „alles kann, nichts muss“. Zählbares sprang dabei nicht raus und Bochum wartete ab, um sich selbst in Stellung zu bringen. Genau davor warnte Wollitz vor dem Spiel, als er diese Stärke der Hausherren hervorhob. Viele Torchancen ergaben sich auch bis zur Pause nicht, Cottbus war präsenter und willensstärker nach vorn, doch der letzte Ball kam nie an. Im Gegenzug hatte Bochums Tese drei Minuten vor der Pause eine Riesenchance, als ein langer Ball mustergültig auf ihn kam und er den Cottbuser Abwehrspielern davonsprintete. Ziebig konnte in letzter Sekunde dazwischen gehen und zur Ecke klären. Die brachte den Bochumern nichts ein. So ging es kurz danach auch in die Halbzeitpause.
Da blieb auf beiden Seiten noch Luft nach oben. Der Revierclub stand hinten souverän und ließ die engagierten Cottbuser Bemühungen ab dem Sechzehner scheitern, fand aber selbst kein Mittel weit über die Mittellinie nach vorn zu stoßen.
An den Aufstellungen tat sich in der zweiten Hälfte nichts, beide Trainer vertrauten vorerst weiter den 22 Spielern auf dem Platz. Erster Höhepunkt war eine Lehrbuchschwalbe von Stürmer Chong Tese, was Schiedsrichter Sippel sofort mit einer gelben Karte für ihn honorierte. Cottbus spielte da weiter wo sie in Halbzeit eins aufgehört haben. Schnell nach vorn, nur das Problem war das gleiche, der entscheidende Pass kam nicht an. In der 52. Minute wären sie fast belohnt worden, als Adlung angespielt wurde und direkt in den Strafraum eindrang. Sein Schuss knallte gegen den linken Pfosten und von da aus zurück ins Feld, ohne das ein Lausitzer nachsetzen konnte. In den kommenden .. Minuten blieben die Gäste optisch überlegen ohne weitere zwingende Chancen zu erarbeiten. Die rechte Angriffsseite mit Shao fand fast gar nicht statt, wenn etwas passierte dann über Adlung und Reimerink auf links. Dann passierte es eigentlich aus dem Nichts. In der 69. Spielminute bekamen die Cottbuser Abwehrspieler Bochums Korkmaz nicht unter Kontrolle, der den Ball vor dem Strafraum quer auf Frederico spielte. Dieser schoss mit einem Schlenzer auf das Gästetor und ließ Kirschbaum ohne Chance. 1:0 für die Bochumer. Fast im direkten Gegenzug hatte Petersen die Möglichkeit auszugleichen, aber bekam den Ball nicht mehr ganz Richtung Tor. Kurz darauf bereitete Wollitz einen Dreifachwechsel vor um das Team umzubauen. Soma, Sörensen und Kronaveter kamen für Ziebig, Adlung und Roger. Eigentlich hätte Shao mit raus gemusst, aber er sollte nun in der Mitte walten, während Sörensen die zweite Spitze neben Petersen stellte. 15 Minuten blieben noch um zumindest den Ausgleich zu erzielen. Soma fügte sich auch gleich gut ins Team ein und belebte das Offensivspiel weiter. Hünemeier war nun wieder als dritter Stürmer mit vorn dabei und hatte in der 83. Minute das Tor auf dem Fuß, aber der Ball flog über das Tor. Bei einem schneller Konter der Hausherren hatten die Cottbuser im Anschluss Glück, das Sippel beim Foul von Bittroff an Dedic nicht auf Notbremse und Elfmeter entschied. Der FCE mühte sich weiter vor das Bochumer Tor zu kommen, aber die spielten die letzten Minuten nun runter.
Es war das eingetreten, wovor Wollitz vor dem Spiel gewarnt hatte. Bochum wartete das Spiel ab, ließ Cottbus machen und schlug spät aber entscheidend zu. Das Cottbuser Spiel war über die gesamte Zeit fußballerisch überlegen und engagierter. Bochum bleibt in 2011 ungeschlagen und setzt seinen Aufwärtstrend fort. Cottbus angedachter Big Point bleibt aus und sie fallen sieben Punkte hinter Rang drei zurück. Das Discounterderby gewinnt Netto mit einer sehr effektiven Vorstellung.
Nächstes Wochenende ist Länderspielpause, Zeit genug also um die Niederlage zu verdauen und bei der nächsten Heimaufgabe gegen Ingolstadt wieder das zu machen, was sie am besten können. Tore schießen.
Text: Benjamin Andriske