Nach der zwangsweisen Schließung der Brandenburger Weihnachtsmärkte fordern die Schausteller eine sofortige finanzielle Unterstützung. Wie die Interessengemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Schausteller e.V mitteilte, wird der juristische Klageweg eingeleitet, sollten die Schausteller nicht zügig entschädigt und finanziell unterstützt werden. Laut der Interessengemeinschaft stehen Schausteller vor dem wirtschaftlichen Kollaps, denn neben ausfallenden Einnahmen kommen auch Kosten für die Vorbereitung der Märkte hinzu.
Der Interessengemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Schausteller e.V teilte dazu mit:
Dieses Weihnachtsfest dürfte für viele Schaustellerfamilien in Brandenburg erneut ein trauriges Ereignis sein. Seit zwei Jahren stehen sie ohne Einnahmen da. Zuletzt hatten sie gehofft, in der Adventszeit wieder durchstarten zu können. Doch nach dem überraschenden Verbot der Weihnachtsmärkte durch die Landesregierung stehen sie vor dem wirtschaftlichen Kollaps: Neben ausfallenden Einnahmen kommen Kosten für die Vorbereitung der Märkte hinzu. Darum fordern sie sofortige finanzielle Unterstützung, um drohende Pleiten abwenden zu können.
Das „Aus“ der Weihnachtsmärkte in Brandenburg kam für die Schausteller buchstäblich über Nacht. Von einem Tag auf den anderen mussten die Betriebe ihre Buden schließen; die Lichter auf den Fahrgeschäften gingen aus. Damit stehen die Schausteller vor der Pleite: Sie haben investiert – in Speisen und Getränke, die auf den Märkten verkauft werden sollten, in die Renovierung und Installation ihrer Fahrgeschäfte, in Standmieten, Gebühren, Hygiene-Konzepte und Sicherheitsstrategien; es wurde Personal eingestellt – die Liste der Kosten ist lang, sie geht in die Hunderttausende.
„Wir haben auf die Zusagen der Politik und der Verwaltung vertraut, dass wir auf den wenigen Weihnachtsmärkten, die in Brandenburg zugelassen waren, wieder aus eigener Kraft Geld verdienen könnten, um damit über die vor uns liegende Winterpause zu kommen“, beschreibt Thilo-Harry Wollenschlaeger die aktuelle Situation. Das Vorstandsmitglied des IBBS e.V., der Interessengemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Schausteller, kennt die katastrophale Situation seiner Kollegen sehr genau: „Viele der Schausteller haben ihre Rücklagen aufgebraucht und sich zum Teil hoch verschuldet, um im zweiten Pandemiejahr mit den Weihnachtsmärkten wieder einen neuen Anfang zu wagen. Jetzt fürchten die Familien, dass zum Fest nicht der Weihnachtsmann, sondern der Gerichtsvollzieher kommt.“
Darum fordert der IBBS e.V. jetzt eine Soforthilfe ohne Einschränkungen. „Wir erwarten von der Landesregierung, dass die Schaustellerfamilien zu hundert Prozent entschädigt werden“, sagt Thilo-Harry Wollenschlaeger. Und konkretisiert: „Den Unternehmen müssen die Kosten erstattet werden, die sie in den Aufbau, die Materialien und Lebensmittel sowie für die Gebühren und sonstigen Aufwendungen der Weihnachtsmärkte investiert haben.“ Auch das inzwischen arbeitslose Personal, zumeist Honorar- und Teilzeitkräfte, müsse entschädigt werden. Wollenschlaeger: „Wir dürfen diese Menschen nicht allein lassen, sonst fehlen sie uns im nächsten Jahr, wenn wir hoffentlich wieder an den Start gehen können.“
Weil der gesamten Schaustellerbranche im Land durch die Absage der Weihnachtsmärkte die selbstbestimmte Arbeitsausübung untersagt wurde, konnten die Menschen auch keine Einkünfte erwirtschaften, die zur Existenzsicherung in den kommenden Monaten gedient hätten. „Darum führt kein Weg daran vorbei, dass die Schaustellerbranche mit finanziellen Existenzhilfen ausgestattet wird“, fordert Wollenschlaeger im Namen seines Verbandes. Diese Unterstützung müsse so lange geleistet werden, bis der Branche wieder eine Ausübung ihres Gewerbes gestattet werde.
Sollten die Schausteller jetzt nicht zügig entschädigt und mit finanziellen Hilfen unterstützt werden, will die Interessengemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Schausteller (IBBS) e.V. den juristischen Klageweg beschreiten. „Wir sich auch bereit, wieder auf die Straßen zu gehen und unsere Forderungen dort deutlich zu artikulieren“, so Thilo-Harry Wollenschlaeger.
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Red. / Presseinfo