Die Brandenburger Exporte in das Vereinigte Königreich erholen sich nach dem Brexit wieder. Nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union brachen die Brandenburger Exporte auf die Insel im ersten Quartal 2021 um knapp 22 Prozent ein, erholten sich nun aber im gesamten ersten Halbjahr 2021 wieder mit einem Plus von 9,4 Prozent. Das Vereinigte Königreich stellte 2019 den siebtwichtigsten Handelspartner Brandenburgs dar.
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg teilte dazu mit:
Seit dem 1. Januar 2021 ist der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union (EU) vollzogen. Brandenburger Exporte ins Vereinigte Königreich brachen im 1. Quartal 2021 um 22,2 Prozent ein und erholten sich im 1. Halbjahr 2021 mit einem Plus von 9,4 Prozent, jeweils im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die britischen Importe nach Brandenburg zeigten für das 1. Halbjahr 2021 einen Abwärtstrend: Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 sind sie um 41,1 Prozent gesunken.
Verglichen mit dem noch nicht von der Pandemie geprägten 1. Halbjahr 2019 wiesen die Exporte in das Vereinigte Königreich ein Plus von 21,6 Prozent auf, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt. Der Abwärtstrend bei den britischen Importen nach Brandenburg zeigte sich auch im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 mit einem Minus von 59,3 Prozent (vorläufige Daten).
Das Vereinigte Königreich war 2019 siebtwichtigster Handelspartner Brandenburgs, gemessen am Handelsvolumen. Dabei belegte es Rang 7 bei den Ausfuhren und Rang 5 bei den Einfuhren. Mit 584 Mill. EUR lag der Anteil Brandenburger Ausfuhren in das Vereinigte Königreich an den deutschen Ausfuhren in das Vereinigte Königreich bei 0,7 Prozent. Der Anteil britischer Importe nach Brandenburg an den britischen Importen nach Deutschland betrug 2,5 Prozent bei einem Wert von 956 Mill. EUR.
Entwicklung seit dem Referendum in 2016
Noch in 2015, dem Jahr vor dem Referendum über den Verbleib in der EU, lieferte Brandenburg Waren im Wert von 464 Mill. EUR ins Vereinigte Königreich. Seit 2018 ist dieser stetig gestiegen und erreichte 2020 einen Wert von 599 Mill. EUR. Von 2016 bis 2020 wuchsen Brandenburger Ausfuhren in das Vereinigte Königreich damit um 28,3 Prozent.
Das Vereinigte Königreich lieferte in 2015 Waren im Wert von 948 Mill. EUR nach Brandenburg. 2020 fiel dieser Importwert auf 597 Mill. EUR. Von 2016 bis 2020 sanken die britischen Importe um 34,4 Prozent.
Brandenburg und der Außenhandel mit der Welt
Die Brandenburger Ausfuhren in die Welt legten zwar gegenüber dem 1. Halbjahr 2020 um 10,5 Prozent zu, lagen aber noch um 1,5 Prozent unter dem Niveau des 1. Halbjahrs 2019. Im Zeitraum 2016 bis 2020 gingen die Brandenburger Warenlieferungen um 10,0 Prozent zurück.
Die weltweiten Einfuhren nach Brandenburg entwickelten sich positiv mit einem Plus von 23,4 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 und einem Plus von 8,4 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019. Von 2016 bis 2020 stiegen die Importe nach Brandenburg um 13,0 Prozent.
Vergleich mit der bundesweiten Entwicklung
Deutsche Warenlieferungen in das Vereinigte Königreich entwickelten sich, anders als die Brandenburger Ausfuhren, zum Niveau in 2019 rückläufig (+2,6 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020; –21,6 Prozent zum 1. Halbjahr 2019). Außerdem sanken in den Jahren seit dem Brexit-Votum bis 2020 deutsche Ausfuhren in das Vereinigte Königreich um 22,3 Prozent.
Wie auch die Entwicklung für Brandenburg wiesen britische Warenlieferungen nach Deutschland Rückgänge auf (–10,9 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020; –13,0 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019). Ebenfalls gingen in den Jahren seit dem Brexit-Votum bis 2020 britische Einfuhren nach Deutschland um 2,4 Prozent zurück.
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Red. / Presseinfo
Bild: pixabay.com