Keine Schülerpraktika, getrübte Stimmungslage, Unzufriedenheit mit der Impf- und Teststrategie. Auch das Handwerk in Südbrandenburg bekommt die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren. Wir haben mit HWK Cottbus Hauptgeschäftsführer Knut Deutscher über die aktuelle Lage und Erwartungen gesprochen.
Weitere Infos gibt es im kurzen Videotalk im Titelvideo -> Hier anschauen.
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Die HWK Cottbus teilte dazu mit:
Die anhaltende Corona-Pandemie drückt nachhaltig auf die Stimmung der südbrandenburgischen Handwerksbetriebe. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Frühjahrsumfrage zur Konjunktur der Handwerkskammer Cottbus (HWK). Mehrere Stufen der Eindämmung, Wochen des Lockdowns und ihre Nachwirkungen prägten das Jahr 2020 und das erste Quartal 2021.
Nur noch 69,1 Prozent der Unternehmen sind mit der Geschäftslage zufrieden. Damit liegt die Bewertung klar unter den Werten der Frühjahrsumfrage 2020 (84,3 Prozent) und 2019 (95,5 Prozent). Zuletzt gab es solche verhaltenen Einschätzungen während der Finanzkrise im Frühjahr 2009.
In den einzelnen Gewerken zeigt sich jedoch ein sehr differenziertes Bild der aktuellen Stimmungslage: Während das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe vergleichsweise robust durch die bisherige Pandemielage gekommen ist, ist die Situation bei den Personenbezogenen Dienstleistungen, dem Nahrungsmittelhandwerk oder auch dem Kfz-Handwerk deutlich angespannt. Die genannten Gewerkegruppen waren mit den Ladengeschäften unmittelbar von den LockdownMaßnahmen betroffen.
Die Auftragslage und Auslastung der betrieblichen Kapazitäten der Unternehmen entwickelten sich in den letzten Monaten sehr verhalten. Jedes dritte Unternehmen gab sinkende Auftragseingänge an, deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum (18,5 Prozent). Trotz der Herausforderungen hielten die Unternehmen an ihren Beschäftigten fest. In 82,4 Prozent der Unternehmen (Vorjahr 79,3 Prozent) blieb der Personalbestand konstant (71,9 Prozent) bzw. konnte in 10,5 Prozent der Unternehmen aufgebaut werden.
Mit Blick auf die Umsätze beklagen 36,3 Prozent der teilnehmenden Unternehmen sinkende Zahlen, nur noch 63,7 Prozent (Vorjahr: 82,3 Prozent) der Unternehmen meldeten unveränderte oder gestiegene Umsätze. Entsprechend rückläufig gestaltet sich das Investitionsverhalten der Betriebe. 38,2 Prozent der Unternehmen haben ihre Investitionstätigkeit zurückgefahren. Vereinzelt wurden Investitionsentscheidungen verschoben. Nur noch 12,7 Prozent der Betriebe steigerten ihre Ausgaben für Maschinen, Anlagen und Gebäude.
Die Verunsicherung über den weiteren Verlauf der Pandemie bleibt hoch. Die Handwerksbetriebe blicken verhalten auf die kommenden Monate. 19,4 Prozent der Unternehmen gehen von einer sich verbessernden, 52,5 Prozent von einer gleichbleibenden und 28,1 Prozent von einer sich verschlechternden Geschäftslage aus.
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Red. / Presseinfo