Aufgrund von Lieferengpässen könnten Erstimpfungen in Brandenburg ab der kommenden Woche zurückgefahren und eventuell ganz ausgesetzt werden. “Wir werden keine Erstimpfungstermine mehr herausgeben”, so Brandenburgs Innenminister Stübgen heute in einer Sitzung von Gesundheits- und Innenausschuss des Landtags. Bis zu 62.000 Impfdosen seien für die nächsten Wochen nicht verfügbar, da es Liefereinschränkungen bei verschiedenen Herstellern gäbe. Weiterhin sind gefälschte Terminabsagen im Umlauf.
Erstimpfungen für Biontech und Moderna könnten laut Angaben der Landesregierung in den nächsten Wochen ausfallen. Grund sind Enpässe bei den Impfstofflieferungen. “Wir werden keine Erstimpfungstermine mehr herausgeben, um wenigstens – soweit es irgend geht – mit den vorhandenen Biontech- und Moderna-Dosen die Kompensation der Zweitimpfungen zu Astrazeneca durchhalten zu können”, so Innenminister Michael Stübgen in der heutigen Sitzung von Gesundheits- und Innenausschuss. “Das wird so eng werden, dass wir nach Stand jetzt nicht unbedingt in der Lage sind, das zu erreichen.” Vor allem notwendige Zweitimpfungen müssen laut Stübgen jetzt abgesichert werden.
62.000 Impfdosen derzeit nicht vorhanden
Im Ausschuss berichtete er, dass in den kommenden Wochen bis zu 62.000 Impfdosen nötig sind. Da diese Anzahl an Dosen derzeit nicht vorhanden ist, fordert der Minister die Erhöhung der zugesagten Mengen durch andere Anbieter. Für die dritte und vierte Aprilwoche gibt es nach seinen Angaben in den Brandenburger Impfzentren Lieferprobleme für ein Viertel der geplanten Impfdosen von Biontech und Moderna. In den Hausarztpraxen des Landes werden Impfstofflieferungen in der vierten Aprilwoche von geplanten 90.000 Dosen vorraussichtlich halbiert. Laut Stübgen bestehe Hoffnung, das Problem Anfang Mai behoben zu haben.
Weiterhin bleibe es das Ziel, bis zum September dieses Jahres jedem Brandenburger ein Impfangebot zu machen. Stübgens Aussagen zufolge sei das zwar aktuell unsicher, dennoch arbeite man intensiv dran.
Warnung vor gefälschten Terminabsagen
Betrüger versuchen derzeit über die E-Mail-Absenderadresse noreply [at] impfterminservice.com Personen durch gefälschte Impfterminabsagen zu schädigen. Die E-Mailadresse sieht vertrauenserweckend aus und ist leicht mit der echten E-Mailadresse des Impfterminservices des Bundes (noreply [at] impfterminservice.de) bzw. der Impf-Hotline 116117 zu verwechseln.
Über die E-Mailadresse mit der Endung .com werden gefälschte Nachrichten verbreitet, in welchen die Empfänger über eine angebliche Absage eines Impftermins informiert werden. Diese Nachrichten sind falsch. Sollten Sie eine solche E-Mail zukünftig erhalten oder bereits erhalten haben, löschen Sie die Nachricht unbeachtet.
573.918 Schutzimpfungen bisher insgesamt
In Brandenburg haben seit Beginn der Impfkampagne 429.294 Personen mindestens eine Erstimpfung erhalten, 144.624 sind vollständig geimpft (gemäß RKI entspricht das 17,0 % und 5,7 % der Bevölkerung). Insgesamt wurden nach Angaben des Impflogistik-Stabes 573.918 Impfungen verabreicht (Stand 13.04.2021). Das sind 18.764 mehr gemeldete Impfungen als am Vortag.
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Red.
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