Fast 250.000 Euro Lottomittel hat das Brandenburger Innenministerium in diesem Jahr für 40 Förderprojekte zur Verfügung gestellt. Hauptschwerpunkt war der Brand- und Katastrophenschutz. Hierbei konnten insgesamt 33 Projekte mit mehr als 150.000 Euro gefördert werden.
Das Ministerium des Inneren und für Kommunales Brandenburg teilte dazu mit:
Das Innenministerium hat im ablaufenden Jahr fast 250.000 Euro an Lottomitteln für 40 Förderprojekte zur Verfügung gestellt. Der Hauptschwerpunkt lag auch 2020 im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes. Die Lottosumme beträgt fast 100.000 Euro weniger als 2019, als mehr als 60 Projekte gefördert wurden. Da viele Jugendlager und Wettkämpfe wegen der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden konnten, wurden entsprechende Förderanträge zurückgezogen.
Innenminister Michael Stübgen: „Tausende Brandenburgerinnen und Brandenburger sind in Vereinen und Verbänden aktiv – freiwillig und ehrenamtlich. Ohne dieses Engagement würde es viele Projekte zum Beispiel bei den Jugendfeuerwehren, im Bereich der Kriminalprävention oder der Gewaltvorbeugung nicht geben. Umso wichtiger ist die Unterstützung unter anderem durch Lottomittel. Dabei hat Corona auch bei vielen Förderprojekten im Bereich des Innenministeriums seine Spuren hinterlassen. Umso beindruckender ist für mich, dass sich die vielen ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger in unserem Land trotz der Pandemie nicht haben unterkriegen lassen.“
33 Projekte im Brand- und Katastrophenschutz unterstützt
Mehr als 150.000 Euro wurden in diesem Jahr für 33 Projekte im Brand- und Katastrophenschutz bereitgestellt. Mit rund 64.000 Euro wurden damit 16 Projekte für Jugendlager, Wettkämpfe und andere Freizeitaktivitäten der Jugendfeuerwehren unterstützt. Im Jahr 2019 erhielten die Jugendfeuerwehren dafür aber noch mehr als die doppelte Fördersumme (fast 140.000 Euro für 28 Projekte). Weitere Lottomittel flossen unter anderem in die Ausrüstung und Bekleidung der Jugendfeuerwehren oder in Projekte der Nachwuchsgewinnung der Hilfsorganisationen. Neben der Förderung durch Lottomittel unterstützte das Innenministerium durch Zuwendungen aus Haushaltsmitteln weitere 83 Projekte im Bereich Brand- und Katastrophenschutz sowie der Brandschutzerziehung. Dafür wurden nahezu 500.000 Euro bereitgestellt.
Der Landespräventionsrat hat im zu Ende gehenden Jahr zwei Projekte aus Lottomitteln mit einem Umfang von fast 26.000 Euro unterstützt – darunter ein Projekt zur Gewaltvorbeugung an Brandenburger Schulen. Die Sicherheitspartner im Land wurden über die Hochschule der Polizei mit rund 1.500 Euro gefördert. Diese nutzten die Förderung vorrangig für die Beschaffung von Oberbekleidung, Mützen, Handschuhen und Schuhen. Zusätzlich hat sich das Innenministerium mit Lottomitteln in Höhe von 8.500 Euro an einem gemeinsamen Förderprojekt des Sozialministeriums beteiligt.
Folgende herausragende Projekte wurden aus Mitteln der Lottokonzessionsabgabe gefördert:
- Aufklärungsprojekt „Wir retten alle“
Der Verein Kommunale Arbeitsgemeinschaft Tolerantes Brandenburg e. V. – Katte e. V. erhielt eine Zuwendung in Höhe von 5.130,48 € für das Aufklärungsprojekt „Wir retten alle“. Jugendliche und Mitglieder der Jugendfeuerwehren auf kommunaler, Kreis- und Landesebene sowie Jugendfeuerwehrwarte in Ausbildung sollen im Rahmen der Aufklärungskampagne „Wir retten alle“ zum Thema Gleichbehandlung sensibilisiert werden. Diskriminierende Verhaltensmuster innerhalb der Jugendfeuerwehren sollen vermieden werden. Im Zuge der Kampagne ist beabsichtigt, mobile Aufklärungsteams zu bilden, die innerhalb der Landesjugendfeuerwehr, anlässlich von Kreisoder Landesjugendfeuerwehrlagern Aufklärungsaktionen organisieren. Die Förderung ist eine gemeinsame Förderung des Bereiches Brand- und Katastrophenschutz sowie des Landespräventionsrates Brandenburg.
- Produktion eines Videos zur Gewinnung Ehrenamtlicher für die Schnelleinsatzgruppen Verpflegung
Die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. erhielt eine Zuwendung in Höhe von 23.773,58 € für die Produktion eines Videos zur Gewinnung Ehrenamtlicher im Bereich des Katastrophenschutzes. Zielgruppe des Videos sollen junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren sein. Der Film soll in sozialen Netzwerken verbreitet sowie im Klassenzimmer und auf Berufsmessen gezeigt werden. Zusätzlich sollen Virtual Reality (VR) Brillen beschafft werden, um das Interesse der jungen Menschen zu wecken.
- Ausstattung für den Schulsanitätsdienst
Der Regionalverband Potsdam-Mittelmark-Fläming der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. hat eine Zuwendung in Höhe von 9.132,36 € für die Ausstattung für den Schulsanitätsdienst erhalten. An sechs weiterführenden Schulen soll ein Schulsanitätsdienst errichtet werden. Schulsanitäter erhalten eine Ausbildung in Erster Hilfe. Ab dem 16. Lebensjahr können sich Schulsanitäter zum Sanitätshelfer weiterqualifizieren und einer ehrenamtlichen Einheit des Katastrophenschutzes beitreten. Für die erforderliche Ausstattung für die Errichtung des Schulsanitätsdienstes hat die JohanniterUnfall-Hilfe eine Zuwendung erhalten.
- E-Bikes für Sicherheitspartner – Gemeinde Hoppegarten
Sicherheitspartner sind engagierte Einwohnerinnen und Einwohner einer Gemeinde, die für die Gemeinschaft und im Zusammenwirken mit Anderen für die örtliche Sicherheit aktiv tätig werden. Sie bilden nach Möglichkeit im lokalen Verbund Sicherheitspartnerschaften, um sich gemeinsam und abgestimmt zu engagieren. Sie alarmieren als aufmerksame Nachbarn die Polizei oder die Behörden/Ämter wenn sie Gefahrenlagen erkennen, verdächtige Feststellungen treffen oder Straftaten beobachten. Das Land Brandenburg unterstützt und fördert das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger für Ordnung und Sicherheit in den Gemeinden, so u. a. durch Zuwendungen aus Mitteln der Lottokonzessionsabgabe. Vor diesem Hintergrund wurde in 2020 für die Beschaffung von vier E-Bikes für die Sicherheitspartnerschaften Birkenstein und Hönow aus Lottomitteln 3.517,15 € an die Gemeinde Hoppegarten bewilligt, die sich in gleicher Höhe an dem Projekt beteiligte.
- Kinder- und Jugendtheater EUKITEA gGmbH
Das Theater EUKITEA ist mit seinen Theaterprojekten für Kinder und Jugendliche an Schulen, Kindertagesstätten und anderen Bildungseinrichtungen unterwegs. Die langjährige Arbeit an Brandenburger Schulen sowie die positive Resonanz seitens der Schulen spiegeln die hohe Wirksamkeit der Projekte und Theaterstücke wider. Die beteiligten Schulen konnten aus sieben verschiedenen Theaterstücken zu unterschiedlichen Themenbereichen und für verschiedene Altersstufen eine Produktion wählen. Hierbei konnten sie sich für den Themenbereich entscheiden, der im Jahr 2020 in ihr Präventionsprogramm passt, bzw. dem aktuellen Bedarf der Schule entspricht. Im Angebot waren Stücke zur (Cyber-)Mobbing- und Gewaltprävention, zum Thema Friedensbildung, Förderung von Resilienz und Prävention von Radikalisierung. Die einzelnen Stücke waren auf SchülerInnen von der 1. bis zur 12. Klasse zugeschnitten. Im direkten Anschluss an die Theateraufführung stehen die Schauspieler*innen und Theaterpädagogen*innen in einem Publikumsgespräch für Fragen und einen ersten Austausch zur Verfügung. Begleitend zu jedem Theaterstück wurde umfangreiches Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt, das den Schulen die Nachbereitung und die Weiterarbeit am Thema erleichtert. Dieses kann auch zur Vorbereitung auf die Theaterstücke verwendet werden.
Die aktuelle Situation, mit den jeweils geltenden Bestimmungen an Schulen beeinflussten den Spielbetrieb von Theater EUKITEA maßgeblich. Dennoch wollte der Träger die Schüler*innen weiterhin mit seinen Projekten erreichen. Daher wurde mit deutlich reduzierten Zuschauerzahlen und unter strengen Hygienemaßnahmen an den Schulen agiert. Um auch weiterhin die Theaterstücke anbieten zu können, wurden die Produktionen zusätzlich auf Video aufgezeichnet. Mit EUKITEA online können Schulklassen jetzt die Theaterstücke auch alternativ über einen Videostream sehen. Die Schauspieler*innen sind dann im neu gestalteten Studio im EUKITEA Projektbüro Berlin und begleiten den Projekttag. Es findet eine Einführung durch die Schauspieler*innen für die Lehrer*innen und Schüler*innen (klassenweise) statt, in der auf das Thema hingeführt wird. Im Anschluss sehen sich die Klassen mit den Lehrkräften das jeweilige Theaterstück als Film an. Danach erfolgt ein Nachgespräch mit den Schauspieler*innen, in dem die Schüler die Möglichkeit haben, Fragen oder offene Punkte direkt zu besprechen. Diese Theaterpräventionsprojekte an 30 Brandenburger Schulen wurden mit 20.000 € gefördert.
Red. / Presseinfo