Der Brandenburger Handel soll an den Adventssonntagen geschlossen bleiben. Das fordert die Gewerkschaft ver.di. Laut ver.di-Fachbereichsleiterin Ritter könnten die zusätzlichen Sonntagsöffnungen vor Weihnachten die gesunkenen Umsätze vieler Unternehmen ohnehin in diesem Jahr nicht mehr retten. Gerade in diesen schwierigen Corona-Zeiten sollte daher verantwortliches Handeln an erster Stelle stehen. Brandenburger Beschäftigte sind derzeit einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt, vor dem sich jeder so gut es geht schützen sollte.
Die Gewerkschaft ver.di teilte dazu mit:
„Wir zeigen den zweifelhaften Vorschlägen, an allen Adventssonntagen die Geschäfte zu öffnen, die rote Karte. Die Handelslobbyisten versuchen immer wieder mit allem möglichen Tricks, die Sonntagsschließung auszuhebeln. Wir sagen aber ganz klar, dass Handelsprofite kein Grund sind, den letzten freien Tag im Einzelhandel zu opfern“, sagt Erika Ritter, für den Handel in Berlin-Brandenburg zuständige ver.di-Fachbereichsleiterin.
Ver.di: ” Handelsvertreter, IHK und FDP haben es nicht kapiert”
„Alle haben’s kapiert, nur die Handelsvertreter, die IHK und die FDP nicht: Infektionsschutz bedeutet, Kontakte zu minimieren und keine Anlässe für zusätzliche Kontakte schaffen. Verantwortliches Handeln in dieser Zeit heißt, gerade im Handel auf dem Teppich zu bleiben und sich darüber zu freuen, dass bisher kein kompletter Lockdown erlassen wurde“, so Erika Ritter weiter.
Frequenzrückgang in Geschäften
Der Frequenzrückgang in den Einkaufsstraßen und Geschäften ist sehr deutlich. Die Kundinnen und Kunden gehen viel seltener und kürzer einkaufen, weil sie aus Infektionsschutzgründen nicht notwendige Kontakte vermeiden wollen. Die Menschen sind viel vernünftiger und beherzigen die Hinweise zum Gesundheitsschutz, als sich das die Handelslobbyisten eingestehen wollen.
Verkäuferinnen und Verkäufer sind ohnehin einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Jetzt geht es darum, die Beschäftigten – so gut es geht – zu schützen. Auch deswegen ist ver.di gegen zusätzliche Sonntagsöffnungen. „Wirtschaftlich können zusätzliche Sonntagsöffnungen vor Weihnachten die gesunkenen Umsätze vieler Unternehmen des Jahres ohnehin nicht retten. Die Ursachen dafür liegen in der Pandemie selbst, bei den ausbleibenden Touristenströmen und in der gesunkenen Kaufkraft infolge von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit. Das wissen auch die Lobbyisten, denen es darum geht, die Pandemie für ihren Zweck, nämlich die Aushöhlung des Sonntagsschutzes und gänzliche Freigabe der Ladenöffnungszeiten zu missbrauchen. Auch das allein ist schon Grund genug, für dieses Foulspiel die rote Karte zu zeigen“, so Erika Ritter.
Red. / Presseinfo
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