Krankenhäuser in Brandenburg sollen sich laut Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher auf mehr Behandlungsplätze für Corona-Patienten einstellen können. Bei Bedarf müssen die Kliniken in der Lage sein, innerhalb von 48 bis 72 Stunden die Kapazitäten aufzustocken. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, hat sich Nonnenmacher angesichts des steigenden Infektionsgeschehens an alle Krankenhäuser in Brandenburg gewandt. Demzufolge müssen planbare Aufnahmen und Operationen jederzeit reduziert werden können. Für diesen Fall fordert sie vom Bund finanzielle Hilfe für die Kliniken.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz teilte dazu mit:
Die Zahl der Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, steigt auch in Brandenburg deutlich an: seit Anfang Oktober hat sich die Zahl mehr als verzwanzigfacht. Angesicht des rasant steigenden Infektionsgeschehens hat sich Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher jetzt mit einem Brief an alle Krankenhäuser im Land Brandenburg gewandt. „Planbare Aufnahmen und Operationen sollten bei Bedarf jederzeit so reduziert werden, dass kurzfristig ausreichende Aufnahmekapazitäten für Covid-19 Patientinnen und Patienten bereitstehen“, schreibt sie darin.
Innerhalb von 48 bis 72 Stunden weitere Behandlungskapazitäten schaffen
Die Brandenburger Krankenhäuser müssen weiterhin in der Lage sein, innerhalb von 48 bis 72 Stunden weitere Behandlungskapazitäten für COVID-19 Patientinnen und Patienten zu organisieren, wenn ein Anstieg der stationären Aufnahme von COVID-19-Patienten dies erfordert.
Nonnemacher: Krankenhäuser brauchen finanzielle Hilfe, wenn Betten für Corona-Patienten freihalten werden
Ministerin Nonnemacher: „Ich behalte mir vor, in Abhängigkeit der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens im Land Brandenburg den Krankenhäusern erneut quantitative Vorgaben zur Sicherstellung der Versorgung von COVID-19-Patienten festzulegen. Klar ist, dass Krankenhäuser eine finanzielle Hilfe bekommen müssen, wenn sie Betten für Corona-Patienten freihalten. Wir brauchen hier wie schon in der ersten Welle eine verbindliche Zusage vom Bund.
Nonnemacher: Pflegepersonaluntergrenze wieder aussetzen
Allen ist auch bewusst, dass die Versorgung von Patientinnen und Patienten nur mit genügend Personal gewährleistet werden kann. Deshalb ist es in dieser schwierigen Zeit notwendig, dass die sogenannte Pflegepersonaluntergrenze wieder ausgesetzt wird. Dafür setze ich mich auf Bundesebene ein. Es ist für die Krankenhäuser jetzt wichtig, dass sie sanktionsfrei von den Vorgaben der Pflegepersonaluntergrenze abweichen können.“
Aktuell werden in Brandenburg 276 Personen wegen einer COVID-19-Erkrankung stationär behandelt, davon befinden sich 77 in intensivmedizinischer Behandlung, hiervon müssen 39 beatmet werden. In Brandenburg stehen 1.028 Beatmungsbetten zur Verfügung, davon sind 668 derzeit nicht belegt (Quelle: IVENA)
Red. / Presseinfo