Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes haben bei Durchsuchungen im Rahmen eines von der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) geführten Verfahrens zahlreiche Waffen sichergestellt. Vorausgegangen war eine Information des österreichischen Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) zum Verkauf von zwei russischen Maschinenpistolen an einen 56-jährigen Brandenburger. Dieser war der Polizei auch bereits wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz bekannt.
Spezialkräfte schlugen bei Munitionsverkauf zu
Bei dem Versuch des 56-Jährigen aus dem Landkreis Märkisch-Oderland, Munition an einen 27-Jährigen aus dem Landkreis Oder-Spree zu verkaufen, hatten Spezialeinsatzkräfte der Polizei bereits am 1. März 2020 eingegriffen und die beiden Männer festgenommen. Bei der anschließenden Durchsuchung von Wohnungen und Fahrzeugen stellten Polizeibeamte insgesamt 28 Waffen sowie Munition sicher. Auch die beiden gesuchten Maschinenpistolen aus Österreich wurden dabei entdeckt.
NS-Gegenstände sichergestellt
In der Wohnung des 27-Jährigen stießen die Beamten außerdem auf Nazidevotionalien wie z. B. einen Reichsadler mit Hakenkreuz, einen Aschenbecher mit SS-Ruhnen und Stahlhelme. Eine rechtsradikale Gesinnung der Täter sei daher durchaus naheliegend, so Stübgen. „Wir werden nicht zulassen, dass sich radikale Geister mit Waffen eindecken. Da kennen wir kein Pardon. Wir schützen die Menschen in unserem Land mit allen Mitteln gegen solche Bedrohungen.“
Waffen und Bodenfunde aus dem zweiten Weltkrieg
Im Verlauf der Bearbeitung des Falls konnten weitere Tatverdächtige ermittelt werden. Bei Durchsuchungen von Wohnungen und Fahrzeugen eines 19-Jährigen im Landkreis Märkisch-Oderland und eines 39-Jährigen im Barnim konnten Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes am 17. März 2020 weitere Waffen, Waffenteile und Munition sicherstellen. So stießen die Ermittler unter anderem auf Maschinenpistolen, Trommelrevolver, Karabiner, eine Panzerfaust aus dem 2. Weltkrieg, verschiedene Granaten und Zünder sowie auf menschliche Knochen, vermutlich Bodenfunde aus dem 2. Weltkrieg. Auch bei den Waffen handelt es sich zumeist um alte Waffen und Waffenteile, deren Funktionsfähigkeit derzeit noch unklar ist.
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen sprach von einem großen Erfolg der Brandenburger Sicherheitsbehörden und einem guten Beispiel der internationalen Zusammenarbeit. „Staatsanwaltschaft und Polizei können stolz auf diesen erfolgreichen Schlag gegen den illegalen Waffenhandel sein. Sie haben gezeigt, wie wachsam wir in Brandenburg sind. Wir werden sehen, was die laufenden Ermittlungen noch an Ergebnissen zutage fördern. Aber schon jetzt steht fest, dass uns ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit der Brandenburger gelungen ist.“
Nach ihren umfangreichen Geständnissen wurden die Beschuldigten im Anschluss an ihre Vernehmungen nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt, da keine Haftgründe gegen sie vorlagen.
Die Ermittlungen laufen weiter.
Foto: Polizei Brandenburg