Diesen Satz haben wir als Kinder beinahe täglich zu hören bekommen. Aber er scheint sich nicht bei allen Menschen gut eingeprägt zu haben!
Ich fahre mit dem Auto und will abbiegen, auf einmal schießt ein Radfahrer aus dem Nichts mitten auf meine Fahrbahn. „Hilfe, das war knapp“, denke ich mir. Als ob das noch nicht schlimm genug ist, dreht sich der Radfahrer um und fängt an, wild zu gestikulieren und mich zu beschimpfen. Das ist nur eine von vielen Situationen, die ich auf unseren Straßen beobachte. Die Jugend, die ihre Augen nicht vom Handy lösen können oder mit Kopfhören durch die Gegend laufen. Dabei ist die Musik so laut, dass sie rundherum nichts mehr wahrnehmen können. Autofahrer, die auf ihr Vorfahrtsrecht bestehen und kein Versehen, dass man “mal“ geträumt hat, dulden. Wüste Beschimpfungen sind an der Tagesordnung. Auf unseren Straßen herrscht das reinste Baustellenchaos. Wohin man sieht, überall wird gebaut. Die Straßen sind eng und oft schwer einzusehen. Ist es da denn zu viel verlangt, einfach mal Rücksicht zu nehmen und kulant zu sein, wenn andere sich mal einen Fehler erlauben? Auch dir wird schon einmal ein Fehler passiert sein, vielleicht auch mit schwerwiegenderen Folgen, oder?! Wir alle haben einst gelernt, mit den Fehlern anderer zu rechnen. Doch wo ist dieses erlernte Wissen nur hin? Sicherlich ist es nicht schön, in solch eine Schrecksituation zu geraten, aber das ist kein Grund, ausfällig zu werden. Auch du könntest mal in eine diese Situation geraten, in der du schuldig bist und dann ist es das Letzte was du willst, beschimpft zu werden. Dennoch ist es wichtig, den Menschen immer wieder vor das geistige Auge zu führen, dass man Augen und Ohren im Straßenverkehr offen zu halten hat. Liebe Radfahrer, bitte haltet doch an, wenn ihr die Straßenseite wechseln wollt und vergewissert euch, dass kein Auto kommt. Der Schaden, den ihr davon tragt, ist definitiv größer als der des Autofahrers. An die Handyjunkies: Auch ihr solltet euch hin und wieder von eurem Smartphone lösen und die Augen auf den Verkehr leiten. Ist es so schwer, zwei Minuten stehen zu bleiben, um eine Nachricht abzuschicken oder eine neue Playlist zu aktivieren? Auch eure Gliedmaßen sind dem Aufprall schutzlos ausgeliefert. Und nun an alle Autofahrer: Auch wenn ihr euch für die besten Fahrer aller Zeiten haltet. Ihr habt gelernt, mit den Fehlern anderer zu rechnen. Also macht das auch, denn ihr seid im Ernstfall besser geschützt als der Radfahrer oder der Handyjunkie. Und auch ihr seid nicht unfehlbar. Im letzten Moment noch die Ampel passieren oder nicht zu schauen, ob sich ein Radfahrer nähert, ist auch nicht die feine Art. Fangt doch bitte an, gegenseitig Rücksicht zu nehmen und nicht auf den Fehlern anderer rumzuhacken. So wird auch für euch die Zeit, die ihr auf den Straßen unterwegs seid, angenehmer!
Eure Anna Rose