Die kontinuierlich wachsende Zusammenarbeit im Deutsch-Polnischen Grenzgebiet braucht auch Konzepte für die räumliche Entwicklung des Verflechtungsraums. Der Vorschlag für das gemeinsame Zukunftskonzept formuliert dafür Ziele und Visionen und zeigt die Potentiale auf, die die Regionen beiderseits der Grenze haben. Zentrale Themen sind beispielsweise die weitere Siedlungsentwicklung, die Stärkung der wirtschaftlichen Verflechtungen oder die attraktivere Gestaltung der Verkehrswege, insbesondere für Bahn und Bus.
„Schon heute siedeln Bürgerinnen und Bürger aus Polen und Deutschland auf der jeweils anderen Seite der Grenze, genauso wie Wirtschaftsunternehmen, die in beiden Ländern Niederlassungen haben. Unser Ziel ist, die gemeinsamen Potentiale entlang der Transeuropäischen Verkehrskorridore stärker als bislang zu nutzen und die Vernetzung der Regionen voranzutreiben. Dafür braucht es einen Rahmen, der mit dem Vorschlag für das deutsche-polnische Zukunftskonzept entwickelt worden ist und nun zur Diskussion steht“, sagte Landesplanungsministerin Kathrin Schneider.
Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel betonte die Wichtigkeit des Konzepts: „Gerade in diesen Zeiten brauchen wir eine starke europäische Idee in unseren Planungen. Berlin, Brandenburg und die Wojewodschaften müssen sich als gemeinsamen Raum begreifen, ohne die jeweiligen Eigenheiten unter den Tisch fallen zu lassen. Im Vordergrund stehen hier immer die Menschen. Ihre Ideen, Vorstellungen und Anmerkungen sind wichtig für das gemeinsame Gelingen. Deswegen rufe ich alle auf, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.
In dem Vorschlag für das Zukunftskonzept werden auch Ziele für die Zusammenarbeit der Hochschulen, für Verbesserungen in den Bereichen Spracherwerb und gemeinsamer Arbeitsmarkt formuliert. Weitere Themen sind die Förderung des Tourismus und die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Bürgerinnen und Bürger, Verbände, Institutionen und Kommunen haben bis zum 09. September 2016 Zeit ihre Stellungnahme abzugeben:
http://kooperation-ohne-grenzen.de/de/zukunftskonzept/
Hintergrund:
Im Oktober 2014 hat der Ausschuss für Raumordnung der Deutsch–Polnischen Regierungskommission für regionale und grenznahe Zusammenarbeit beschlossen, gemeinsame programmatische Vorstellungen der Raumentwicklung für den deutsch-polnischen Verflechtungsraum zu erarbeiten. Der Raum umfasst auf deutscher Seite die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg sowie den Freistaat Sachsen und auf polnischer Seite die Wojewodschaften Zachodniopomorskie (Westpommern), Lubuskie (Lebuser Land), Dolnoślaskie (Niederschlesien) sowie Wielkopolskie (Großpolen). Das Gebiet für das das Zukunftskonzept umgesetzt werden soll, ist somit deckungsgleich mit dem der Oder-Partnerschaft.
Die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg bildet zusammen mit der Wojewodschaft Dolnoślaskie und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) die inhaltliche Koordinierungsgruppe des Raumordnungsausschusses. Das Zukunftskonzept wird in enger Abstimmung mit der Oder-Partnerschaft erarbeitet
pm/red
Foto: steffen hellwig, www.pixelio.de