Tschernobylkinder werden mit einem Fest verabschiedet
Sie sehen glücklich aus. Aufgeblüht. Scheu sind manche immer noch ein wenig. Zum Abschied wirken die 20 Kinder aus Weisrussland, die vier schöne Wochen in der Lausitz verbringen konnten, gelöst und froh. Das ist den Mitgliedern und Helfern des Tschernobylkinder-Hilfe-Vereins und der Kirchengemeinden zu verdanken: „Wir haben eine Menge Hilfe erfahren: Beim Essen zubereiten, wir brauchen immer viele Fahrer, die die Kinder von einem Ort zum anderen bringen. Wir danken den Zahnärzten, die die Kinder versorgen und Dr. Brigitte Saffert aus Schwarzheide, die Blut abnimmt. Auch das Labor aus Cottbus, hilft, indem es kostenlos die Blutwerte bestimmt“, sagt Kathleen Jedan, Mitglied des Vorstands des Vereins.
Viele Sponsoren unterstützen das Projekt, das der Pfarrer im Ruhestand Fritz Kolata vor vielen Jahren ins Leben rief. „Uns helfen große Firmen ebenso wie Einzelpersonen“, freut sich Kathleen Jedan. Auch Gabriele Theiss begleitet den Verein gern. So besuchte sie gemeinsam mit den Kindern zwischen acht und 13 Jahren die Kmehlener Grundschule und stellte den Grundschülern die weißrussischen Gäste vor. Sie warb um Spenden für die Kinder, unter anderem beim Marktkauf in Lauchhammer.
Marktleiter Mirko Buhr war deshalb mit einem erfrischenden Geschenk zum Abschlussfest erschienen: „Wir haben passend zur Jahreszeit Eis für alle Kinder mitgebracht“, so Mirko Buhr. „Ich bin beeindruckt, wie einfach man den Kindern eine Freude machen kann und ich freue mich sehr über die vielen strahlenden Kinderaugen“, so ein sichtlich ergriffener Mirko Buhr.
Gabriele Theiss indessen dankbar, die Freunde wieder zu sehen. Die Betreuer der Kinder kommen schon seit Jahren in die Lausitz. „Na, Pawel, wie geht’s“, fragt Landtagsabgeordnete Gabriele Theiss Pawel Anjeskowicz ist seit vielen Jahren als Betreuer der weißrussischen Gäste alljährlich mit in der Lausitz und er hat viele Freunde hier. Sein Markenzeichen ist das Akkordeon. „Er spielt so schön, auch bei uns in Schwarzbach“, berichtet Gabi Theiss. Auch André Jurow begleitet seit Jahren die Kinder, die auf Erholungsurlaub nach Deutschland dürfen. Bereits seine Mutter, Soja Jurowa, war viele Jahre als Dolmetscherin mit dem Projekt in Deutschland. In diesem Jahr sind die Gäste aus dem Umfeld des verstrahlten Reaktors bereits zum 23. Mal hier. Als Kind war Lehrerin Anastasia Jatschnik schon einmal in der Lausitz. „Ich bin jetzt als Lehrerin wieder dabei, es ist mir eine Freude hier zu sein“, sagt sie. „Ich bin so froh und dankbar, dass es hier bei uns so viele Menschen gibt, die sich Jahr für Jahr Mühe geben, unseren Gästen einen so guten Empfang zu bieten. Auch in diesem Jahr gab es wieder viele Ausflüge, gemeinsames Kochen, Singen und die Gastaufenthalte in den Familien am Wochenende. Als die Kinder dann nach einigen Liedern vom Buffet naschen dürfen, klingt es wie aus einem Mund: „Dankeschön“, von den weißrussischen Gästen.