Ein gedämmtes Haus senkt den Heizenergiebedarf, schont dadurch Umwelt und Geldbeutel und steigert außerdem den Wohnkomfort – so weit, so richtig, so bekannt. In den vergangenen Monaten wurde jedoch immer wieder Kritik an der Wärmedämmung laut, die Bauherren oder Hausbesitzer verunsichern kann, etwa wegen befürchteter Schimmelschäden. Eine aktuelle Beratungsstatistik der Verbraucherzentrale Energieberatung kommt nun zu dem Ergebnis: Gute Dämmung schützt vor Schimmel.
„Im Rahmen unserer Detail-Checks besuchen Energieberater Verbraucher mit spezifischen Energiefragen zu Hause und beraten sie vor Ort. Schimmelbefall ist dabei häufig Teil des Problems. Angesichts der aktuellen Diskussion über die Wärmedämmung haben wir ausgewertet, welche Baualtersklassen besonders vom Schimmel betroffen sind – die gut gedämmten Neubauten oder die älteren, tendenziell schlechter gedämmten Häuser“, erklärt Marlies Hopf, Leiterin des Energieprojektes bei der Verbraucherzentrale Brandenburg, die Erhebung.
Insgesamt wurden knapp 4.000 Beratungen berücksichtigt. Für die Auswertung haben die Experten untersucht, wie sich diese Fälle auf die verschiedene Baualtersklassen verteilen. „Das Ergebnis ist eindeutig“, stellt Hopf fest. „Bewohner älterer, schlechter gedämmter Gebäude kommen im Verhältnis fast dreimal häufiger mit einem Schimmelproblem zu unseren Beratern als Bewohner von Neubauten.“
Deutlich sichtbar sind auch die Veränderungen im Zuge verschärfter gesetzlicher Anforderungen an den Wärmedämmstandard: Bei Gebäuden, die nach der Wärmeschutzverordnung Mitte der 90er Jahre erbaut wurden, gibt es deutlich weniger Beratungsfälle als vorher. „Diese Zahlen stützen empirisch das Ergebnis, zu dem auch unsere fachliche Einschätzung immer wieder gelangt ist: Die Dämmung der Außenwände verhindert ein Auskühlen dieser Wände und damit den für Schimmelwachstum förderlichen Anstieg der Luftfeuchtigkeit. Dämmung senkt somit das Schimmelrisiko und erhöht den Wohnkomfort“, betont Marlies Hopf.
Bei allen Fragen zu Wärmedämmung und Energieeinsparung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale: online, telefonisch oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei). Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
