Augenprobleme gehören zu den am stärksten verbreiteten Gesundheitsproblemen in entwickelten Ländern. Weltweit geht man davon aus, dass ca. 2,2 Milliarden Menschen eine Sehschwäche haben. Das entspricht in etwa jedem vierten Menschen. In Deutschland tragen sogar 41,1 Millionen Erwachsene ab 16 Jahren dauerhaft oder gelegentlich eine Brille. Für viele Brillenträger*innen ist die Brille jedoch eine Last und Kontaktlinsen kommen auch nicht für jeden in Frage. Für alle, die weder Brille noch Kontaktlinsen tragen, aber trotzdem klar sehen wollen, könnte eine Augen-Laser-OP die Lösung sein.
Sehprobleme
Sehprobleme sind äußerst weit verbreitet und eigentlich auch sehr leicht behandelbar. Eine Unschärfe im Sehen kommt in der Regel entweder durch eine Hornhautverkrümmung oder durch eine falsch gebogene Linse zustande. Nur, wenn das System aus Hornhaut, Linse und Kammerwasser perfekt aufeinander abgestimmt ist, wird ein scharfes Bild auf die Netzhaut projiziert.
Existiert oder entsteht ein Fehler im Augen-System, führt dies häufig zu Kurz- oder Weitsichtigkeit. Die Lichtstrahlen werden entweder zu stark gebrochen, was zu Kurzsichtigkeit führt, oder sie werden zu schwach gebrochen, was zu Weitsichtigkeit führt. Die Fehler in der Augenarchitektur befinden sich dabei im Bereich von Bruchteilen eines Millimeters und sind vergleichsweise leicht zu korrigieren.
Sehhilfen tragen oder Augen lasern lassen
Die Fehler im biologischen Auge können durch künstliche Linsen korrigiert werden. Brillen und Kontaktlinsen bringen eine eigene Brechung des Lichts in die Gleichung mit ein. Wenn sie richtig angepasst sind, korrigiert diese Extrabrechung die Fehler der Hornhaut oder der Augenlinse und es entsteht ein scharfes Bild auf der Augennetzhaut.
Je nach Art der Sehprobleme können diese künstlichen Linsen jedoch recht teuer werden. Beträge von mehr als 500 € für eine Gleitsichtbrille, die Kurz- und Weitsichtigkeit gleichzeitig behandelt, sind keine Seltenheit. Und diese Kosten beziehen sich allein auf die Brillengläser. Kontaktlinsen sind zwar deutlich günstiger, müssen aber auch viel häufiger gewechselt werden. Je nach Art der Korrektur und abhängig von den Herstellerpreisen können sie sogar noch teurer sein als Gleitsichtgläser.
Kein Wunder also, dass sich in der jüngeren Vergangenheit der Trend zum Augenlasern immer stärker durchsetzt. In dem am weitesten verbreiteten Verfahren wird die Hornhaut mit einem Laser korrigiert. Bei Weitsichtigkeit wird die Hornhaut zum Rand hin abgeflacht, was die Lichtbrechung verstärkt. Bei Kurzsichtigkeit wird die Hornhaut insgesamt etwas dünner gelasert, was die Lichtbrechung verringert. Eine gleichzeitige Behandlung von Kurz- und Weitsichtigkeit ist ebenfalls möglich und kann im Vergleich zur Gleitsichtbrille oder zu Kontaktlinsen erheblich billiger sein.
Wenn Sie Träger von Gleitsichtbrillen sind und sich jetzt die Augen lasern lassen in der Schweiz, kann sich die Operation bereits in weniger als sechs Jahren finanziell gelohnt haben. Außerdem entfällt das lästige Tragegefühl einer Brille oder gar von Kontaktlinsen und je nach Tätigkeit können Sie deutlich produktiver arbeiten, wenn keine Sehhilfen getragen werden müssen.
Augen-OP
Beim Lasern der Augen handelt es sich streng genommen um eine Operation. Eine Vollnarkose ist jedoch nicht notwendig. Derzeit stehen im Wesentlichen drei verschiedene Formen von Augen-OPs zur Verfügung: Das Einsetzen einer neuen Linse oder das Einsetzen einer Phake-Linse, die die natürliche Linse ergänzt, sind Optionen für ältere Patienten über 50 oder mit Augenkrankheiten wie dem grauen Star. Für jüngere Patienten mit normalen Sehproblemen bietet sich in der Regel das Lasern der Hornhaut mit der sogenannten Femto-Lasik Methode an.
Dabei wird ein Teil der Hornhaut mit dem Femtosekundenlaser angeschnitten und weggeklappt (der s.g. Flap). Danach wird die darunterliegende Hornhaut gelasert. Bei Kurzsichtigkeit wird die gesamte Hornhaut dünner gelasert, bei Weitsichtigkeit wird nur der Randbereich abgeflacht. Die eigentliche OP dauert dabei in der Regel nur wenige Minuten. Diese Form der Augen-OP ist derzeit die am weitesten verbreitete Methode und verspricht guten Erfolg.
Allein im Jahr 2021 stieg die Zahl der Menschen, die sich hiermit die Augen korrigieren ließen, um ca. 30 Prozent an. Neben der immer weiter verbesserten Technik und der kontinuierlichen Erweiterung des Angebots, könnte auch die Maskenpflicht während der Coronapandemie hierfür mitverantwortlich sein. Denn das lästige Beschlagen der Brille über der Maske ist damit passé. Wenn die Sehprobleme im normalen Bereich (Kurzsichtigkeit von bis zu minus acht Dioptrien, bei Weitsichtigkeit von bis zu plus drei Dioptrien) liegen, berichten überdies mehr als 95 Prozent der Patient*innen von einem sehr guten Erfolg dieser Operationen.
Wie bei allen medizinischen Problemen empfiehlt es sich, unterschiedliche Anbieter zu vergleichen und mehr als einen Arzt zu konsultieren. Außerdem gilt es zu beachten, dass das Augen-System sich im Verlauf der Zeit verändert, was zu erneuten Sehproblemen auch nach einer erfolgreichen Korrektur führen kann. Es empfiehlt sich daher, auf die Konditionen für eine erneute Korrektur zu achten, denn einige Anbieter bieten eine Wiederholungsbehandlung kostenlos an.
Wie mechanische Sehhilfen, Pflegeprodukte und Schönheitsoperationen, werden die Kosten für eine Augenkorrektur nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.