Das perfekte Grün für unseren Garten ist eine Wissenschaft für sich. Tatsächlich sind etliche Rasenforscher daran beteiligt, die idealen Rasensamen zu kreieren. Die Greenkeeper von professionellem Golfrasen bestehen auf rund 200.000 Triebe pro Quadratmeter, um einen ebenen Teppich an geschnittenem Gras zu erstellen, über den die Bälle problemlos rollen können. Ganz so perfekt muss es für unseren Privatgarten nicht sein, aber wir freuen uns dennoch über ein gesundes sattes Grün. Wie findet man die besten Rasensamen für seinen Garten und dessen Gebrauch?
Was genau sind Rasensamen?
Rasensamen sind genau das, was man unter dem Wort erwartet. Sie sind Saatgut, das wir kaufen können, um es auf einem geeigneten Boden auszusäen. Findet es fruchtbaren Boden, wächst daraus eine Rasenfläche.
Wenn wir Rasensamen kaufen, sind das aber keine reinen Saatkörner, sondern eine Mischung aus bis zu vier Gräsersorten in einer Packung. Die Mischung gibt dem entstehenden Rasen unterschiedliche Eigenschaften. Auf der Packung wird angegeben, welchen Verwendungszweck der spätere Rasen haben sollte.
Unterschiedliche Varianten von Rasensamen
Einzelne Rasensamen gehören zu Gräsersorten mit unterschiedlichen Funktionen innerhalb einer Rasenfläche. Je nachdem welche Saat am meisten in der Mischung vorliegt, eignet sich der spätere Rasen für verschiedene Dinge. Von der richtigen Saat ist zum Beispiel abhängig, ob:
- der Rasen mehr Sonne/Schatten, Hitze/Kälte verträgt oder
- der Rasen ein Zierrasen ist oder auch belastet werden kann.
Insgesamt hat die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e. V. acht Oberkategorien von Rasensamen aufgestellt:
- Zierrasen
- Universal-/Gebrauchsrasen
- Sport-/Spielrasen
- Golfrasen
- Parkplatzrasen
- Rasen für Dachbegrünung
- Landschaftsrasen
- Biotopmischungen
Für den Privatgebrauch bieten sich Zierrasen, Gebrauchsrasen und Sport- & Spielrasen an. Wer gezielt nach einem Rasen für schattige oder sonnige Bereiche sucht, findet ihn unter den Landschaftsrasen oder Biotopmischungen.
Was hochwertige Rasensamenmischungen ausmacht
Hochwertige Rasensamenmischungen bestehen aus nicht mehr als vier verschiedenen Rasensamensorten. Sie müssen in dem richtigen Mischverhältnis für den künftigen Gebrauch stehen. Nur dann wächst das Gras dicht, mit hoher Trittfestigkeit und einer guten Bildung von Ausläufern.
Welche Grassorten gibt es in Rasensamenmischungen?
Übliche Grassorten für die verschiedenen Rasenarten sind:
Zierrasen |
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Universalrasen |
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Sportrasen |
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Schattenrasen |
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Sonnenrasen |
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Wie erkennt man eine gute Qualität bei Rasensamen?
Die Abkürzung RSM auf einer Verpackung von Rasensamen gibt an, dass die Qualität des Produkts zertifiziert ist. RSM steht für Regel-Saatgut-Mischung. Diese Samen wurden spezifisch für den angegebenen Gebrauch gezüchtet und erhalten eine höhere Mindestkeimfähigkeit als das gesetzlich vorgeschriebene Minimum.
Daneben gibt die genaue Angabe der Zusammensetzung einer Samenmischung genauere Einsicht in die Qualität.
Darum lohnt sich Qualität
Man sollte immer auf diese Qualitätsmerkmale achten. Sonst gerät man in Gefahr, eine Mischung an billigen Samen zu erhalten. Diese sind selten für den Gebrauch als Rasenfläche in Gärten gezüchtet. Oft sind es Samen für Viehfuttergräser, die hoch, aber nicht dicht wachsen. Sie sind nicht dafür gemacht lange eine ästhetische Fläche zu bilden und neigen deshalb schneller zu Unkrautbefall und Kahlstellen.
Kaufkriterien von Rasensamen
Was einen guten Rasen ausmacht, kommt auf eine Mischung an den richtigen Rasensamen und deren Anwendungsgebiet an. Je nachdem, wofür man den Rasen nutzt, wo er liegt und wie man ihn pflegen möchte, bieten sich unterschiedliche Samen an.
Die Nutzung
Bereits durch die Titel Zierrasen oder Sportrasen können wir erkennen, dass einer dafür gemacht wurde, nicht belastet zu werden und der andere auch Trampeleien standhält. Für einen Vorgarten bietet sich deshalb eher ein Zierrasen an als für die Gebrauchsfläche hinter dem Haus.
Lichtverhältnisse
Verschiedene Gräsersorten sind dafür gezüchtet, Schatten oder Hitze besser auszuhalten. Wenn der Garten den ganzen Tag über mit Sonne bestrahlt wird, lohnt sich alleine für den Sommer ein dürreresistenter Rasen.
Pflegeaufwand
Der Bedarf eines Rasens und seine Art zu wachsen geben vor, wie viel Arbeit man investieren muss. Manche Samenarten ergeben Gräser, die einen hohen Wasser- und/oder Nährstoffbedarf haben und entsprechend öfter gegossen und gedüngt werden müssen. Andere Gräser wachsen eher in die Höhe als in die Breite und müssen daher häufiger gemäht werden.
Schnittverträglichkeit
Ein Rasen wird regelmäßig gemäht. Dadurch entstehen häufige Schnittflächen an den Halmen. Ein Rasen mit hoher Schnittverträglichkeit hält diesen Verletzungen stand. Besteht keine Schnittverträglichkeit, beispielsweise bei der minderwertigen Privatrasenqualität von Tierfuttergras, ist das Gras dabei empfänglicher für Krankheiten.
Fazit
Rasensamen bestehen aus einer Mischung an verschiedenen Grassamen, die jeweils spezifische Eigenschaften haben. In der richtigen Kombination entstehen so Rasenflächen, die unter bestimmten Umständen gedeihen. Darunter zählen beispielsweise Zierrasen, Rasen, die Belastungen wie Sport standhalten müssen, oder Rasen, die im Schatten überleben.
Das RSM-Zertifikat auf einer Samenpackung zeigt einen hochwertigen Rasensamen an. Dieser muss zu dem Anwendungsgebiet und Zweck passen. Auch die Pflegebereitschaft des Gartenbesitzers spielt mit in die Auswahl der Gräser, die teilweise mehr gegossen, gedüngt oder gemäht werden müssen als andere.