Einem Geschäftsmann aus Cottbus wird vorgeworfen, Umsatzsteuerbeträge in Millionenhöhe hinterzogen zu haben. Seit Dienstag muss sich der 68-jährige Angeklagte vor dem Landgericht Cottbus verantworten. Dietmar H. wird vorgeworfen, zwischen 2010 und 2015 mit zwei regionalen Firmen Scheinrechnungen ausgestellt zu haben. Hierdurch soll er Umsatzsteuerbeträge in Höhe von über 1,3 Millionen Euro hinterzogen haben.
Das Landgericht Cottbus teilte dazu mit:
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Tatzeitraum Rechnungen einer von ihm betriebenen AG gestellt zu haben, wohlwissend, dass es sich um Scheinrechnungen handelte und Lieferungen tatsächlich nicht beabsichtigt waren. Die die Rechnungen empfangende GmbH soll wiederum Ausgangsrechnungen an eine weitere AG, der der Angeklagte ebenfalls vorstand, erstellt haben. Dabei sollen die Waren mit einem durchschnittlichen Aufschlagssatz von 3,3% in 2010-2011 bzw. 2,5% in 2012 verkauft worden sein. Obwohl tatsächliche Lieferungen zu keinem Zeitpunkt erfolgt seien, soll der Angeklagte die ausgewiesene Umsatzsteuer in seinen Umsatzsteuererklärungen für die Jahre 2010 bis 2015 als Vorsteuer 4 zum Abzug gebracht haben. Hierdurch soll er Umsatzsteuerbeträge in Höhe von über 1,3 Millionen Euro hinterzogen haben.
Erste Zeugen vernommen
Am gestrigen Verhandlungstag wurde die Anklage gegen den 68-jährigen Mann verlesen und der Angeklagte hat über seinen Rechtsanwalt eine Erklärung zu den Tatvorwürfen abgegeben. Weiterhin wurden zwei Zeugenaussagen angehört, unter anderem ein Steuerfahnder vom Finanzamt Reutlingen. Die Hauptverhandlung wird mit der Vernehmung weiterer Zeugen am 24.11.2020 fortgesetzt.
Red. / Presseinfo