Brandenburg ist gut für den bevorstehenden Winter gerüstet. Fast 900 Beschäftigte des Landesbetriebs Straßenwesen und beauftragter Unternehmen stehen bereit, um die Straßen von der Prignitz bis zur Lausitz von Schnee und Eis zu befreien. Damit auch die Fahrerinnen und Fahrer mit ihren großen Winterdienstfahrzeugen sicher durch den Winter kommen, finden regelmäßig Fahrsicherheitstrainings statt. Immerhin sind mehr als 400 moderne Streu- und Räumfahrzeuge unterwegs, um die mehr als 12.000 Kilometer Fahrbahnen auf Brandenburgischen Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen befahrbar zu halten. Heute hat Verkehrsministerin Kathrin Schneider ein Fahrsicherheitstraining am Lausitzring in Klettwitz besucht.
Verkehrsministerin Kathrin Schneider: „Der Winter wird auch in diesem Jahr noch kommen. Unsere 45 Autobahn- und Straßenmeistereien sind gut vorbereitet und stehen auf Abruf bereit. Die Fahrerinnen und Fahrer haben sich in Linthe und Klettwitz auf ihren Einsatz vorbereitet. Auf den Autobahnen werden wir rund um die Uhr im Einsatz sein, wenn es erforderlich ist.“
Über einen zuverlässigen und gut abgestimmten Winterdienst hinaus sei aber auch jeder Autofahrer selbst gefordert, Fahrweise und Ausrüstung den Witterungsbedingungen anzupassen. Kathrin Schneider: „Winterreifen sollten selbstverständlich sein und damit sollte man nicht warten, bis der erste Schnee fällt. Für eine Reise im Winter sollte auch mehr Zeit eingeplant werden.“ Für den Notfall könne sich eine Winterausrüstung mit Decke, Schaufel und kleinem Sandvorrat im Kofferraum als sinnvoll erweisen. Auch am Tage mit Licht fahren, rät die Ministerin. Gut sehen und gut gesehen werden lautet die Devise an trüben wie verschneiten Tagen.
Daten und Fakten
Der Landesbetrieb Straßenwesen (LS) betreut Brandenburgs Autobahnen (800 Kilometer/1600 Kilometer Richtungsfahrbahn), Bundesstraßen (2800 Kilometer), Landesstraßen (5700 Kilometer) und die wichtigen straßenbegleitenden Radwege (1200 Kilometer). Zusätzlich räumt und streut der LS auch Ortsdurchfahrten einzelner Kommunen (ca. 1800 Kilometer). Je nach Verkehrsbedeutung sichern die Teams der zwölf Autobahnmeistereien und 33 Straßenmeistereien die Befahrbarkeit der Straßen. Autobahnen werden rund um die Uhr geräumt und gestreut, wenn es die Wetterlage erfordert. Auf anderen wichtigen Straßen mit überörtlichem Charakter und starkem Berufsverkehr ist der Winterdienst zwischen 3 und 22 Uhr im Einsatz, damit es in der Hauptverkehrszeit sicher voran geht. An Steigungsstrecken stehen wieder rund 500 Boxen mit Streugut bereit, auf die insbesondere Lkw-Fahrer zurückgreifen können, wenn es bei Glätte nicht mehr vorwärts geht.
72.500 Tonnen Salz sind eingelagert. Der Salzverbrauch ist je nach Witterung unterschiedlich. In den vergangenen Jahren schwankte er zwischen 25.000 und 99.000 Tonnen, je nachdem, wie streng der Winter war und wie oft es Wechsel von Tau- und Frostperioden gab.
Wetterbeobachtung
Zur Winterdienst-Technologie gehört auch die hochmoderne Erhebung von Wetterdaten. 30 Autobahn-Messstellen des bundesweit eingeführten Straßenzustands- und Wetterinformationssystems (SWIS) bieten einen detaillierten Blick auf die Brandenburger Straßen. Daten wie Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, relative Luftfeuchtigkeit, Niederschlag sowie Bodentemperatur an der Fahrbahnoberfläche und in 30 Zentimetern Tiefe werden im 15-Minuten-Abstand aktualisiert und bilden die Basis für Einsatzentscheidungen der Einsatzleiter. Alle Werte werden ständig mit den Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) abgeglichen. Im Gegenzug liefert der DWD mehrmals täglich die Wetterprognosen für die unterschiedlichen Regionen des Landes. Diese sind für alle Autobahn- und Straßenmeistereien online abrufbar.
Streuguteinsatz
Im Land Brandenburg werden auf allen Bundesfern- und Landesstraßen Fahrzeuge und Streugeräte eingesetzt, die Streusalz mittels moderner Feuchtsalztechnologie „FS 30“ ausbringen können. Dabei wird der gefährlichen Glätte mit nichts anderem zu Leibe gerückt, als Speisesalz – Streusalz ist Natriumchlorid (NaCl). Dieses wird an Bord des Winterdienstfahrzeuges im Verhältnis 70:30 zu einer Salz-Wasser-Sole vermischt und vom Streuteller fein verteilt auf die Fahrbahn ausgebracht. Dank der modernen Feuchtsalztechnologie „FS 30“ haftet das Material sofort fest an der Fahrbahn an. Ein Verwehen wird vermieden und das Salz kann da wirken, wo es gebraucht wird.
Durch den konsequenten Einsatz der „FS 30“-Technologie konnte der Streusalzverbrauch von ehemals mehr als 60 Gramm pro Quadratmeter auf mittlerweile 5 bis 15 Gramm pro Quadratmeter verringert werden. Diese Effektivität im Sinne von Natur und Umwelt ist möglich, weil die Streumenge je nach erforderlicher Tauleistung und Fahrbahntemperatur genau dosiert werden kann.
Foto: Wiki CC 3.0 Heidas
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung