In der vergangenen Woche besuchte die Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg, Diana Golze, das Elbe-Elster Klinikum in Herzberg. Im Gespräch mit Landrat Christian Heinrich-Jaschinski, Klinikum-Geschäftsführer Michael Neugebauer und dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Roland Reinehr wurden die aktuelle Entwicklung sowie medizinische Schwerpunkte und Besonderheiten des Klinikums hervorgehoben.
Michael Neugebauer stellte das kommunale Klinikum, dessen einhundertprozentiger Gesellschafter der Landkreis Elbe-Elster ist, mit seinem stetigen Wachstum vor. Als größter Arbeitgeber der Region sind fast 1000 Mitarbeiter an den drei Standorten in Elsterwerda, Finsterwalde und Herzberg sowie in der Elbe-Elster Klinikservice GmbH und in den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) beschäftigt. Die MVZ zählen mittlerweile 14 Arztsitze an fünf Standorten und sind Ausdruck der gelungenen Verzahnung von Klinikum und ambulanter Versorgung. „Insgesamt stehen unseren Patienten im Klinikum 465 Betten und 30 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Jährlich werden ambulant und stationär jeweils rund 20.000 Menschen behandelt, in den Medizinischen Versorgungszentren sind es etwa 16.500“, fasst Geschäftsführer Michael Neugebauer die Fakten zusammen. Neben Patienten aus dem Landkreis Elbe-Elster kommen mittlerweile rund 20 Prozent aus den angrenzenden Landkreisen Brandenburgs sowie aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, was die Strahlkraft des Elbe-Elster Klinikums über den Landkreis hinaus unterstreicht.
Als kommunaler Klinikverbund hat sich die Elbe-Elster Klinikum GmbH für eine Präsenz in der Fläche entschieden, um den Patienten eine wohnortnahe Behandlung in der gesamten Bandbreite der medizinischen Leistungen zu ermöglichen und weite Wege zu ersparen. „Zusätzlich zur Akut- und Grundversorgung, die in allen drei Krankenhäusern rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche gewährleistet wird, hat jedes Haus seine eigene Spezialisierung“, so der Ärztliche Direktor des Elbe-Elster Klinikums, Prof. Dr. Roland Reinehr. Diese reicht von der Schrittmacherimplantation und der neurologischen Schlaganfalleinheit in Elsterwerda über die spezialisierte Versorgung chronischer Wunden und das Gefäßzentrum in Finsterwalde bis hin zur Gastroenterologie, Onkologie und Geburtshilfe in Herzberg. „Wir möchten auch in der Fläche medizinische Versorgung auf höchstem Niveau anbieten, denn niemand soll Versorgungsnachteile haben, weil er im ländlichen Raum des Südwestens von Brandenburg lebt“, so Prof. Reinehr weiter. Zu den medizinischen Highlights des Klinikums gehört neben dem Endoprothetikzentrum in Elsterwerda, das künstliche Gelenke implantiert, das Endoskopiezentrum Südbrandenburg E∙S∙B® in Herzberg, wo diagnostische und therapeutische Spiegelungen der Organe des Magen-Darm-Traktes erfolgen.
Ein weiteres Erfolgsmodell des Elbe-Elster Klinikums und des Landkreises ist die Studienbeihilfe für Medizinstudenten. Mit dem Stipendium erhalten die Studenten für die Dauer von vier Jahren eine monatliche Beihilfe in Höhe von 500 Euro. Als Gegenleistung verpflichten sie sich, nach bestandener Facharztweiterbildung für die Dauer von vier Jahren im Gesundheitsamt des Landkreis Elbe-Elster oder beim Klinikum tätig zu werden. In den letzten fünf Jahren wurden 17 Verträge unterzeichnet, demnächst kommen zwei weitere hinzu. Im Hinblick auf den Ärztenachwuchs setzt das Klinikum als kooperierendes akademisches Lehrkrankenhaus außerdem auf die Medizinische Hochschule Brandenburg.
Beim Rundgang im Krankenhaus Herzberg konnte sich die Ministerin direkt von den Besonderheiten des Endoskopiezentrums überzeugen. Prof. Reinehr gab einen kurzen Überblick über die medizinischen Verfahren, die aufgrund der Ausstattung mit modernsten Endoskopiegeräten möglich sind und zum Teil seines gleichen suchen. Im Kreißsaal und auf der Intensivstation wurden der Ministerin weitere Spezialisierungen erläutert. „Das kommunale Klinikum-Modell wie hier in Elbe-Elster sehe ich als Vorbild für andere Regionen“, fasst Ministerin Golze am Ende ihres Besuches zusammen.
Bild: Im Endoskopiezentrum Südbrandenburg im Krankenhaus Herzberg erläutert Prof. Dr. Roland Reinehr der Gesundheitsministerin Diana Golze, welche medizinischen Verfahren mit den modernsten Endoskopiegeräten möglich sind.
Foto: EEK/Dunja Petermann
Quelle: Elster Klinikum in Herzberg