Mit einem außergewöhnlichen Fußballvergleich haben die Organisatoren des SV Drachhausen 1912 ihr diesjähriges Sportfest angereichert. Trafen doch zwei ganz unterschiedliche Mannschaften aufeinander, als das Team “Inter Maiberg” den Behindertensportverein Gallinchen erwartete. David Weber, der Trainer des BSV stellte vor dem Anpfiff seine Mannschaft kurz vor: “Wir haben Jungs aus unserer Behindertenwerkstatt dabei, aber auch Förderschüler spielen bei uns mit und psychisch kranke Spieler sind im Aufgebot. Und im Kreise von Gleichartigen waren wir in den letzten Jahren schon rechterfolgreich, immerhin sind wir vierfacher Landesmeister und auch aktuell stellen wir in Brandenburg das beste Team. Aber deshalb müssen unsere heutigen Gastgeber wirklich keine Angst haben, denn wir sind heute nicht so gut besetzt”.
Dominik Krötel, der Verantwortliche der Freizeitmannschaft Inter Maiberg setzte sogleich dagegen, dass es überhaupt nicht um das Resultat geht, vielmehr seine Mannschaft ein Zeichen setzen will und zugleich gelebte Toleranz darstellen will. Mit absolutem Respekt wollen seine Mitspieler mit den Kickern aus der Behindertenszene umgehen. Der eigenwillige Vereinsnamen führt den Betrachter ein wenig in die Irre, wie er erklärt: “Erstens haben wir keinen Spieler dabei, der im Cottbuser Stadtteil Maiberg lebt und zweitens haben wir keinerlei internationale Bindungen. Nur weil einige von uns Inter-Mailand-Fans sind und Maiberg ein Dorf in der Nähe ist, haben wir den Namen dieser Topp-Truppe etwas abgewandelt, womit ja unser Spaß am Spiel schon etwas dokumentiert wird”, so der Angreifer, der beim genannten Freundschaftstreffen siebenfacher Schütze beim 13:2 war. Am meisten bejubelt, speziell auch von den Zaungästen am Rande des Platzes, wurden jedoch die beiden Treffer des Außenseiters, für die Benjamin Erfurt und Kevin Sonntag gesorgt haben.
Nach der Partie saßen beide Vertretungen nicht nur im Festzelt beisammen, denn auch die Übernachtung der Gäste war in Drachhausen organisiert worden. Marcel Miatke, ein in Drachhausen wohnhafter Kicker des BSV, hatte alles vorbildlich organisiert, so dass die Behindertensportler am Ende des Tages nicht auf die Uhr zu schauen brauchten. Hatten sie doch eine ganz kurzen Weg in ihre Leinwandvillen, in denen sie sich von der Hitzeschlacht erholen konnten, aber sicher schon an ihren kommenden Jahreshöhepunkt dachten. Geht es doch demnächst nach Duisburg zur Deutschen Meisterschaft der Behinderten-Fußballer. Wo man in diesem Jahr im Mittelfeld der 16 Bundesländer-Teams landen will. Den Erhalt der Roten Laterne des Letzten, wie im Vorjahr, soll und muss absolut verhindert werden, so derr Plan der Jungs vom BSV.
Text und Foto: Georg Zielonkowski
Anmerkung: Die Jungs in Schwarz sind die Inter-Kicker