Aus dem Kriegstagebuch von Paul During – am 3. Juni in der Burger Kunsthalle
Eine kleine aber feine Ausstellung in der Kunsthalle reißt einen fast vergessenen Burger Künstler aus dem Vergessen: Paul During. Hier liest Tochter Ursula Weißenborn am Mittwoch, dem 3. Juni, aus den bewegenden Kriegstagebüchern ihres Vaters.
Burg (Spreewald). Als zweites von drei Kindern wurde Paul During am 16. August 1901 in Burg im Spreewald geboren. Nach dem Abschluss der Volksschule lernte er in Cottbus den Beruf des Dekorationsmalers. Schon früh wurde sein Talent entdeckt und er erhielt ein Stipendium mit „Freitisch“ in Berlin. Da er nach dem Studium nicht als freischaffender Künstler leben konnte, nahm er feste Anstellungen an. 1936 heiratet Paul During Margarete Kirchner. Zur Familie gehören bald die Kinder Christoph, Marianne und Ursula. Das Wohnhaus der Familie in Berlin wird im März 1943 von einer Fliegerbombe zerstört und damit ein Großteil der künstlerischen Arbeiten. Nur Wochen später wird Paul During mit 41 Jahren zur Wehrmacht eingezogen. An der Ostfront führte er von September 1943 bis Mai 1944 Tagebuch und skizzierte und zeichnete viel – das Soldatenleben, die Landschaften und die „Feind“-Menschen. Nach einer Verwundung erhielt er im Frühsommer 1944 Genesungsurlaub, musste jedoch schon bald an die Front zurückkehren. Am 14. Oktober 1944 erhielt die Familie die Vermisstenmeldung.
Seine bewegenden Worte und die Bilder geben einen Eindruck vom Menschen Paul During, der jäh aus dem Leben gerissen wurde, aber noch so viele Pläne hatte. Interessierte sind herzlich zu der Gesprächsrunde mit der in Burg lebenden Tochter Ursula Weißenborn am Mittwoch, dem 3. Juni, um 17.30 Uhr, in die Kunsthalle Burg, Raiffeisenstraße 8, eingeladen. Die Moderation übernimmt Gabi Grube aus Cottbus.
Die Ausstellung “Paul During – Einblicke in das künstlerische Schaffen eines Burger Malers” ist hier bis zum 30. Juni zu sehen.
Bild: Die Töchter von Paul During, Marianne und Ursula (v. l.), vor dem Selbstbildnis ihres Vaters in der Ausstellung in der Burger Kunsthalle.
Foto: K. Möbes
Quelle: Amt Burg (Spreewald)