Gestern wurde während der Einweihung des restaurierten Kegeldammes in Forst (Lausitz) auch die erste ‘Grenzrose’ enthüllt. Insgesamt neun dieser stählernen, stilisierten Rosen, die alle unterschiedlich sind, werden beiderseits der Neiße aufgestellt.
Warum neun Rosen und warum Grenzrosen?
Die Zahl neun steht für unsere neun Nachbarländer. Frankreich, Luxemburg, Belgien, Niederlande, Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich und die Schweiz.
Die ersten Rosen wurden am Rhein bei Kehl und Straßburg enthüllt und erinnern an neun französische Widerstandskämpfer, die am 23.11. 1944 von der Gestapo ermordet und in den Rhein geworfen wurden.
Der Essener Künstler Thomas Rother möchte damit eine Friedensbotschaft vermitteln. Es sollen keine gigantischen Denkmäler sein, sondern recht bescheidene Skulpturen, die an den Orten, an denen in den Kriegen das größte Leid passierte, aufgestellt werden und mahnen und erinnern. Besonders heftig wurde immer an Flüssen gekämpft. Das trifft auch für Forst (Lausitz) zu. SS-Einheiten und ein Strafbatallion lieferten den sowjetischen Truppen verlustreiche Kämpfe und nachdem die sowjetische Armee die Neiße überschritten hatte lagen 85% der Stadt in Trümmern. Marschall Iwan Konew konnte sein Ziel, als Erster Berlin zu erreichen. nicht verwirklichen. Das schaffte sein Widersacher Marschall Georgij Schukow, der sich an den Seelower Höhen an der Oder eine Schlacht mit der Wehrmacht lieferte, die 100.000 Opfer forderte.
Marschall Iwan Konew erklärte daraufhin Forst zu einer ‘Toten Stadt’ die von der Landkarte verschwinden sollte. Der Teil östlich der Neiße existiert nicht mehr, alle Steine der Häuser wurden abgetragen und für den Wiederaufbau der polnischen Städte verwendet. Der Teil westlich der Neiße wurde wieder aufgebaut.
Für den Kegeldamm ist diese gestern enthüllte Grenzrose ein Symbol gegen den Krieg. Noch sind die Brücken über die Neiße zerstört und erinnern an die blutigen Kämpfe gegen Ende des Krieges.
Stumme Zeugen von Tod, Verderben und Leid.
Enthüllt wurde die Grenzrose von zwei Kindern der ‘Sonnentrommler’ des Hortes Grundschule Nordstadt. Hier sind viele Kinder auch aus dem nahegelegenen Heim für Asylbewerber. Für mich ist das ein weiteres positives Symbol. Kinder kennen noch keine Vorurteile und keinen Rassenhaß, das müssen sie erst noch ‘lernen’. Besser wäre es, die Erwachsenen würden den Umgang mit Menschen anderer Herkunft von den Kindern lernen.
Blumen statt Waffen – Für ein Europa in Frieden
Die ‘Grenzrose’ wurde gestern als Nr. 211 zu den Kulturwegen in Forst (Lausitz) hinzugefügt
http://www.kulturwege-forst-lausitz.de