Ärzte der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Hand- und Plastische Chirurgie informieren niedergelassene Ärzte der Region und Kollegen aus dem Klinikum über die aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten der Behandlung im Klinikum Niederlausitz.
Über die Therapie bei Schultergelenksverletzungen berichtete Dr. med. Heiko Richter. In den letzten zwei Jahren wurden über 320 Patienten mit einer Schulterfraktur im Klinikum Niederlausitz behandelt. Und dabei ist nicht immer die Operation das Mittel der Wahl. Die Patienten werden mittels konservativen Methoden, Operationen bis hin zu Implantationen von Schultergelenksprothesen, je nach Krankheitsbild und Schwere der Fraktur, behandelt. Häufig sind ältere Menschen und darunter Frauen öfter betroffen. Im Schnitt sind die Patienten rund 80 Jahre alt. Ursache für Schulterverletzungen sind zum Beispiel Stürze oder Unfälle. „Manchmal reicht auch schon die Teppichkante als Sturzquelle und die Folge ist dann ein Bruch des Schultergelenks“, so Oberarzt Dr. Richter. Bei jüngeren Menschen sind es häufig Stürze mit dem Fahrrad oder Motorrad.
Die Vorteile der sogenannten ACP-Therapie durch Aktivierung körpereigener Faktoren im Blut stellte Oberarzt Dr. med. Jan Lehmann vor. Die ACP-Therapie wird seit Juni dieses Jahres zur Behandlung von verschleißbedingten Gelenkbeschwerden in der Unfallchirurgie im Klinikum Niederlausitz eingesetzt. Die Behandlung mit autologem konditioniertem Plasma (ACP) erfolgt mittels hochkonzentrierter Wachstumsfaktoren im Blut, den Thrombozyten bzw. Blutplättchen. Dadurch können Heilungs- und Aufbauprozesse im geschädigten Gelenkknorpel und Sehnengewebe angeregt werden. Im Klinikum wurden in den letzten drei Monaten zehn Patienten mit dieser Methode behandelt. „Diese Therapie stellt aus meiner Sicht ein begleitendes und unterstützendes Verfahren dar und sollte nicht unbedingt isoliert angewendet werden. Hier ist immer der Einzelfall zu berücksichtigen“, sagt Oberarzt Dr. Lehmann. Zu empfehlen ist die ACP-Therapie bei schmerzhaften leichten bis mittelschweren Arthrosen. Eine Linderung kann ebenso bei Sehnenentzündungen erzielt werden. Bei Sportverletzungen ist zum Beispiel ein schnellerer Wiedereinstieg in den Wettkampfsport oder eine frühzeitige Schmerzlinderung möglich.
Im Anschluss an die Präsentationen der Klinikärzte wurden Erfahrungen mit den niedergelassen Kollegen ausgetauscht und Fragen beantwortet. Die Teilnehmer waren sehr interessiert an dem Behandlungsmethoden und führten angeregte Gespräche von Kollege zu Kollege.
Die ärztlichen Weiterbildungen finden monatlich jeden dritten Mittwoch, 18 Uhr im Klinikum Niederlausitz in Lauchhammer statt und sollen den Dialog zwischen den Ärzten und Fachkräften im Krankenhaus sowie den Medizinern in den ambulanten Praxen fördern. Zudem werden aktuelle Entwicklungen in den unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten vorgestellt.
Quelle & Fotos: Klinikum Niederlausitz GmbH
Chefarzt Dr. Johannes Boehnke (li.) und seine Oberärzte Dr. Lehmann (re.) und Dr. Richter (2.v.r.) im Gespräch mit Eckhard Rudolph aus Bad Liebenwerda (2.v.l.)