Der Dewy Look löst in Deutschland die schwere Foundation ab und rückt Hautpflege mit Farbe in den Mittelpunkt. Statt maskenhafter Deckkraft zählen heute Leichtigkeit, Transparenz und ein Teint, der wie echte Haut aussieht. Der Trend kommt aus Hollywood, wo Glass Skin, soft fokussierter Glow und natürlich wirkende Strahlkraft längst Alltag geworden sind. Digitale Filter verlieren an Bedeutung, weil gepflegte Haut selbst zum weichzeichnenden Highlight wird.
Skinimalismus beschreibt den Ansatz dahinter: weniger Produkte, dafür klug geschichtete Formeln mit Mehrfachnutzen. Moderne Texturen kombinieren Feuchtigkeit, Barriereschutz, Antioxidantien und Lichtschutz mit einem Hauch Tönung. So entsteht ein Look, der sich wie zweite Haut anfühlt und auch im Tageslicht überzeugt. Besonders beliebt sind leichte Glow-Lotions und Bronzing Drops, etwa die drunk elephant bronzing drops bei Niche Beauty, die sich flexibel in jede Routine integrieren lassen.
Skinimalismus: Weniger Schichten, mehr Wirkung
Im Zentrum steht eine durchdachte Basis, bei der Hautpflege nicht mehr nur als Vorbereitung für Make-up dient, sondern den Look selbst definiert. Eine milde Reinigung, ein hydratisierendes Serum und eine schützende Tagespflege bilden die Grundlage, auf der sich Teintprodukte besser verbinden. Je stabiler die Hautbarriere, desto gleichmäßiger wirken Tönung und Glow. Gleichzeitig sinkt das Bedürfnis nach hoher Deckkraft.
Statt vieler, übereinander liegender Schichten werden wenige, gut verträgliche Formeln eingesetzt. Leichte, cremige Texturen reduzieren Texturbruch und Caking und passen sich besser an Mimik und Hautstruktur an. Unebenheiten werden weichgezeichnet, ohne komplett überdeckt zu werden, sodass der natürliche Teint sichtbar bleibt. Hautpflege verschmilzt so mit Farbe zu einem harmonischen Gesamteindruck.
Hybrid-Texturen: Pflege, Schutz und sanfte Tönung in einem Schritt
Hybrid-Texturen verbinden Feuchtigkeitsversorgung, Schutz und optische Korrektur in einer einzigen Formulierung. Eine Glow-Lotion oder eine zart getönte Creme kann Hydration, Barrierestärkung und Lichtschutz liefern und gleichzeitig den Hautton minimal ausgleichen. Dadurch wird der klassische Griff zu schwerer Foundation überflüssig. Der Teint wirkt frischer, lebendiger und weniger „geschminkt“.
Leicht lichtreflektierende Pigmente sorgen dafür, dass Poren feiner und kleine Linien weniger sichtbar erscheinen. Die Haut bleibt beweglich, statt von einer starren Schicht verdeckt zu werden. Wird die Textur in dünnen Schichten aufgetragen, lässt sich die Intensität präzise steuern – vom subtilen Sheen bis zum deutlicheren Wet Look. Hautpflege erhält damit eine neue Rolle als zentrales Stilmittel, nicht nur als unterste Schicht.
Entscheidend ist dabei die Reihenfolge der Schichten: erst reine Pflege, dann die Hybrid-Textur, zum Schluss optional punktuelle Korrektur. So bleibt die Formulierung stabil und verrutscht nicht im Laufe des Tages. Wer zu Unreinheiten neigt, trägt die Textur nur dünn in den benötigten Zonen auf, statt das gesamte Gesicht zu überziehen. Auf diese Weise lässt sich Hautpflege gezielt mit dekorativen Effekten kombinieren, ohne die Haut zu überfordern.
Für welche Hauttypen sich Glow-Formeln eignen
Normale bis trockene Haut profitiert besonders von cremigen oder flüssigen Glow-Texturen. Sie legen sich wie ein feiner Film auf die Oberfläche und verhindern, dass trockene Partien betont werden. Eine leichte getönte Pflege reicht häufig aus, um Rötungen zu mildern und den Hautton sanft auszugleichen. Der Glow entsteht vor allem durch gut gepflegte, ausreichend hydratisierte Haut.
Mischhaut benötigt eine differenzierte Herangehensweise. Glanz in der T-Zone wird eher gezielt reguliert, während Wangen und Schläfen ihren Tau-Effekt behalten. Ein transparenter Puder kann punktuell eingesetzt werden, um übermäßige Reflexe zu reduzieren, ohne den gesamten Look zu mattieren. So bleiben Frische und Strahlkraft erhalten, während der Teint kontrolliert und ebenmäßig wirkt.
Routinen für den filterlosen Glow im Alltag
Eine alltagstaugliche Glow-Routine beginnt mit milder Reinigung, die die Haut nicht austrocknet. Darauf folgt ein Serum mit feuchtigkeitsbindenden Wirkstoffen sowie eine Tagespflege mit zuverlässigem Lichtschutz. Erst wenn diese Basis sitzt, kommen Glow-Lotion, Bronzing Drops oder ein leichter Tönungsbalm ins Spiel. Auf diese Weise kann jede Schicht ihre Wirkung entfalten, ohne die Haut zu überlasten.
Punktuelle Korrektur gelingt mit einem dezenten Concealer-Ersatz, der nur dort eingesetzt wird, wo stärkere Rötungen oder Schatten stören. Ein zurückhaltend verwendeter Puder zähmt Glanz, ohne den Tau-Effekt komplett zu nehmen. Ein fein zerstäubtes Setting-Spray fixiert die Schichten und verhindert, dass Produkte im Laufe des Tages fleckig werden. So entsteht Schritt für Schritt ein filterloser Glow, der natürlich und gepflegt wirkt.
Für Abendevents lässt sich dieselbe Routine einfach intensivieren, ohne komplett neu zu beginnen. Mehrschichtig aufgetragene Flüssighighlighter und etwas mehr Bronzing lassen den Teint stärker leuchten, bleiben aber auf der bestehenden Basis verankert. So geht der Übergang von Tages- zu Abendlook schnell, und die Haut bleibt dank durchdachter Pflege im Fokus. Der Glow wirkt dadurch luxuriös, aber nicht schwer.
Häufige Fehler beim Glow-Look vermeiden
Zu deckende Foundation auf glowy Basis führt schnell zu Caking und bröckelnden Partien. Besser funktionieren flüssige, leichte Texturen, die sich mit der darunterliegenden Pflege verbinden. Auch zu viel Schimmer kann problematisch sein, weil starke Reflexe Unebenheiten betonen können. Dezente Highlights auf den hohen Punkten des Gesichts wirken meist harmonischer als großflächiger Glanz.
Ein weiterer Fehler ist das Auslassen von Lichtschutz, weil dieser als störende zusätzliche Schicht wahrgenommen wird. Moderne Formulierungen integrieren jedoch LSF direkt in pflegende Texturen, sodass Schutz und Glow nicht im Widerspruch stehen müssen. Abends sollte der Look gründlich, aber sanft entfernt werden, idealerweise mit einer schonenden Reinigungsmethode in zwei Schritten. So bleibt die Haut langfristig ausgeglichen und bereit für die nächste Runde Glow-orientierter Pflege.
Foto: elements.envato, By LightFieldStudios







