Bereits zum dritten Mal machten die Comedians von Nightwash am Mittwoch Station in Cottbus. Vor mittlerweile 11 Jahren startete die Kombo in einem Waschsalon in Köln und hat sich inzwischen zu einer festen Institution für junge Künstler etabliert. Auch dieses Mal suchte der Veranstalter im Voraus wieder junge Nachwuchstalente der Region, die sich mit einem Beitrag bewerben konnten. Ein junger Mann aus Berlin überzeugte und trat an diesem Abend zum ersten Mal mit Nightwash auf.
Nachdem im letzten Jahr der Weltspiegel einen ehrwürdigen Rahmen bot, wurde am Mittwoch die Alte Chemiefabrik Ort des Lachens. Und dazu gab es reichlich Anlass. Klaus-Jürgen Deuser führte wie immer souverän und nicht um markige Anekdoten verlegen durch den Abend. Von Beginn an war die Marschrichtung klar. Lachen ist erlaubt – richtig verpackt fast ohne Tabus. So bemerkte er gleich zu Beginn die Unterschiede zwischen der Lausitz und dem Rheinland. „Er freue sich aber jedes Mal wieder in Cottbus spielen zu müssen. Bei uns zuhause ist das Publikum von der ersten Sekunde mit Geschunkel dabei, hier muss man regelrecht dafür arbeiten“. Doch die gut gefüllte Chemiefabrik war den Abend auf seiner Seite. Er schnitt noch einige aktuelle politische Themen, pointiert mit Seitenhieben in viele Richtungen an, bevor er den ersten Künstler, ein neues vielversprechendes Gesicht in der Branche „Bademeister Rudi Schalupke“ ankündigte. Als dieser die Bühne betrat machte er in passendem Outfit gleich klar, wer Herr im Spaßbad ist. Er plauderte über den Alltag eines Bademeisters und überzeugte mit einer wichtigen Weisheit für Badebesucher. „Wenn dir das Wasser bis zum Halse steht, nicht den Kopf hängen lassen.“
Danach betrat die hochschwangere Lisa Feller die Bühne und klagte ihr Leid als werdende Mutter. „Ich fühle mich als öffentliche Parkanlage, überall und immer habe ich fremde Hände auf meinem Bauch die darüber streicheln ohne vorher zu fragen!“ Auch ihre Erlebnisse mit Frauenärzten reichten von „Golems mit Gummihandschuhen bis hin zu jungen knackigen Gynäkologen.“
Nach ihrem Auftritt schaltete sich Moderator Deuser wieder ein und beschrieb seine Gedanken zu des Deutschen Problems. „Wir haben 10 Szenarien wenn etwas schiefgeht, aber keins für den Erfolgsfall. Da stehen wir da und gucken ungläubig.“ Erinnerungen an die WM 2006 wurden wieder wach, „Studenten waren schon 15 Uhr wach und Leute gingen zum Arzt weil sie sich sorgen machten, dass ihr Lachen nicht mehr weggeht.“ „Das war eine schöne Zeit, aber als sie zu Ende war, verfielen die Deutschen wieder in alte Muster. Während der WM haben wir es Autokorso genannt, danach war es wieder ein Stau!“
Im Anschluss dieser Zwischeneinlage betrat „Onkel Fisch“ die Bühne. Bestehend aus einem männlichen Duett drifteten sie in die Musik der 80er ab und bewiesen auch ihre romantische Seite, als sie die bekannte Szene von an der Reling aus Titanic, auf einem Wasserkasten nachstellten.
Deuser und die Ein-Mann-Band Alex Flucht legten nach der Pause rockig los und holten die Zuschauer direkt ab um die Künstler nacheinander erneut auf die Bühne zu holen. Dabei zeigte Onkel Fisch einen Rap über die männliche Unterstützung im Haushalt und stellte dabei die Wichtigkeit des „Müll herunter bringens“ heraus um dem Publikum danach eine Innovation in der Straßennavigation aufzuzeigen. Mitsamt „Touchfunktion“ und kompakter Handhabe präsentierten sie eine Straßenkarte.
Danach stattete Hans-Jürgen Deuser den Newcomer des Abends mit Vorschusslorbeeren aus und Hauke Schmidt aus Berlin begeisterte mit seinem trockenen Auftreten und dem scheinbar emotionslos runtergespulten Programm. Er überzeugte mit seiner Art Comedy zu zelebrieren und das Publikum honorierte seinen Auftritt mit großem Applaus. Vielleicht ein weiterer Start einer Karriere durch Nightwash, wie ihn schon unter anderen Mario Barth, Ausbilder Schmidt und Hannes Bender erleben durften.
Am Ende verabschiedete sich Nightwash aus der Chemiefabrik mit einer musikalischen Hommage über Cottbus, in der auch die Zuschka ihren Platz fand. Ein Abend für die Lachmuskeln, der Vorfreude auf 2012 macht, wenn Nightwash hoffentlich wieder nach Cottbus „muss“.
Text: Benjamin Andriske
Fotos: Holger Bergmann
Bereits zum dritten Mal machten die Comedians von Nightwash am Mittwoch Station in Cottbus. Vor mittlerweile 11 Jahren startete die Kombo in einem Waschsalon in Köln und hat sich inzwischen zu einer festen Institution für junge Künstler etabliert. Auch dieses Mal suchte der Veranstalter im Voraus wieder junge Nachwuchstalente der Region, die sich mit einem Beitrag bewerben konnten. Ein junger Mann aus Berlin überzeugte und trat an diesem Abend zum ersten Mal mit Nightwash auf.
Nachdem im letzten Jahr der Weltspiegel einen ehrwürdigen Rahmen bot, wurde am Mittwoch die Alte Chemiefabrik Ort des Lachens. Und dazu gab es reichlich Anlass. Klaus-Jürgen Deuser führte wie immer souverän und nicht um markige Anekdoten verlegen durch den Abend. Von Beginn an war die Marschrichtung klar. Lachen ist erlaubt – richtig verpackt fast ohne Tabus. So bemerkte er gleich zu Beginn die Unterschiede zwischen der Lausitz und dem Rheinland. „Er freue sich aber jedes Mal wieder in Cottbus spielen zu müssen. Bei uns zuhause ist das Publikum von der ersten Sekunde mit Geschunkel dabei, hier muss man regelrecht dafür arbeiten“. Doch die gut gefüllte Chemiefabrik war den Abend auf seiner Seite. Er schnitt noch einige aktuelle politische Themen, pointiert mit Seitenhieben in viele Richtungen an, bevor er den ersten Künstler, ein neues vielversprechendes Gesicht in der Branche „Bademeister Rudi Schalupke“ ankündigte. Als dieser die Bühne betrat machte er in passendem Outfit gleich klar, wer Herr im Spaßbad ist. Er plauderte über den Alltag eines Bademeisters und überzeugte mit einer wichtigen Weisheit für Badebesucher. „Wenn dir das Wasser bis zum Halse steht, nicht den Kopf hängen lassen.“
Danach betrat die hochschwangere Lisa Feller die Bühne und klagte ihr Leid als werdende Mutter. „Ich fühle mich als öffentliche Parkanlage, überall und immer habe ich fremde Hände auf meinem Bauch die darüber streicheln ohne vorher zu fragen!“ Auch ihre Erlebnisse mit Frauenärzten reichten von „Golems mit Gummihandschuhen bis hin zu jungen knackigen Gynäkologen.“
Nach ihrem Auftritt schaltete sich Moderator Deuser wieder ein und beschrieb seine Gedanken zu des Deutschen Problems. „Wir haben 10 Szenarien wenn etwas schiefgeht, aber keins für den Erfolgsfall. Da stehen wir da und gucken ungläubig.“ Erinnerungen an die WM 2006 wurden wieder wach, „Studenten waren schon 15 Uhr wach und Leute gingen zum Arzt weil sie sich sorgen machten, dass ihr Lachen nicht mehr weggeht.“ „Das war eine schöne Zeit, aber als sie zu Ende war, verfielen die Deutschen wieder in alte Muster. Während der WM haben wir es Autokorso genannt, danach war es wieder ein Stau!“
Im Anschluss dieser Zwischeneinlage betrat „Onkel Fisch“ die Bühne. Bestehend aus einem männlichen Duett drifteten sie in die Musik der 80er ab und bewiesen auch ihre romantische Seite, als sie die bekannte Szene von an der Reling aus Titanic, auf einem Wasserkasten nachstellten.
Deuser und die Ein-Mann-Band Alex Flucht legten nach der Pause rockig los und holten die Zuschauer direkt ab um die Künstler nacheinander erneut auf die Bühne zu holen. Dabei zeigte Onkel Fisch einen Rap über die männliche Unterstützung im Haushalt und stellte dabei die Wichtigkeit des „Müll herunter bringens“ heraus um dem Publikum danach eine Innovation in der Straßennavigation aufzuzeigen. Mitsamt „Touchfunktion“ und kompakter Handhabe präsentierten sie eine Straßenkarte.
Danach stattete Hans-Jürgen Deuser den Newcomer des Abends mit Vorschusslorbeeren aus und Hauke Schmidt aus Berlin begeisterte mit seinem trockenen Auftreten und dem scheinbar emotionslos runtergespulten Programm. Er überzeugte mit seiner Art Comedy zu zelebrieren und das Publikum honorierte seinen Auftritt mit großem Applaus. Vielleicht ein weiterer Start einer Karriere durch Nightwash, wie ihn schon unter anderen Mario Barth, Ausbilder Schmidt und Hannes Bender erleben durften.
Am Ende verabschiedete sich Nightwash aus der Chemiefabrik mit einer musikalischen Hommage über Cottbus, in der auch die Zuschka ihren Platz fand. Ein Abend für die Lachmuskeln, der Vorfreude auf 2012 macht, wenn Nightwash hoffentlich wieder nach Cottbus „muss“.
Text: Benjamin Andriske
Fotos: Holger Bergmann