Die Hoyerswerdaer Tigerin Irina wurde am vergangenen Mittwoch vom IZW-Berlin (Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung im Forschungsverbund Berlin e.V.) im Zoo Hoyerswerda untersucht. Den Zootierpflegern waren an Irina Symptome aufgefallen, die keine eindeutige Diagnose ermöglichten und die der Zoo gerne genauer untersuchen wollte. Um einen Tiger jedoch gründlich und ohne Gefahr untersuchen zu können, muss er in Narkose gelegt werden. Der Zoo Hoyerswerda ist froh, dass sich das weltberühmte Tierarztteam des IZW um Prof. Dr. Thomas B. Hildebrandt und Dr. Frank Göritz bereit erklärt hat, für diese Untersuchung nach Hoyerswerda zu kommen. Gemeinsam mit dem Zootierarzt DVM Holger Metting wurde eine Blasenentzündung festgestellt. Diese kann nun mit Medikamentengabe und einer Ernährungsumstellung gut weiterbehandelt werden. „Wenn so ein Tiger schon mal in Narkose ist, was nicht so häufig vorkommt, wird gleich die Gelegenheit genutzt, um Daten für die Forschung zu sammeln und Behandlungen durchzuführen, die im wachen Zustand zu gefährlich gewesen wären“, erklärte die Zoologische Leiterin Dr. Kathrin Kaltwaßer. Es wurden auch Irinas Klauen und Zähne auf den Prüfstand gestellt und gleich mitgepflegt.
Für das IZW Berlin war aber nicht nur die Untersuchung ein Grund in den Zoo Hoyerswerda zu kommen, denn das Institut sammelte auch wissenschaftliche Daten für ihre Forschung. Amurtiger, auch als Sibirischer Tiger bezeichnet, sind die größten unter den Tigern und gehören zur Familie der Katzen. Die stark bedrohten Großkatzen leben verbreitet im Amur- bzw. Ussuri-Gebiet Russlands. In Freiheit leben nur noch um die 300 Exemplare des Sibirische Tigers.
pm/red