Am gestrigen Sonntag fand zum nunmehr 8. Mal ein Sternmarsch für einen Wechsel der Energiepolitik und gegen den Verlust von Dörfern und den Verlust der Heimat statt. Das Wetter war auf der Seite der Demonstranten und der angekündigte Regen bleib aus.
Die Mehrheit der gut 850 Teilnehmer waren Bürgerinnen und Bürger aus den vom geplanten Tagebau Jänschwalde Nord bedrohten Dörfern, die von Braunkohlegegnern aus der Region und ebenfalls Betroffenen jenseits der Neiße in Polen und einigen aus weiter entfernten Regionen unterstützt wurden.
Der diesjährige Sternmarsch unterschied sind thematisch etwas von den früheren Veranstaltungen. Durch die Ankündigung von Vattenfall, sich vom Braunkohlegeschäft zu trennen hat sich die Situation verändert und sowohl bei den Gegnern als auch bei den Befürwortern für Verunsicherung gesorgt.
Zwei Gäste hatten eine besonders lange Anreise, die beiden Studenten kamen aus Edinburgh in Schottland. Allerdings waren es keine Aktivisten sondern mit der Kamera Beobachtende. Eine Studentin hat sich für ihre Examensarbeit zur Fotografin das Thema „Tagebaue und die dort lebenden Menschen“ gewählt. Bis zum Freitag werden sie die Region beiderseits der Neiße besuchen, mit Bürgerinnen und Bürgern sprechen und ihre Eindrücke mit der Kamera festhalten. Ich werde sie zeitweilig als Dolmetscher begleiten. Da die Region ja nicht nur aus Tagebauen besteht, steht am Mittwoch ein Besuch in Forst (Lausitz) und Brody auf dem Programm.
Einen Punkt möchte ich noch klarstellen, da ich Kommentare dieser Art bereits lesen konnte. Ich habe keinen einzigen Bus mit sogenannte Demotouristen gesehen. Das ist eine unrichtige Behauptung um die Bürgerinnen und Bürger aus den Orten zu diskreditieren, die ihr legitimes Recht zum Protest nutzen.